Hervorragende Resultate am Eidgenössischen Feldschiessen 2022

Am vergangenen Wochenende fand das schweizweit grösste Schützenfest der Welt statt. Im Kanton Glarus herrschte auf den Schiessplätzen in Linthal, Schwanden, Elm, Glarus und Niederurnen bei den 300-Meter-Schiessanlagen reger Schiessbetrieb. Dasselbe Bild im 50/25-Meter-Pistolen-Schiessstand in Netstal. Insgesamt nahmen 612 Teilnehmer/-innen über 300 Meter und 151 Teilnehmer/-innen über 50/25 Meter am friedlichen Wettkampf um den begehrten Feldschützenkranz teil. So traditionell das Eidgenössische Feldschiessen ist, so traditionell ist jeweils der obligate Behördenrundgang am ersten Tag des Feldschiessens.



Lockere Stimmung beim Behördenrundgang zum Eidg. Feldschiessen 2022 (Bilder: hasp)
Lockere Stimmung beim Behördenrundgang zum Eidg. Feldschiessen 2022 (Bilder: hasp)

Das Eidgenössische Feldschiessen ist das grösste Schützenfest der Welt und kann auf eine über 130-jährige Tradition zurückblicken. Ab dem 10. Altersjahr kann jede Schweizerin und jeder Schweizer mitmachen. Die Entwicklung des Feldschiessens hängt weitgehend mit derjenigen des «Obligatorisch-Schiessens» zusammen. In der Militärorganisation vom 8. Mai 1850 wird erstmals das jährliche Zielschiessen für Mannschaften aufgeführt. Dort heisst es in einem Protokoll: «Die Schiessresultate waren unbefriedigend. Von den auf die mittlere Distanz von 300 Meter auf Mannsfigur abgegeben Schüsse haben nur 15% getroffen und 85% sind vorbeigegangen». Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde mit der MO 1874 eine obligatorische, ausserdienstliche Schiesstätigkeit eingeführt. Anfänglich wurden Diplome, kantonale und eidgenössische Anerkennungskarten abgegeben, und ab 1935 wurde das Kranzabzeichen eingeführt. Heute schiessen zirka 60% der Schützinnen und Schützen das Kranzresultat. Das Kranzabzeichen 2022 ist dem Kanton Appenzell Ausserhoden gewidmet ist. Es werden sowohl beim Gewehr als auch bei den Pistolenprogrammen 18 Schüsse auf die Zielscheibe abgegeben.

Verbundenheit zu den Schützen und Schützinnen

Aus Anlass des Eidgenössischen Feldschiessens 2022 hatte der Glarner Kantonal Schützenverband Gäste aus Politik, Wirtschaft und Militär zum traditionellen Rundgang durch drei der sechs Schiessplätze im Kanton Glarus eingeladen. Damit zeigte der Verband nicht nur Präsenz am Feldschiessen, sondern gleichzeitig eine tiefe Verbundenheit zu den Schützinnen und Schützen. Wettermacher Petrus, bekannt als Freund aller Schützinnen und Schützen, bescherte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am diesjährigen Feldschiessen mit Kaiserwetter. Dazu kamen perfekte Infrastrukturen auf allen Schiessanlagen, ein erfreulich grosses Teilnehmerfeld mit vielen, ausgezeichneten Endresultaten, überall tolle und fröhliche Stimmung: «Schützenherz, was willst du mehr!»

Rundgang ist beliebt und traditionell

«Er ist beliebt und traditionell und das soll in den kommenden Jahren auch so bleiben!» Das ist nicht nur die Meinung von Verbandspräsident Hans Heierle, sondern die des gesamten GKSV-Vorstandes. Gemeint ist der traditionelle Rundgang, welcher vom Glarner Kantonal Schützenverband seit einigen Jahren organisiert wird. Zweck dieses Rundgangs ist es, auf allen Schiessplätzen während des Feldschiessens Präsenz zu markieren und dazu die sprichwörtliche Schützenkameradschaft zu pflegen. Und natürlich alle Schützinnen und Schützen bei ihren Absichten, das Feldschiessen zu gewinnen, tatkräftig und moralisch zu unterstützen, sei das bei einem guten Rat an der Waffe oder einer Einladung zu einem gebrannten Mouchen-Wässerli, welches bei vielen Meisterschützen, wie man in der Szene munkelt, schon vielfach Wunder gewirkt habe.

