Holt sich Samuel Giger den ersten Glarner-Bündner Sieg?

Hochkarätiges Teilnehmerfeld zum Klubjubiläum am Pfingstmontag, 5. Juni, am Glarner-Bündner Schwingertag in Niederurnen. 12 Eidgenossen kämpfen um Siegerstier «Wisi». Favorit ist Samuel Giger, doch auch die Glarner wollen um den Tagessieg ein Wörtchen mitreden.



Siegerstier «Wisi» mit Lucia Baumgartner (Service 7000)
Siegerstier «Wisi» mit Lucia Baumgartner (Service 7000)

Der Schwingklub Niederurnen feiert 2017 seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Grund hat sich ein OK unter der Obhut von Klubpräsident Fridolin Beglinger jun. zusammengetan, welches das Glarner-Bündner Kantonalschwingfest 2017 organisiert. Als Ehrenpräsident amtet Regierungsrat Benjamin Mühlemann (Mollis). Austragungsort sind die Schul- und Sportanlagen Linth-Escher in Niederurnen. Dort, wo in jüngster Vergangenheit bereits 2004 das Jubiläumsfest «100 Jahre Glarner Kantonaler Schwingerverband» sowie 2012 das Glarner-Bündner Kantonale stattfanden.

Wer holt Siegerstier «Wisi»?


Insgesamt vier Lebendpreise warten auf die teilnehmenden Schwinger aus den Kantonen Appenzell, Bern (Schwingersektion Meiringen), Graubünden, Schwyz (Schwingklub Einsiedeln), St. Gallen, Thurgau, Zürich und Glarus. Angeführt werden die Lebendpreise von Stier «Wisi» aus dem Stall von Hans Zehnder, Netstal. In den letzten Wochen ist es zu zahlreichen Ummeldungen gekommen. Ursprünglich war Schwingerkönig Matthias Glarner eingeladen, doch der darf aufgrund einer neuen Regelung des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV) nicht teilnehmen. Doch nicht nur aus dem Berner Oberland bekamen die Organisatoren eine Hiobsbotschaft, auch Christian Schuler vom Gastklub Einsiedeln fällt für den Pfingstmontag aus. Der letztjährige ISAF-Sieger hat sich am Ob- und Nidwaldner Kantonalen am Knie verletzt und fällt wohl für die gesamte Saison aus. Nun hat am Donnerstag auch noch Armon Orlik seinen Verzicht erklärt. Der Bündner verletzte sich am Aargauer Kantonalen am Nacken, mit seiner Rückkehr wird frühestens am NOS in Davos gerechnet.

Auf den Spuren seines Vaters

Auf der anderen Seite hat es auch Nachmeldungen gegeben. So treten neu Schwingerkönig Arnold Forrer und der Appenzeller Martin Hersche in Niederurnen an, womit es noch immer zwölf Eidgenossen sind, die sich um den Tagessieg duellieren. Favoriten sind die Thurgauer, die mit ihrer kompletten Elite mit fünf Eidgenossen antreten. Der erst 19-jährige Samuel Giger, Zweitplatzierter am Eidgenössischen 2016 in Estavayer, könnte in Niederurnen erreichen, was sein Vater Emil Giger 1988 in Ennenda erlangte. Der Appenzeller gewann vor 29 Jahren das Glarner-Bündner, im Schlussgang besiegte er Eugen Hasler. Sohn «Sämi» schwingt aber seit Kindsbeinen für den Schwingklub Ottenberg, dem auch die weiteren Eidgenossen Stefan Burkhalter und Domenic Schneider (Sieger am Glarner-Bündner 2015 in Näfels) angehören. Dazu kommen noch die weiteren Eidgenossen Tobias Krähenbühl (SK Unterthurgau) und Beni Notz (SK Bodensee und Rhein).

Bösch und Forrer


Erste Herausforderer der Thurgauer dürften die St. Galler mit Unspunnen-Sieger Daniel Bösch und Schwingerkönig Arnold Forrer sein. Bösch siegte vor fünf Jahren an gleicher Stätte dazu auch 2010 in Elm und 2014 in Linthal. Er hat seine Ambitionen mit dem Sieg vor Wochenfrist am St. Galler in der Eishalle Lido untermauert und strebt den vierten Glarner Sieg an. Arnold Forrer siegte bereits vier Mal am Glarner-Bündner (2001/02/08/11). Dass mit dem Toggenburger Urgestein noch immer zu rechnen ist, bewies er zum Kranzfestauftakt am Thurgauer mit dem Ehrenplatz. Vergangenen Sonntag in Jona erkämpfte sich der Rekordhalter seinen 144. Kranz.

Ferner gilt es den Appenzeller Neueidgenossen Martin Hersche sowie den unverwüstlichen Bündner Mike Peng im Auge zu behalten. Auch der frischgebackene Kranzfestsieger am Zürcher Kantonalen, Samir Leuppi, erfreut sich einer ausgezeichneten Form. Er wie auch der brilliante Flankenschwinger Dominik Oertig aus dem Gasterland könnten in Niederurnen für eine Überraschung sorgen.

Alex Schuler stärkster Gast


Vom Schwingklub Eisiedeln gibt der sich der frisch Vater gewordene Neueidgenosse Alex Schuler, ein technisch visierter Athlet, erstmals im Glarnerland die Ehre. Er wird unterstützt vom letztjährigen Schwyzer Kantonalsieger Adrian Steinauer und den beiden Routiniers Philipp Schuler (Cousin von Alex Schuler) und Roland Kälin.

An Albrecht Rhyner orientieren

Auch der Glarner Verband startet erstmals seit 1990 am eigenen Kantonalen wieder mit Schwinger vom Format eines Eidgenossen. Albrecht Rhyner, der sich 1989 in Stans eidgenössisches Eichenlaub sicherte, gewann 1990 in Engi als frischgebackener Eidgenosse, wie auch die weiteren Glarner Robert Eberle, Hansruedi Hauser und Hansjürg Küng, den Kranz. Die beiden Neueidgenossen Peter Horner und Roger Rychen haben es in der Hand, es Rhyner gleichzutun. Rychen hat heuer schon drei Rangfeste gewonnen, dazu stand er am Zürcher Kantonalen im Schlussgang. Zuletzt am St. Galler lief es ihm jedoch nicht nach Wunsch. Peter Horner beklagte nach seinem Gastauftritt am Baselstädtischen wieder Rückenprobleme, möchte aber am Pfingstmontag mittun. Nebst Horner und Rychen ruhen die Hoffnungen der Glarner auch auf den Schultern der weiteren Kranzschwingern Reto Landolt und Christian Jöhl. Infolge Rippenbruch fehlen wird Christian Pianta. Anschwingen auf der Sportanlage Linth-Escher ist um 08.00 Uhr.