Heizen mit Öl und Holz

Ist nun heizen mit Öl oder heizen mit Holz umweltverträglicher und was ist am Schluss auch konstengünstiger? Dieser Frage nahm sich der Glarner Hauseigentümerverband im Mehrzweckgebäude in Schwanden an. Zu diesem brisanten Thema sprachen zwei versierte und fachkompetente Referenten.



Präsident Beat Stüssi und Beat Gasser (Bild: ehuber) Diskussion nach den beiden Referaten. von links Christoph Rutschmann
Präsident Beat Stüssi und Beat Gasser (Bild: ehuber) Diskussion nach den beiden Referaten. von links Christoph Rutschmann

Dieser interessante und vor allem sehr informative Abend hätte auf jeden Fall mehr Besucher verdient, denn die beiden Referenten, die von Präsident Beat Stüssi begrüsst wurden, gaben viele Tipps und wichtige Hinweise für ein sinnvolles Beheizen der Gebäude. Nebst Öl und Holz war aber auch immer wieder die Rede von Solarstrom oder Wärmespeichern. Zuvoir hatten die Teilnehmer Gelegenheit die Holzschnitzelheizung für das Mehrzweckgebäude in Schwanden zu besichtigen.


Heizen mit Öl


Nach wie vor wird in der Schweiz in der Mehrheit mit Heizöl – über 800.000 Heizungen - die notwendige Wärme in die guten Stuben gebracht und auch die Warmwasseraufbereitung erfolgt über die Ölfeuerung. Wie der erste Referent, Beat Gasser von der Informationsstelle Heizöl betonte, reicht der Ölvorrat weltweit noch über 50 Jahre. Dazu bestehen zusätzliche Möglichkeiten Öl zu gewinnen, sodass der Vorrat noch viele Jahre sichergestellt ist. Trotzdem ist es wichtig, so Gasser, dass wir mit diesem wertvollen Rohstoff sorgsam und sparsam umgehen. Dazu gehört auch die Reduktion des CO2 bei den heutigen Ölfeuerungen. Dank ständig verbesserter Technik wird diesem wichtigen Bedürfniss aber immer mehr Rechnung getragen. Für Gasser ist aber die Verbesserung der Hausisolation wichtig, denn mit dieser Massnahme kann der Ölverbrauch drastisch reduziert werden. Eine Erneuerung der alten Ölheizung kann bis 35 Prozent Einsparung betragen, was sich nebst der gesteigerten Umweldfreundlichkeit auch auf den Geldbeutel auswirkt. Wichtig vor einem Heizsystemwechsel eine Gebäudesanierung, so Gasser. Weiter empfiehlt er zu prüfen, ob eine Kombination mit Solarenergie sinnvoll ist.

Heizen mit Holz

Der zweite Referent, Christoph Rutschmann Geschäftsführer der Holzenergie Schweiz, betonte, dass Holz ein sehr grosses Potenzial, denn Holz hat Dank der grossen Nachhaltigkeit eine berechtigte Zukunft. Stand heute werden lediglich 8.2 Prozent der Heizungen in der Schweiz mit Holz betrieben. Hier besteht noch ein grosser Nachholbedarf. Die Holzenergie weist eine sehr gute Ökobilanz auf. Vorteile die für eine Heizung mit Holz sprechen sind eine geringe SO2 Emission, wenig Schwermetall und CO2 Neutralität. Zurzeit ist der Feinstaub noch ein Nachteil, den es unbedingt zu reduzieren gilt. Diesbezüglich sind aber bereits grosse Anstrengungen im Gange. In der Schweiz ist Holz für 25 Prozent des Wärmemarktes 2030 vorhanden. Bereits vor Jahren schrieb der Ölminister von Saudi Arabien: „Die Steinzeit ging zu Ende, aber nicht weil der Welt die Steine ausgegangen sind.“ Wie Rutschmann am Schlus seines interessanten Referates ausführte, können erneuerbare Energien den Wärmemarkt bis 2030 abdecken. Das heisst, eine nachhaltige Versorgung ist ohne weiteres möglich.

In der abschliessenden Diskussion wurden vor allem Fragen im Zusammenhang mit der Energie Holz gestellt. Interessant dabei auch der Tipp von Rutschmann, wie ein Holzfeuer sinnvoll und ohne grosse Rauchentwicklung entfacht werden kann.