Hochstimmung an der Jubiläumsfeier des Militärschiessvereins Näfels

Das war ein echtes Näfelser Fest, das ins Schwarze traf und die Herzen aller Anwesenden eroberte! Was das OK unter Leitung von Kurt Gallati, Optikermeister i. R., hinlegte, war eine perfekte, witzige, rasante, einfallsreiche und gehaltvolle Feier mit allem, was dazu gehört. Im Schuss war Bärti Gallati, der Tempo auf die Bühne brachte und fulminant durch den Abend führte.



Sie kreierten als 13-köpfiges OK ein rauschendes Fest zum 100. Geburtstag des MSV. V. l. n. r. hinten: Peter Reumer
Sie kreierten als 13-köpfiges OK ein rauschendes Fest zum 100. Geburtstag des MSV. V. l. n. r. hinten: Peter Reumer

Den festlichen Auftakt machte die Harmoniemusik Näfels unter der Leitung von Reto Bösch. Gewicht gaben dem Anlass die Grussreden von Landesstatthalter Dr. Andrea Bettiga; Gemeindepräsident Martin Laupper; Gemeindeparlamentspräsident Bruno Gallati; Kantonal-Schützenvereinspräsident Fredy Lienhard; Standschützenpräsident Niederurnen Jacques Steinmann und Präsident Sportschützen Glarnerland Rolf Lehmann. In der geschmückten Novalishalle feierten gegen 200 Schützen und Gäste an hübsch dekorierten Zehnertischen.

Jubiläums-Festschrift erschienen

Die 110-seitige Festschrift, verfasst von MSV-Präsident Peter Reumer, lag auf. Sie blickt auf kurzweilige Weise auf das 100-jährige Bestehen zurück. 13 Präsidenten, 15 Aktuare, 17 Kassiers und 19 Schützenmeister führten in den letzten 100 Jahren als Vorstände das Vereinsschiffchen. 1981 war der MSV der grösste Schützenverein im Kanton. Die Mitgliederzahl stieg bis 1989 gar auf 277. Mit den Änderungen der militärischen Schiesstätigkeit ausser Dienst sank der Bestand bis 2009 auf 109 Schützinnen und Schützen. Bis heute verlieh der MSV 66 Ehrenmitgliedschaften. Ältester anwesender Ehrenveteran war Karl Schwitter-Fischli, Jg. 1929.
Zum Jubiläumsbankett servierten die Mitglieder des Damenturnvereins und des Skiklubs. Nach eindrucksvoller Totenehrung, nach dem Appell der anwesenden Ehrenmitglieder wurden auch die Aktivmitglieder auf die Bühne gebeten zum imposanten «Familienbild» als Erinnerung für die Geschichtsbücher. Dieses Bild zeigte, wie aus den vielen Einzelnen eine Gemeinschaft aus Kraft, Kameradschaft und Zusammengehörigkeit wird.

Vereinsgeschichte als Podium

Zum «Highlight» wurde die in Podiums-Form in Szene gesetzte Vereinsgeschichte. Episoden, Pannen, Erfolge, Anekdoten, unterstützt durch Erinnerungsfotos auf Grossleinwand, liessen spüren, dass der MSV Näfels nicht nur ehrgeizige Ziele der Schiessfertigkeit erreicht, sondern die kameradschaftliche Gemeinschaft lebt. Die herbe Herzlichkeit, die Fähigkeit zum Feiern und Festen und der Kampf gegen den «harschen Wind», der in jüngster Zeit den Schützen entgegenweht, prägen den MSV.
Dieses Jubiläum wurde zur klassischen Demonstration von Näfelsern, denen das Festen im Blut liegt. Voraussetzungen dazu waren auch die Freiwilligenarbeit des OK im Vorfeld, die perfekte Durchführung und die Unterstützung durch andere Vereine (Harmoniemusik, Damenturnverein, Skiklub). Solche Feste sind ein integrierender Bestandteil gelebter Dorfkultur und Lebensqualität.

Appelle zur Abstimmung im Februar 2011

Praktisch alle Festredner appellierten jetzt schon daran, an der Volksabstimmung im Februar 2011 «Für den Schutz vor Waffengewalt» die Schützenvereine nicht im Stich zu lassen. Im Kanton Glarus haben bislang zwei Eidgenössische Schützenfeste stattgefunden 1847 und 1892. Regierungsrat Bettiga kündigte an, das Eidgenössische Jugend-Schützenfest könne unter seinem OK 2012 im Lande Glarus stattfinden.
MSV-Präsident Peter Reumer schloss den offiziellen Teil mit dem Zitat aus dem Gründungsprotokoll «Vater, Du im Himmel oben / Schirm mein teures Vaterland / Mag es draussen stürmen, toben / Stärk mein Auge meine Hand!» Wer hätte damals gedacht, dass der MSV Näfels 2010 in bester Verfassung den 100. Geburtstag feiern könnte?! Das rauschende Fest klang mit Tanz, Gesang und Gemütlichkeit – wie für Schützen üblich – erst im Morgengrauen aus. … Herzliche Gratulation!