Helikopter made in Mollis

Ab 2015 will marenco swisshelicopter die ersten Maschinen in Mollis produzieren. Wieweit die Firma bereits ist, darüber informierte Martin Stucki, CEO, letzte Woche Vertreter der Glarner Handelskammer.



Wenn alles nach Plan läuft
Wenn alles nach Plan läuft

Die Firma marenco swisshelicopter hat ein ambitioniertes Ziel. Bis im Jahr 2015 möchten sie ihren eigenen Helikopter produzieren und dies am liebsten in Mollis. «Vor allem der Flugplatz hat uns auf diesen Standort gebracht. Es spricht aber auch sonst einiges für Mollis.» Die Marenco AG wurde 1997 von Martin Stucki als GmbH gegründet, woraus 2000 die Marenco AG entstand. In ihrem bald 15-jährigem Bestehen konnte sich die Marenco AG als Expertin im Maschinenbau Engineering und im Consulting-Bereich etablieren. Weiter verfügt Marenco AG über eine moderne Produktionsstätte für Prototypenteile bis zu versandbereiten Baugruppen in Serienfertigung. Nun soll in der marenco swisshelicopter ag die Produktion des ersten Schweizer Helikopters folgen. «Die Idee war schon sehr lange in meinem Kopf. Ab dem Jahr 2002 wurde es dann aber immer konkreter.» Geplant ist ein modernen 2,5 Tonnen schwerer einmotoriger Leicht-Helikopter. «Hier haben wir die genau für uns passende Nische.» Diese werde nämlich von den grossen Herstellern sehr stiefmütterlich behandelt, obwohl der Markt eigentlich gross genug sei, erklärte Stucki den Vertretern der Handelskammer. «Aktuell gibt es eigentlich nur vier Modelle in diesem Segment.» Wichtig für einen modernen Helikopter dieser Grössenordnung ist, dass er universell eingesetzt werden und in kurzer Zeit für verschiedene Anwendungen verwendet werden kann.

Modell mit sinnvollen Extras


Der erste Prototyp besteht aus einer Karbonzelle und verfügt über einen 5-blättrigen Rotorkopf. Ausserdem über einen verstellbaren Sitz für den Piloten. «Was in einem Auto Standard ist, bietet kaum ein anderer Helikopter in diesem Segment.» Ebenfalls einzigartig in dieser Kategorie ist ein Glasboden zwischen Pilot und Beisitz. «Damit hat der Pilot angehängte Lasten immer im Blickfeld, ein weiterer Vorteil des neuen Helikopters.» Kein Wunder also, dass der Prototyp auf den ersten Messen bereits positives Feedback erhielt. «Nun geht es daran, die notwendigen Zertifizierungen zu erhalten», erklärt Stucki das weitere Vorgehen. Im nächsten Jahr soll der erste Prototyp fliegen, weitere Entwicklungsstufen folgen, bis im Jahr 2015 mit der Produktion der ersten 10 Exemplare begonnen werden soll. «Es ist ein sportlicher Zeitplan, aber durchaus machbar.» In den weiteren Jahren soll die Produktion in der Halle der Linth Air Service AG jeweils verdoppelt werden. Dabei entstehen zwischen 40 und 100 neue Arbeitsplätze im Kanton Glarus. Einerseits bei der Montage, aber auch in der Verwaltung und Logistik.

Wie weiter auf dem Flugplatz?


Neben den eigenen ambitionierten Zielen ist für Stucki jedoch auch wichtig, was bis 2015 mit dem Flugplatz Mollis geschieht. «Natürlich ist für uns wichtig, dass der Flugbetrieb in Mollis erhalten bleibt.» Diese Entscheidung dürfte aber bald fallen, wie Regierungsrat Rolf Widmer erklärte. Das Thema Flugplatz Mollis kommt nämlich im nächsten Jahr vor die Landsgemeinde. Sollte der Glarner Souverän der Weiterführung des Flugbetriebs in Mollis zustimmen, steht eine Hürde weniger im Weg, bis der erste im Glarnerland produzierte Helikopter 2015 abheben kann.

*Jürg Huber ist stellv. Pressebeauftragter der Glarner Handelskammer.