Hitzealarm, was ist das?

Im Gegensatz zum südlichen Ausland, hat das Wort Hitzealarm in der Schweiz kaum eine Bedeutung. Dass Hitzealarm auch für die Schweiz sehr aktuell ist, wird uns erst bei solch extremen Temperaturen bewusst.



Die Hitze hatte das Glarnerland fest im Griff (Bildmontage: jhuber)
Die Hitze hatte das Glarnerland fest im Griff (Bildmontage: jhuber)

Massgeblich für die Warnungen ist die gefühlte Temperatur, wobei die Grenzwerte nach einer komplizierten Formel durch die SMA ermittelt werden. Abhängig von Luftfeuchtigkeit und Luftdruck können sie regional verschieden sein, was sehr differenzierte Warnungen möglich macht. In den USA etwa wird dagegen pauschal eine gefühlte Temperatur von 32,2 Grad Celsius als Hitze definiert.

Wie läuft ein Hitzealarm ab?

Bei Stufe 1 werden Altersheime und der medizinische Dienste alarmiert. Normalerweise stellen bei Hitzalarmen die Pflegeheime die Speisepläne um und servieren mehr Flüssigkost, vor allem elektrolytereiche Suppen, sowie weniger warme Mahlzeiten. Natriumarme Mineralwasser sollten, wo das medizinisch möglich ist, entweder durch mineralstoffreichere Wasser ersetzt oder durch Beimengung von Säften ergänzt werden. Auch sind die Heimleitungen angehalten, die Raumtemperaturen zu prüfen und gegebenenfalls Gegenmassnahmen zu ergreifen.

Hält die Hitze mehr als zwei Tage an, gilt Alarmstufe 2

Hält die ungewöhnliche Hitze für mehr als zwei Tage an, dann werden in der Alarmstufe 2 auch die Gesundheitsämter eingeschaltet, die per Telefon, Internet und E-mail Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, den Rettungsdienst und per Radio die Öffentlichkeit informieren. Für die Niedergelassenen heisst es dann, gefährdete Patienten im Auge zu behalten, egal ob sie in einem Heim sind oder nicht: Besonders von Exsikkose bedroht sind sehr alte Menschen über 80, ausserdem multimorbide und immobile Patienten sowie Menschen mit dementiellen Erkrankungen.

Dass die enorme Hitze grosse Einfüsse auf das tägliche Leben haben kann, zeigt jüngst auch das erlassene Feuerwerksverbot im Glarnerland, denn nicht nur der Mensch, ja auch die Natur leidet unter den tropischen Temparaturen.