„Heute Abend: Zauberflöte!“ mit dem Duo Calva

Im Kulturraum des Kunsthauses Glarus fand am Samstagabend der musikkabarettistische Anlass „Heute Abend: Zauberflöte!“ mit dem Duo Calva statt. Die beiden Cellisten Alain Schudel und Daniel Schärer entführten das zahlreich erschienene Publikum zwei Stunden lang in die Welt der klassischen Opernliteratur.



Die beiden Cellisten Alain Schudel und Daniel Schärer auf der Bühne des Kulturraums des Kunsthauses Glarus. (Bild: mst.)
Die beiden Cellisten Alain Schudel und Daniel Schärer auf der Bühne des Kulturraums des Kunsthauses Glarus. (Bild: mst.)

Der Vorverkauf lief gut, und endlich war er da, der lang ersehnte Abend. Der Kulturraum des Kunsthauses war angefüllt mit Publikum, und alle erwarteten eine humorvolle und dennoch musikalisch anspruchsvolle Aufführung.

„Zauberflöte“ für zwei Celli

Heute Abend steht die „Zauberflöte“ von Mozart auf dem Programm, gespielt von einem russischen Orchester, das sich auf dem Weg zur Aufführung befindet. Die beiden Aushilfscellisten befinden sich bereits in der Oper. Per Handy erfahren sie, dass der Tourbus des Orchesters eine Panne nach der anderen erleidet. Die Cellisten sind aufgefordert, den Abend zu retten und das Publikum zu unterhalten. Sie liefern eine Mischung aus Stücken aus der Opernliteratur, Originalwerke für Celloduo sowie allbekannte Melodien aus der Unterhaltungsmusik.

Einwandfrei ausmachen liessen sich Arien aus der „Zauberflöte“, Stücke von Händel und Paganini, der 1. Satz aus der 5. Sinfonie von Beethoven, und einmal klang es stark nach Kaffeehausmusik. Aber ebenfalls darunter waren Melodien aus dem Unterhaltungsbereich wie „Marmor, Stein und Eisen bricht“, der Superhit „Time to Say Goodbye“ sowie „Oh, When the Saints Go Marchin In“. Die Wünsche des anwesenden Publikums, nach denen die Musiker einmal fragten, wie „Bolero“, „Glarner Landsgemeindelied“, „Adagio“ von Albinoni usw. konnten sie leider nicht erfüllen.

Berühmte Stelle aus der „Zauberflöte“

Die Papageno-Stelle aus Mozarts „Zauberflöte“ gab das Duo Calva zusammen mit einem Zuhörer aus dem Publikum zum Besten, der dazu die Panflöte spielen musste. Lang und breit bekam er erklärt, wie er das Instrument zu spielen habe, fünf Töne hintereinander, und nicht abgesetzt. Immer, wenn ihn die beiden Cellisten anblickten, musste der Gast aus dem Publikum sein kleines Panflöten-Solo blasen.

Alain Schudel und Daniel Schärer überzeugten als professionelle Musiker, sind sie doch schon oft als gewöhnliche, seriöse Instrumentalisten aufgetreten. Sie spielten innig und zart, gingen aber stellenweise auch recht zur Sache. Sie bewiesen auch kabarettistische Qualitäten. Die Gags kamen frisch rüber. So wollten sie uns beispielsweise weismachen, dass sie einmal in der Dessous-Abteilung des „Globus“ gespielt hätten, und einmal musste einer vor Übelkeit raus in die Garderobe. Als sie die Bestandteile und Funktionen des Cellos erklärten, sprach einer davon, wie wenn er von einer Frau spräche.

Alles in allem ein sehr gelungenes Programm, das die beiden noch mehrmals anderswo in der Schweiz aufführen werden.