Wasserkraftwerk Luchsingen wird optimiert

Deutlich mehr Strom mit dem gleichen Wasserangebot: Die Technischen Betriebe Glarus (tb.glarus) erneuern und sanieren das bestehende Kraftwerk Luchsingen auf Gemeindegebiet Glarus Süd.



Baustart auf dem Brunnenberg in Luchsingen: Erneuerbarer Strom für 5'000 Haushalte (zvg)
Baustart auf dem Brunnenberg in Luchsingen: Erneuerbarer Strom für 5'000 Haushalte (zvg)

Ein weiteres Energiezukunft-Projekt der tb.glarus steht vor der Umsetzung: Beim künftigen Kraftwerk Luchsingen streben die tb.glarus kein total neues, sondern ein optimiertes Projekt zur Stromproduktion aus Wasserkraft an. Die projektierten Kosten dafür betragen 30 Mio. Franken, der Zeitplan für die Fertigstellung bis Ende 2023 ist durchaus sportlich.

In seinen Grundzügen existiert das Kraftwerk Luchsingen bereits seit fast 80 Jahren, für den weiteren Betrieb der Anlage wurde die Konzession vom Landrat bereits 2017 erteilt. Neu erstellt werden soll unter anderem eine Pumpleitung ab der Felsenquelle. Diese war bereits im Rahmen der alten Konzession bewilligt, jedoch nie realisiert worden. Dabei braucht das Wasser ab Stufe Helloch nur 50 Meter auf das Niveau Brunnenberg hochgepumpt zu werden, wonach es über ein Gefälle von 500 Höhenmetern energetisch genutzt werden kann. Das geplante zweite Ausgleichsbecken am Brunnenberg erhöht die Flexibilität bei der Stromerzeugung durch eine Verdreifachung der zur Verfügung stehenden Reserven.

Mit dem vorgesehenen stärkeren Turbinenpaar erhöht sich die installierte Leistung von 3,6 auf 5,8 Megawatt. Dadurch lässt sich gegenüber heute rund ein Drittel mehr Strom produzieren – für bis zu 5000 Haushalte. Die neue Ausbauwassermenge wird mit 1200 Liter pro Sekunde veranschlagt. Das für die Stromproduktion nutzbare Wasservolumen beträgt durchschnittlich 18 Millionen Kubikmeter pro Jahr, der grössere Teil davon fällt im Sommerhalbjahr an.

Auch das vorliegende Projekt profitiert von seiner privilegierten Lage in der Glarner Bergwelt und soll auf positive Weise zur dezentralen, klimaschonenden und umweltfreundlichen Stromversorgung beitragen. Die Eingriffe in die Natur und in das Landschaftsbild sind gering und dem volkswirtschaftlichen Nutzen des Projekts angepasst. Mit den Optimierungen des Kraftwerks Luchsingen werden die tb.glarus den Anteil der Strom-Eigenproduktion von 21 auf rund 27 Prozent erhöhen können.

Ausgleichsmassnahmen zur Renaturierung der Linth zwischen Leuggelbach und Nidfurn haben die tb.glarus bereits in Form fischgängiger Bachläufe, Tümpel sowie Feuchtflächen realisiert. So entsteht nicht nur Energie für die Menschen, sondern gleichzeitig auch Biodiversität für die Natur.