Heizanlage

Medienmitteilung vom Departement Bau und Umwelt:

Eine Heizanlage zu ersetzen ist kein einfaches Vorhaben.

Deshalb sollte man Schritt für Schritt vorgehen



Eine Heizanlage zu ersetzen muss gut überlegt sein (Bild ehuber)
Eine Heizanlage zu ersetzen muss gut überlegt sein (Bild ehuber)

Viele Heizungen bestehender Mehrfamilien- und Einfamilienhäuser kommen in die Jahre. Sie müssen ersetzt werden. Mit den steigenden Heizölpreisen wird mit einer Sanierung nicht mehr zugewartet und die Nachfrage nach alternativen Heizsystemen wird immer grösser. Aus Sicht des Energieberaters gilt es bei einem Heizungsersatz folgendes zu beachten:


Erstens: Genug Zeit einrechnen


Nehmen Sie sich genügend Zeit, um Varianten zu studieren, Offerten einzuholen und zu vergleichen. Der Auswahl des Energieträgers ist bei den sich rasch ändernden Heizenergiepreisen genügend Beachtung zu schenken. Beginnen Sie frühzeitig zu planen und rechnen Sie mit einer längeren Phase für die Erstellung der Heizanlage. Vom Erteilen des Auftrags bis zum Zeitpunkt, an dem Sie die Anlage in Betrieb nehmen, können mehrere Monate vergehen. Wenn eine neue Heizungsanlage im Herbst betriebsbereit sein soll, muss die Planung schon im Frühling beginnen.


Zweitens: Wärmedämmung prüfen


Grundsätzlich gilt: Bevor Sie eine Heizung ersetzen, ist der Energieverbrauch des Gebäudes wenn möglich zu senken. Energie, die nicht verbraucht wird, müssen Sie auch nicht bezahlen. Lassen Sie deshalb die Wärmedämmung des Gebäudes überprüfen. Ist zusätzlich eine bessere Wärmedämmung der Fassaden, Kellerdecken, Estrichböden oder Fenster nötig? Diese Frage lässt sich relativ einfach beantworten: berechnen Sie die Energiekennzahl ihres Gebäudes. Die Energiekennzahl beschreibt die thermische Qualität der Gebäudehülle, sie sagt aus, wie viel Heizenergie Sie im Jahr pro Quadratmeter Fläche benötigen. Sie wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter angegeben. Auf der Website www.energiekennzahl.ch können Sie die Energiekennzahl Ihres Gebäudes berechnen.


Drittens: Energieträger auswählen, Fachleute beiziehen



Am bequemsten wäre es, die bestehende Anlage durch eine neue mit demselben Energieträger zu ersetzen. Das hiesse aber, dass sinnvolle Alternativen und ein allfälliger Wechsel zu erneuerbaren Energien, welche die Umwelt weniger belasten, für Jahrzehnte verbaut wären. Planen Sie die neue Heizanlage nicht selber. Ziehen Sie einen Haustechnikplaner oder eine Energieberaterin bei. Sie helfen Ihnen, das passende Heizungssystem zu finden. Verwalten Sie grössere Gebäudekomplexe, sollten Sie Fachleute damit beauftragen, den Zustand des gesamten Heizsystems zu überprüfen In Ihre Überlegungen mit einbeziehen, sollten Sie auch allfällige Modernisierungs- und Ausbaupläne.


Viertens: Umweltfreundliche Techniken verwenden



Neben der Wahl des Energieträgers, können Sie eine Reihe weiterer Massnahmen treffen, um eine saubere Lösung zu finden: Wählen Sie ein Heizsystem, das gleichzeitig heizen und warmes Wasser liefern kann. Die Berechnung der benötigten Leistung der Heizungsanlage ist Aufgabe der Fachleute. Verlangen Sie aber, dass bei der neuen Heizung keine Leistungsreserve eingerechnet wird. Knapp ausgelegte Anlagen haben eine ausreichende Leistung, um Heizwärme und Warmwasser bereitstellen zu können. Bei Heizanlagen, deren Wärme durch Heizkörper abgegeben wird, sollten diese mit Thermostatventilen ausgerüstet werden. Die Bewohnerinnen können dann die Raumtemperatur individuell regulieren.


Fünftens: Vollständige Offerten einholen und Leistungsgarantien verlangen



Wenn Sie bis anhin gute Erfahrungen mit einer Heizungsfirma gemacht haben, genügt es, sich von ihr eine Offerte berechnen zu lassen. Ansonsten verlangen Sie von mehreren Firmen Offerten. In diesen Offerten sollten alle Arbeiten für eine funktionsfähige, «schlüsselfertige» Anlage aufgeführt sein. Verlangen Sie auf jeden Fall vom Anbieter - zusammen mit der Offerte - die Leistungsgarantien von EnergieSchweiz. Darin sind die Kriterien für umweltfreundliche, sparsame und bedienungsfreundliche Heizungen festgehalten.


Sechstens: Heizung installieren, einstellen und überprüfen lassen



Bevor die Heizungsanlage in Betrieb genommen wird, muss sie eingestellt und überprüft werden. Die Installationsfirma instruiert Sie anschliessend über den Betrieb und übergibt Ihnen die Anlage. Sie dokumentiert diese Schritte in einem Abnahmeprotokoll. Der Betrieb der Heizungsanlage sollte danach regelmässig im Abstand von einigen Jahren überprüft und optimiert werden. Ein Faltblatt mit den gängigsten Heizsystemen erhalten Sie bei der Energieberatungsstelle oder direkt unter:

www.bbl.admin.ch/bundespublikationen (Artikel Nr. 805.351)

Energieberatungsstelle
Glarnerland

c/o Energie Consult Fischli
Urs Fischli
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Energiefachstelle Kt. Glarus
Dep. Bau und Umwelt
Abteilung Umweltschutz und
Energie
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Was ist der Unterschied zwischen Fachstelle und Beratungsstelle?
Die Energiefachstelle ist für die Umsetzung der kantonalen Energiepolitik
zuständig und bewilligt Förderbeiträge. Die Energieberatungsstelle
hingegen ist Ihr Ansprechpartner für alle Fragen rund
um die Erneuerung Ihres Hauses und Ihrer Heizanlage. Die Erstberatung
ist für Einwohner des Kantons Glarus kostenlos.