Herausforderungen und Chancen für die Glarner Wirtschaft

Gut 50 Vertreter der Glarner Wirtschaft und der Glarner Politik besuchten am vergangenen Mittwoch das zweite Unternehmerforum «Innovation» im Hotel Schwert in Näfels. Schwerpunkte waren der Euro-Schock, KTI-Produkte und die Marke «Swissness».



Christian Zehnder
Christian Zehnder

In seiner kurzen Einführung betonte Christian Zehner, Leiter Standortpromotion, dass die Glarner Wirtschaft ständig vor neuen Herausforderungen stehe. «Die betrifft aber nicht nur das Glarnerland, sondern die gesamte Schweiz.» Es sei deshalb sehr wichtig, die Firmen in unserer Region wenn immer möglich zu unterstützen und eine Anlaufstelle dazu sei der KMU-Innovationscoach des Kantons, Frank A. Gross.

Ohne wichtige Unterstützung


In seinem sehr informativen Referat wies Roland Goethe, Präsident von Swissmechanic, darauf hin, dass der schwache Euro nicht nur seiner Branche, sondern dem grössten Teil der produzierenden Unternehmen in der Schweiz grosse Probleme verursacht habe. «Insbesondere beklage ich, dass Bundesbern die Augen vor dem Anliegen der KMUs aus der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie verschliesse. Die Unternehmen seien in dieser schwierigen Lage auf sich selbst gestellt. «Wichtig ist in dieser Situation, dass wir klären, was der Markt für Bedürfnisse hat und wir unsere Unternehmensstrategie entsprechend anpassen.» Nach wie vor seien die Schweizer Qualität und die Schweizer Präzision ein wesentlicher Faktor, aber die Unternehmen der verschiedenen Branchen müssen auch die unterschiedlichen Synergien gemeinsam bündeln. «Nur so können wir diese kritische Lage überbrücken», denn die Marge sei in den vergangenen Monaten um bis zu 25 Prozent gesunken. «Jedes Unternehmen braucht Gewinne, um für die Zukunft zu investieren.» Nicht Massen-, sondern Nischenprodukte und Prototypen sollten dabei das Ziel sein.

Innovationen dank Hochschulprojekten


Eine zukünftige Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen den KMUs und der Hochschule für Technik in Rapperswil offerierte Dr. Frank Ehrig, Leiter IWK HS Rapperswil, den anwesenden Unternehmensvertretern. «Der Schwerpunkt bei unserem Institut liegt in der Produktentwicklung und was wir anbieten ist, dass wir Unternehmen von der Idee, also vom Anfang bis zur Produktionsreife unterstützen.» Anhanden verschiedener aktueller Beispiele konnte Ehrig den Anwesenden aufzeigen, wie solche Projekte, ob in grossen oder kleinen Serien, erfolgreich und zur Zufriedenheit des Kunden abgeschlossen werden konnten.

Was ist «Swissness»?


Im letzten Referat des Abend orientierte Stefan Szabo, vom Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum aus Bern über die Markenbezeichnung «Swissness». Am 21. Juni 2013 habe das Parlament mit der Änderung des Bundesgesetzes über den Schutz von Marken und Herkunftsangaben (Markenschutzgesetz, MSchG und jener des Bundesgesetzes über den Schutz des Schweizerwappens und anderer öffentlicher Zeichen (Wappenschutzgesetz, WSchG die sogenannte «Swissness-Vorlage» angenommen. Die Swissness-Vorlage habe zum Ziel, den wirtschaftlichen Wert der schweizerischen Herkunft eines Produktes nachhaltig und langfristig zu sichern.
für das Corporate Design der Swissness werde grafisch das Schweizerkreuz in verschiedenen Variationen verwendet, das im Design neue Beliebtheit errungen habe und heute T-Shirts, Handtaschen und weitere Accessoires ziere. Wie er weiter ausführte, würden sich in ähnlicher Weise bereits seit Längerem Schweizer Unternehmen wie Swissair, Swatch, SIGG und Victorinox ihre Firmennamen und Unternehmenslogos an Name und Symbole der Schweiz anlehnen. Für die Anwesenden ein nicht leicht zu verdauendes Thema, welches da und dort – im Besonderen aus der Lebensmittelbranche – zu leichtem Kopfschütteln führte.