Hinter den Kulissen bei der Schreinerei Abart Mitlödi

«Was möglich und machbar ist, setzen wir um. Es ist nicht immer einfach, und es braucht oftmals kreative Lösungen.» Das sind die ersten Worte von Alex Abart, Inhaber der Schreinerei Abart in Mitlödi, die ich im Rahmen der Serie «Hinter den Kulissen» besucht habe.



«Was möglich und machbar ist, setzen wir um." Alex Abart, Inhaber der Schreinerei Abart in Mitlödi. Impressionen vom Besuch Hinter den Kulissen (Bilder: m.c.mächler)
«Was möglich und machbar ist, setzen wir um." Alex Abart, Inhaber der Schreinerei Abart in Mitlödi. Impressionen vom Besuch Hinter den Kulissen (Bilder: m.c.mächler)

Der Schreiner – ein Handwerk, das sich im Wandel der Zeit stark verändert hat. Ein Handwerk das Präzision, Vorstellungsvermögen und viel Geschick verlangt. Und Schreiner ist auch ein Beruf mit einem tollen Material: Holz. «Holz isch heimälig!» Dieser Ausspruch kommt nicht von ungefähr. Alex Abart zeigt mir zu Beginn unseres Rundgangs durch seinen Betrieb Fotos von seinen Arbeiten. Da sind Küchen, Schränke, Kommoden, Tische, alles in Handarbeit hergestellt. Alles individuell nach den Wünschen seiner Kunden angefertigt.

Ob Küche, Bad, Schlafzimmer, ob Fernsehmöbel, Tisch, Side-Board, Wohnwand. Die Palette ist vielseitig. Alex Abart erzählt mir, wie er versucht, auf alle Kundenwünsche einzugehen. «Es gibt fast für jedes Problem eine Lösung», sagt er mir lächelnd. An der Wand im Eingangsbereich sind Dutzende Hölzer ausgestellt. So kann er den Kunden die verschiedenen Möglichkeiten zeigen, und sie können das Holz auch anfassen.

Ich frage ihn, ob Tropenhölzer von Kunden noch gewünscht sind. «Eigentlich nicht. Da hat es schon ein Umdenken gegeben. Tropenholz ist nicht mehr gefragt. Zumal wir eine grosse Auswahl an anderen Hölzern haben, die genau so schön und erst noch nachhaltig sind. Zum Beispiel Kirschbaum und Braunkernesche werden wieder vermehrt gewünscht. Oder auch Ulme.»

Oft fällt es den Kunden schwer, sich das Endprodukt vorzustellen. Doch die technischen Möglichkeiten der Firma erlauben es, 3D-Modelle zu zeichnen. Alex Abart zeigt mir mehrere Aufträge. Vom ersten Plan bis zum gezeichneten 3D-Model. Es fühlt sich fast so an, als würde man vor dem Wohnzimmermöbel stehen, im neuen Bett liegen oder in seiner Traumküche stehen.

Es geht weiter in den Betrieb. Nun stellt sich mir die Frage, wie heute ein Schreinerbetrieb aussieht. Als Nostalgiker wünsche ich mir natürlich eine Hobelbank, eine Handsäge, Hammer, Nägel, Leim. Aber weit gefehlt. In der Fertigungshalle stehen hochmoderne Maschinen. Sägen, Schleifen, Bohrer, Hobel, das geht nun alles maschinell. Sicher eine Erleichterung für die Schreiner. Aber trotz aller technischen Unterstützung ist noch viel Handarbeit und exaktes Arbeiten gefragt. Es ist ja nicht nur das Anfertigen der Möbel. Das passgenaue Montieren ist genauso wichtig. Schliesslich soll es ja lange halten und schön aussehen. Das scheint Alex Abart sehr wichtig zu sein. Im Laufe unseres Gesprächs stelle ich immer wieder fest, mit wie viel Leidenschaft und Stolz er über seine Arbeit spricht. Wir gehen von Maschine zu Maschine. Er erklärt mir zu jedem Gerät, was hier gemacht wird. Ich schaue den Arbeitern zu. Es wird ruhig, konzentriert und ohne Hektik gearbeitet. Im hinteren Teil der Firma, kommen meine nostalgischen Gefühle doch noch zum Tragen. Da steht noch eine alte, grosse Werkbank, wie man es sich in einem Schreinerbetrieb vorstellt.

Nun möchte ich von Alex Abart wissen, wie es mit der Auftragslage aussieht. «Da sieht es gut aus. Arbeit haben wir genügend. Was uns aber Sorge bereitet, ist der Fachkräftemangel. Das sieht es etwas düster aus.» Eine Antwort, die ich bei meinen Besuchen in verschiedenen Betrieben immer wieder höre. Ich kann es auch nicht so richtig verstehen. Ein handwerklicher Beruf hat doch in der heutigen Zeit viel Zukunft. Gerade der Schreiner-Beruf ist so vielseitig. Man kann seine eigene Kreativität hineinbringen. Man stellt etwas her, was anderen Freude bereitet.

Während der ganzen Zeit, in der ich im Betrieb sein durfte, spürte ich die grosse Leidenschaft von Axel Abart zu seinem Beruf. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er nur: «Mein grösster Lohn ist es, wenn ich nach getaner Arbeit das Leuchten in den Augen meiner Kunden sehe. Dann weiss ich, wir konnten ihre Wünsche erfüllen.»

Im Namen von Glarus24 bedanke ich mich bei Axel Abart, für den interessanten Einblick in seine Schreinerei.

www.schreinerei-abart.ch