Herzen schlagen in Richtung Fusion

Die Herzen der reformierten Kirchenräte in Glarus Mitte schlagen eindeutig in Richtung Fusion. Dies ergaben die bisherigen Abklärungen der Varianten Zusammenarbeit oder Zusammenlegung.



Die Herzen der reformierten Kirchenräte in Glarus Mitte schlagen eindeutig in Richtung Fusion. (Bild Madeleine Kuhn-Baer)
Die Herzen der reformierten Kirchenräte in Glarus Mitte schlagen eindeutig in Richtung Fusion. (Bild Madeleine Kuhn-Baer)

Auch die Kirchen müssen ihre Strukturen den Herausforderungen der Zeit anpassen – nicht zuletzt aufgrund der Gemeindestrukturreform auf politischer Ebene. In Glarus Mitte läuft dieser Prozess unter dem Motto «Kirche – mittendrin» seit den reformierten Kirchgemeindeversammlungen vom 1. Juni 2008 in Ennenda, Glarus und Netstal. Diese hatten grünes Licht für Abklärungen bezüglich Zusammenarbeit oder Zusammenlegung der drei Kirchgemeinden gegeben.

Vier Projektgruppen setzen sich seither eingehend mit dem kirchlichen Angebot, mit Führung und Administration, mit Bauten und Unterhalt sowie mit den Finanzen auseinander. Koordiniert wird der Prozess von der Projektleitung, der mit Peter Meier, Ursula Tolle (die den zurückgetretenen Andreas Hefti ersetzt) und Frank P. Gross die Präsidien aller drei reformierten Kirchgemeinden sowie der kantonale Kirchenratspräsident Alfred Meier angehören. Mit beratender Stimme haben zudem Markus Beerli (Administration und Protokoll) sowie Madeleine Kuhn-Baer (Medienbeauftragte) Einsitz.

Befürchtungen und Vorurteile abbauen



Seit diesem Jahr treffen sich zudem die Ratsmitglieder der drei reformierten Kirchgemeinden periodisch, um sich über den Prozess auszutauschen und wichtige Schritte gemeinsam zu planen. Die Treffen dienen auch dazu, allfällige Befürchtungen und Vorurteile abzubauen. Beispielsweise bezüglich Verankerung vor Ort: Kirche und Pfarrer sollen im Dorf bleiben, was aber nicht heisst, dass die Pfarrperson zu 100 Prozent für die Wohngemeinde tätig sein muss. Es geht auch um eine Annäherung der unterschiedlichen Kulturen der Kirchgemeinden, um das Finden von Gemeinsamkeiten und so weit als möglich um die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der einzelnen Gemeinden.

Wie eine Umfrage an einem solchen Treffen ergeben hat, schlagen die Herzen der Ratsmitglieder eindeutig in Richtung Fusion. Dies nicht zuletzt aufgrund der Abklärungen der vier Projektgruppen. Nur eine Zusammenlegung ermöglicht klare Strukturen, einen gezielten Einsatz der Ressourcen, effizientere Abläufe (Rechnungsführung, Sekretariat, Verwaltungsaufgaben) sowie ein vielfältiges lebendiges Angebot, das noch gezielter auf die verschiedenen Altersgruppen in den Kirchgemeinden ausgerichtet ist und auch grössere Projekte beinhaltet. Die ebenfalls geprüfte Variante einer verstärkten Zusammenarbeit führt hingegen zu aufwändigen Absprachen, zu komplizierten finanziellen Verrechnungen und zu einer gewissen Unverbindlichkeit.

Den Kirchgemeindeversammlungen vom 7. Juni wird deshalb beantragt, die Räte zu ermächtigen, in Richtung Zusammenlegung der drei Kirchgemeinden weiterzuarbeiten und einen gemeinsamen Fusionsvertrag auszuarbeiten. Über den Inhalt des Vertrages soll dann voraussichtlich an den Herbst-Kirchgemeindeversammlungen 2009 entschieden werden.