Hemmschwelle soll für die Jugendlichen sinken

Die Jugendkontaktpolizei präsentiert mit einer neuen App eine unkomplizierte Möglichkeit für Jugendliche mit der Polizei in Kontakt zu kommen. Es ist dabei nicht nur für das Glarnerland, sondern für die ganze Schweiz ein Meilenstein.



Marco Hämmerli und Romy Baumgartner von der Jugendkontaktpolizei präsentieren die App Jupo GL. (Bild: jhuber)
Marco Hämmerli und Romy Baumgartner von der Jugendkontaktpolizei präsentieren die App Jupo GL. (Bild: jhuber)

In den nun gut zwei Jahren ihres Bestehens haben Marco Hämmerli und Romy Baumann von der Jugendkontaktpolizei gemerkt, dass gerade Jugendliche eine grosse Hemmschwelle haben, bei Fragen oder Problemen, die Polizei zu kontaktieren. «Es ist eben schon ein grösserer Schritt beim Polizeiposten aufzutauchen oder einen Anruf zu tätigen», erklärte Hämmerli bei der Vorstellung der neuen App Jupo GL. Mit dieser App werden wichtige Informationen zu Themen wie Betäubungsmittel, Mobbing oder auch häusliche Gewalt vermittelt. So auch wie man sich in gewissen Fällen verhalten soll und wo man Hilfe und Unterstützung finden kann. Daneben gibt es aber auch die Öffnungszeiten und Positionen der Polizeiposten oder die wichtigsten Notfallnummern. Dieser allgemeine Teil kann dabei auch für Erwachsene von Interesse sein. Gerade auch Informationen zum Ausgang sicher wichtig auch für die Eltern. «Allgemein können sie sich so einen Überblick verschaffen, mit welchen Problemen und Themen sich die Jugendlichen beschäftigen.» Das Herzstück ist aber den Jugendlichen selber vorbehalten. Denn mit der Chatfunktion können sie ganz einfach mit der Jugendkontaktpolizei ins Gespräch kommen. «Hier können sie mit Fragen und Anliegen zu uns kommen.» «Aber auch bei grösseren Problemen haben wir natürlich mehr als nur ein offenes Ohr.» So können die Jugendlichen anwählen, wenn es sich um einen Notfall handelt. Dieser werde dann wie ein Notfallanruf behandelt und geht über die Notfallzentrale. Auch aus diesem Grund wird die Verifizierung mit der Natelnummer gebraucht. «So können wir reagieren, falls der Kontakt plötzlich abbricht.» Aber auch bei Missbrauch kann die Polizei so eingreifen. Hämmerli ist sich sicher, dass das Ergebnis seiner Diplomarbeit sowohl für die Prävention als auch in bestimmten Fällen sehr erfolgreich sein kann. Davon ist aber auch der Chef der Kriminalpolizei, Rudolf Gubser, überzeugt. «In einem aktuellen Fall hätte die App sicher drei Opfer verhindert.»

Auch Polizeikommandant Markus Denzler und Regierungsrat Andrea Bettiga sind sichtbar stolz über die neue App, denn sie ist schweizweit die erste Möglichkeit, über den Chat mit der Polizei in Kontakt zu kommen. «Damit sind wir in der digitalen Welt der Jugendlichen präsent», schliesst Hämmerli seine Ausführungen. Die App kann in den Stores der einzelnen Mobiltelefonanbieter unter dem Namen Jupo GL kostenlos heruntergeladen werden.