Holz – der erneuerbare Werk- und Rohstoff

Im Rahmen des europäischen Denkmals luden die Verantwortlichen der ag möbelfabrik horgenglarus zu einer Besichtigung der Produktion in Glarus ein. Dabei wurde aber klar betont, dass die Firma kein Museum, jedoch ein Monument ist.



möbelfabrik horgenglarus: täglich verlassen bis 100 Stühle die Firma (Bild: ehuber)
möbelfabrik horgenglarus: täglich verlassen bis 100 Stühle die Firma (Bild: ehuber)

Das Unternehmen wurde vom Bund der Schweizer Architekten für den Kanton Glarus als Beispiel eines Unternehmens für die Entwicklung der vielseitigen Nutzung des Holzes in das Programm aufgenommen. Dies veranlasste den Inhaber, Markus Landolt, am vergangen Samstag die Türen der möbelfabrik horgenglarus für die Öffentlichkeit zu öffnen.

Blick in die Vergangenheit und in die Gegenwart

Die drei samstäglichen Führungen durch die verschiedenen Abteilungen wurden vom Inhaber Markus Landolt und dem Verkaufsleiter Bruno Zwyer höchst persönlich durchgeführt. Zuerst wurde dem Besucher klar gemacht, das Holz nicht gleich Holz und deren Verarbeitung zu einem späteren Stuhl oder Tisch sehr unterschiedlich sein kann. Allgemein staunte man, wie ein Stück Holz nach einem Dampfbad bei 90 Grad gebogen werden kann. Verblüffend dabei war, dass dieser Arbeitsvorgang zum Teil auf Maschinen, welche weit über 100 Jahre alt sind, mit höchster Präzision ausgeführt wird. Die Herstellung eines Stuhles erfolgt in vielen verschiedenen Schritten und in der Hauptsache noch manuell. Faszinierend die neue, topmoderne Anlage, die in der Lage ist, fünf verschiedene Arbeitsschritte in Folge, vollautomatisch auszuüben. In dieser Halle begegnet sich Alt und Neu, respektive Maschinen alt an Jahren sowie Maschinen modernster Technik. Die meisten der bis zu 40 Mitarbeiter der möbelfabrik horgenglarus sind ausgebildete Schreiner oder Facharbeiter mit einem hohen Qualitätsbewusstsein.

Qualität setzt sich immer mehr durch

Der Anteil an Handarbeit eines Stuhles ist sehr gross und die Endmontage eines jeden Stuhles wird von nur einem Mitarbeiter ausgeführt. Die Tagesproduktion liegt zwischen 80 und 100 Stühlen die sämtliche bereits von verschiedenen Kunden bestellt wurden. Wie der Verkaufsleiter Bruno Zwyer erklärt, sei die Nachfrage im Moment so gross, dass bereits mit längeren Lieferfristen gerechnet werden muss, an eine Lagerproduktion sei zurzeit überhaupt nicht zu denken. Wer bei horgenglarus einen oder mehrere Stühle einkauft, erhält eine Garantie von drei Jahren, das ist nach Zwyer nur möglich, wenn die Qualität stimmt. Etwa 40 Prozent der produzierten Stühle gehen in die Gastronomie und auch hier ist die Qualität von grösster Bedeutung. In dieser Branche spricht man von einem Turnus von zehn Jahre, so lange muss ein guter Stuhl halten. Dass dies bei horgenglarus stimmt zeigen die steigenden Nachfragen aus dieser Branche. Pro Jahr werden zwischen zwei bis vier neue Modelle auf den Markt gebracht, dafür verantwortlich sind einige bekannte Designer.

Nach dem Rundgang durch die Firma wurde dem Besucher erst so richtig bewusst, was für einen enormen personellen Aufwand hinter der Produktion eines Qualitätsstuhles