Als Prolog ein Behördenrundgang

Der traditionelle Rundgang mit Vertretern der Politik, Wirtschaft und Militär gilt als eigentlicher Prolog zum Eidgenössische Feldschiessen im Kanton Glarus. Gestartet wurde am späten Freitagnachmittag beim Zeughaus in Glarus, wo Kreiskommandant und Gastgeber Major Walter Rhyner Vertreter des Glarner Kantonalschützen-Verbandes mit Ehrenpräsident Fredy Lienhart und Präsident Hans Heierle herzlich begrüssen konnte. Einen ebenso herzlichen Willkommensgruss entbot er dem Departements-Vorsteher Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga, und seinem Departements-Sekretär lic.iur. Arpad Baranyi. Das Militär liess sich vertreten durch Oberst im Gst Thomas A. Keller, Kommandant der Rekrutierung und notabene selbst ein begeisterter Schütze und Oberst Hanspeter Müller, Chef des Kantonalen Territorial-Verbindungsstabes, gleichzeitig Vertreter von Divisionär Willy Brülisauer, Kommandant Ter Div 4. Von der kantonalen Schiesskommission war Hans Jakob Marti als Präsident anwesend. Mit einem Miltärbus fuhr die illustre Gesellschaft im Anschluss zur ersten Station nach Linthal.

Auf den Schiessplätzen in Linthal, Schwanden und Glarus

Der Auftakt zum diesjährigen Rundgang bildete ein Besuch im Schiessstand Auen in Linthal. Zum Zeitpunkt des Besuchs herrschte dort allerdings noch nicht ein reger Schiessbetrieb, was der Kantonalpräsident leicht frustriert zur Kenntnis nehmen musste. Beim nächsten Besuch im Schiesstand in Schwanden hellte sich sein Gesicht dann zusehends auf, vor allem, nachdem er von einigen Glanzresultaten gehört hatte, und das auf der 300-Meter-Anlage schon wacker scharf geschossen wurde. Als krönender Abschluss besuchte die illustre Gruppe die Schiessanlage auf der Allmeind in Glarus, wo gerade die letzte Ablösung mit den allerbesten Schützinnen und Schützen im Kanton am Freitagabend mit ausgezeichneten Resultaten glänzte. Die Teilnehmerzahl am Freitag im Schiesstand in Glarus war gemäss Aussagen von GLSV-Vizepräsident Martin Horner für einen Freitag hervorragend. Aber auch von den anderen Schiessplätzen in Niederurnen und Elm gab es Erfreuliches zu berichten. Der Behördenrundgang selbst fand nach einem feinen Nachtessen in der Allmeind-Schützenstube, hervorragend zubereitet von der Schützenstube-Wirtin Annarös Stucki, unterstützt von ihrem Mann Walter, einen feuchtfröhlichen Abschluss, und dies schon am ersten Tag des Eidgenössischen Feldschiessens.

Das Feldschiessen ist nach wie vor sehr beliebt

Grossbetrieb herrschte in den Vormittagsstunden des Samstags und des Sonntags auf allen 300-Meter-Schiessanlagen. In den Rechnungsbüros rauchten schon frühzeitig die Köpfe, während es in den gemütlichen Schützenstuben landauf, landab um einiges weniger hektisch zu und her ging. Rückblickend darf man feststellen, dass sich das Eidgenössische Feldschiessen nach wie vor grosser Beliebtheit erfreut.