Ich blicke nach links und nach rechts. Immer wieder sehe ich bekannte Gesichter, die mir zuwinken. Obwohl ich schon vor nun mehr 18 Jahren in die Welt hinaus gezogen bin, kommt es mir in diesen Momenten vor, als ob ich nie weg gewesen wäre. Ich schaue zu meinem Glärnisch hinauf, der majestätisch die Szenerie bewacht.
Dann ist es soweit. Die Harmoniemusik und die Kompanie Soldaten stellen sich auf, Regierung und Gäste reihen sich ein und im Takt des Landsgemeinde-Marsches bewegt sich der Tross Richtung Zaunplatz. Ich folge ihm. Nun darf ich ja als Auslandschweizer nicht auf den Ring. Ich begebe mich auf die Gästetribüne, um der Eröffnung der Landsgemeinde bei zu wohnen. Gespannt lausche ich den Worten der Frau Landammann.
Manchmal schweifen meine Gedanken ab. Wie oft habe ich in der Welt draussen von dieser Landgemeinde berichtet und auch darüber Vorträge gehalten. Und immer wieder bin ich auf grosses Erstaunen gestossen. Das es so etwas in der heutigen Zeit überhaupt noch gibt. Diese Form von direkter Demokratie ist einmalig in der Welt. Ich weiss nicht, ob sich alle, die an der Landsgemeinde teilnehmen, sich dessen voll bewusst sind. Es ist ein grosses Privileg, dass der Bürger entgegennehmen darf und auch soll. Eine Tradition die erhalten werden muss.
Die Frau Landamman hat nun ihre Eröffnungsrede beendet. Die Landsgemeinde wird nun mit dem Schwur vereidigt und Gottes Hilfe und Schutz erbeten. Dann spricht sie die Worte. „Hiermit erkläre ich die Landsgemeinde 2009 für eröffnet.“
Und das macht mich stolz - stolz ein Glarner zu sein.
In diesem Sinne
Ihr Martin C. Mächler.
