Hilfsverein Ennenda wächst markant

Bekanntlich erfolgte mit Ende des vergangenen Jahres eine weitreichende Änderung beim Hilfsverein Ennenda. Der gesamte bestehende Vorstand mit Präsident Jakob Trümpi trat zurück. Nachfolgerin wurde Andrea Fäs-Trummer.



Dem Vorstand gehören unter anderem an (von links): Irène Kobler
Dem Vorstand gehören unter anderem an (von links): Irène Kobler

Die Änderungen ergaben sich, weil sich die Verantwortlichen des am 17. November 1845 gegründeten Hilfsvereins Ennenda gezwungen sahen, die in ihrer Verantwortlichkeit liegende Kinderkrippe an der Hinteren Villastrasse zu schliessen. Zwei Kernaufgaben des Hilfsvereins (Gemeindekrankenpflege, Kinderkrippe) – über Jahrzehnte hinweg erfolgreich geführt – endeten. Auch die anfängliche, statutarisch festgelegte Unterstützung armer Familien (Bildungsbereich, medizinische Versorgung) entfiel bereits in viel früheren Jahren. Mit geänderten Statuten in den Jahren 2000 und 2012 war den neuen Begebenheiten Rechnung getragen worden. Nachdem die Schliessung der Kinderkrippe bekannt geworden und die neue Nutzung des markanten Gebäudes noch unklar war, nahmen die Verantwortlichen des Kinder- und Elternklubs mit Jakob Trümpi sofort Kontakt auf. In erster Linie ging es um die Neunutzung des Gebäudes. So kam es im Juni des vergangenen Jahres zur Gründung einer Projektgruppe, die sich mit Baulichem, Rechtlichem, dem Betrieb und der Finanzierung intensiv zu befassen begann.

Andrea Fäs präsidiert den Kinder- und Elternklub und den Hilfsverein mit starkem Engagement. Sie darf sich auf Vorstandsmitglieder und die Verantwortlichen der Projektgruppe verlassen. Alle sind gleichermassen nachhaltig und beharrlich im Einsatz.

Im Zentrum der Arbeit des Hilfsvereins – und damit auch der Projektgruppe – steht gewiss das Projekt «Hintere Villastrasse». Darüber wurden Interessierte anlässlich der Dorfkilbi umfassend informiert. Sie waren gleichzeitig eingeladen, an einer Umfrage über die Vorschläge betreffend Neunutzung der Kinderkrippe und den geplanten Angeboten zu befinden. Zum kreativen Handeln des Vorstandes gehörte, dass die Beantwortung der Umfrage als Wettbewerb mit fünf süssen Preisen aus dem Hause Läderach verknüpft war.

Die Verlosung fand anlässlich der Hauptversammlung statt. Man wurde anlässlich der Projektpräsentation auch eingeladen, Mitglied des Hilfsvereins zu werden. Das Echo war gewaltig, traten doch grad 44 Personen, hauptsächlich aus den Mittellandgemeinden, neu ein.

Die statutarischen Geschäfte waren rasch erledigt. Der Mitgliederbeitrag wurde auf moderate 25 Franken festgelegt. Aufs Verlesen des Protokolls wurde verzichtet.

Andrea Fäs zeigte mit ihrem ersten Jahresbericht auf, was mit der ehemaligen Kinderkrippe geplant ist, wie die Finanzierung aussieht und ab wann der Neubezug höchstwahrscheinlich möglich ist. Die ihr bekannten Reaktionen betreffend Umnutzung sind nur positiv. Die sehr fordernde Inventarisierung gehört ebenso der Vergangenheit an wie der riesige Indoor-Flohmarkt und die stark besuchte Einladung am «Tag der offenen Türe» im vergangenen Dezember. Bestaunt wurden damals die sorgsam gestalteten Adventsfenster.

Die Finanzierung ist eigentlich erfolgreich abgeschlossen. Es liegen genügend Zusagen von Institutionen und Gönnern vor. Die Beantwortungen einzelner Anfragen sind noch ausstehend. Nach sorgsamem Rechnen wird mit voraussichtlichen Baukosten von 724 000 Franken gerechnet. Auf die geplante Aussendämmung wird verzichtet. Mit der kantonalen Denkmalpflege und der Stiftung Pro Ennenda haben Gespräche stattgefunden, die erfolgreich verlaufen sind. Sobald die Baubewilligung eingetroffen ist, kann mit den verschiedenen Arbeiten begonnen werden. Der Neubezug wird möglichst im März des kommenden Jahres erfolgen.

Kurz wurde auf die geplanten Angebote mit Kaffeebetrieb (an voraussichtlich zwei Halbtagen pro Woche), die Verfügbarkeit von Räumen für private Anlässe, Vorträge, Basteln, gesellige Jassnachmittage, Kurse, Lesungen, Schulungen, Generationenprojekte, geselliges Verweilen und die neuen Benützer (Frauenzentrale, Kinder- und Elternklub, Verein Tagesfamilien Glarnerland, Fotografin, Homöopathische Praxis) hingewiesen.

Nach der nur wenig Zeit beanspruchenden Hauptversammlung, wurde in der Gemeindestube des Gesellschaftshauses bei Unterhaltung und sorgsam zubereiteten Häppchen verweilt.