«Heidi» – fast ein Weihnachtsmärchen

Die Bruuwalder Spiellüt haben am vergangenen Wochenende den Klassiker Heidi auf die Bühne gebracht. Märchenhaft inszeniert und vom Volksliederchor Braunwald begleitet, fand das traditionelle Weihnachtsspiel erstmalig in der Tödihalle statt.



«Heidi» – fast ein Weihnachtsmärchen

Die Geschichte ist schnell erzählt und wohl auch allen bekannt: Das verwaiste und liebenswerte Mädchen Heidi kommt zu seinem mürrischen und verstockten Grossvater, dem Alpöhi. Es dauert nicht lange, bis das versteinerte Herz des Alten zu blühen beginnt. Und auch den Menschen in Frankfurt tut sie mit ihrer unverblümten Naivität und Offenheit gut. Am Ende geschieht das Wunder. Die gehbehinderte Klara kann wieder laufen, und die Freude darüber lässt auch die Eifersucht vom Geissenpeter verpuffen. Und nicht zuletzt findet das Herz des Alpöhi zum Leben zurück.

Theater, Lieder und Klavier


Die Theatergruppe, in der von Klein bis Gross alle mitspielen dürfen, haben auch in diesem Jahr die Zuschauer mit ihrem Weihnachtsspiel berührt. Aus Platz- und Sicherheitsgründen fand es erstmalig in der Tödihalle statt und immer noch reichte der Platz kaum aus. Für Text und Regie ist Ursi Kessler verantwortlich. Neben dem eigentlichen Strang der Geschichte werden immer wieder Elemente herausgegriffen und in die Gegenwart transportiert.

Da ist gleich zu Beginn das Herz aus Stein, das symbolisch für alle versteinerten Herzen von der Kräuterfrau Lisi ein wenig abseits der Spielbühne unter eine Glasglocke gelegt wird. Im Verlauf des Stücks verstreut Lisi die ersten zarten Blüten ringsherum, bis sie am Schluss die Glasglocke wegnehmen kann und das Herz aus Stein zum Blühen kommt. Neben den brillant gespielten Hauptpersonen gibt es die Tratschweiber, denen es im Dorf zu langweilig ist und die andere verhöhnen, aber im Grunde die gleichen Sehnsüchte haben. Dete sucht ihr Glück in der Stadt, möchte viel Geld verdienen und schöne Kleider tragen. Und dennoch überkommen sie Zweifel, ob es richtig war, Heidi aus der heilen Bergwelt in die Grosstadt Frankfurt gebracht zu haben. Überzeugend ist auch Fräulein Rottenmeier, der Anstand und Formalität über alles geht.
Begleitet wird das Stück live am Klavier von Hanni Erb.

Der lang anhaltende Applaus hat allen Mitwirkenden wieder einmal gezeigt, dass sich der Aufwand, nämlich das Lernen der Texte, das Schneidern der Kleider, und das Zimmern der Bühnenbilder, gelohnt hat.