Hinter den Kulissen: Eine eisige Sache

Es ist Mitte September, ich mache mich auf den Weg ins Buchholz in Glarus. Genauer gesagt ist mein heutiges Ziel die GLKB-Arena.



Hinter den Kulissen: Eine eisige Sache. Impressionen von den Arbeiten rund um die Eisbahn (Bilder: martin c.mächler)
Hinter den Kulissen: Eine eisige Sache. Impressionen von den Arbeiten rund um die Eisbahn (Bilder: martin c.mächler)

Noch ist es ziemlich warm draussen, das spüre ich daran, da ich im kurzärmligen Hemd unterwegs bin. Jedoch bin ich einer eisigen Sache auf der Spur. Florian Kundert, der Verantwortliche für die Sportstätten im Buchholz, erwartet mich schon. In der Halle herrscht schon emsiges Treiben und es ist auch zu spüren, wie es kühler ist als draussen. Zwei Arbeiter einer Spezialfirma für Eisfelder bearbeiten den Betonboden. Florian Kundert erzählt mir, wie der Boden seit einigen Tagen heruntergekühlt wurde. Minus 5°C bis minus 7°C sollte die Fläche haben.

Nun wird der Boden mit einer Mischung aus Wasser und Kalk besprüht. Einer der Arbeiter marschiert mit einer Maschine im Schlepptau hin und her, bis die ganze Fläche mit dem Gemisch bedeckt ist. Diese Prozedur muss acht Mal wiederholt werden. Das gibt einige Kilometer, die er zurücklegt. Zweck dieser Übung ist es, die Eisfläche weiss zu bekommen, und es gibt einen stabilen Untergrund für die Weiterbearbeitung.

Diese Arbeit nimmt einen ganzen Tag in Anspruch. Für mich heisst das, am nächsten Morgen wieder zu kommen. Nun hat sich eine dünne Eisschicht aus Kalk und Wasser gebildet. Ich kann die Kälte nun deutlich spüren. Als nächstes wird die Zeichnung für das Eishockey und die Werbung verlegt. Das sind Kunststoffbänder und Planen, die exakt platziert werden müssen. Von der Torlinie, bis zur Mittellinie, der Anspielpunkt, der Bullikreis und die Werbung sowie zwei Linien, die die beiden Drittel markieren. Langsam lässt sich erkennen, dass hier ein Eisfeld entsteht.

Ist dies alles erledigt, fängt die eigentliche Arbeit an. Alle 5 bis 6 Stunden muss nun das ganze Feld mit Wasser besprüht werden. Dies geschieht mit einer speziellen Düse, die dem Wasser die Luft entzieht, damit sich auf dem Eisfeld keine Luftbläschen bilden. Tag und Nacht. Über mehrere Tage. Ziel ist es, eine Eisschicht von etwa 3,5 bis 5 cm zu bekommen. Das ist bei warmen Temperaturen, wie sie draussen herrschen, keine leichte Aufgabe. Zumal die Eishalle im Buchholz nach allen Seiten offen ist.

Doch nach einigen Tagen ist es geschafft. Die nötige Eisdicke ist erreicht. Der letzte Schritt, bevor die Schlittschuhläufer das Eis betreten dürfen, steht noch aus – mit der Eisbearbeitungsmaschine, einem richtigen Ungetüm. Ein scharfes Messer hobelt die oberste Schicht des Eises ab und mit einem Tuch, das hinten an der Maschine angebracht ist, wird leicht warmes Wasser auf der Eisfläche verteilt. Das dient dazu, kleine Unebenheiten auszugleichen. Durch das warme Wasser taut die darunterliegende Eisschicht etwas auf, sodass sich die neue Eisschicht fest mit der alten verbindet.

Nach etwa 10 Tagen ist es endlich so weit. Das Eisfeld kann freigegeben werden. Die Glücklichen, die in diesem Jahr den Anfang machen dürfen, sind die U9 des GEC. Die jungen Eishokeyaner haben sichtlich Spass daran, wieder auf Eis trainieren zu dürfen.

Wie ich erfahren durfte, steckt hinter einem Eisfeld viel Arbeit. Mein Dank geht an Florian Kundert uns sein Team, die mich für diesen Bericht unterstützt haben.