Hopp Glaris

Da habe ich doch vernommen, dass ein Fussball-Fan aus Moskau nach Spanien flog, nur um eine Woche lang bei seinem Lieblings-Fussball-Club im Trainingslager zu sein. Gut, werden Sie sich denken. Das ist noch nichts Aussergewöhnliches.



Die neuste Kolumne von Martin C. Mächler exklusiv auf glarus24. (Bild: archiv)
Die neuste Kolumne von Martin C. Mächler exklusiv auf glarus24. (Bild: archiv)

Es gibt da bestimmt einige, die ihren Lieblingsteams auf Schritt und Tritt folgen. Doch in diesem Falle würde ich es durchaus als aussergewöhnlich bezeichnen. Handelt es sich doch beim besagten Club nicht um den FC Barcelona oder Real Madrid, auch nicht um Bayern München oder Liverpool, schon gar nicht um den AC Mailand. Nein - es handelt sich um keinen geringeren Club als den FC Glarus. Was, werden Sie nun sagen. Von Moskau nach Spanien, nur um den FC Glarus zu sehen? Das gibt es doch gar nicht. Doch, das gibt es. Und ich darf Ihnen sagen, es hat mir sehr viel Spass gemacht. Einmal dabei zu sein, wie trainiert wird. Täglich, morgens und abends. Unter der professionellen Leitung des Trainers Sandro Cescato. Technik, Ausdauer, Spielverständnis usw. Mit straffer Hand führte er die Burschen durch die harteTrainingswoche. Das ganze Team war voll bei der Sache.

Schön waren auch die gemeinsamen Essen. Vor allem die kulturell hoch stehenden Tischgespräche gefielen mir sehr. Abends dann noch gemütliches Beisammensitzen und um 22.00 Uhr war Lichterlöschen, nur um am anderen Tag wieder topp fit zu sein. Ja, so war es. Zumindest ungefähr. Es ist jetzt schon ein paar Wochen her und so genau kann ich mich nun auch nicht mehr erinnern. Spielt ja auch keine Rolle. Wichtig ist nur, dass ich dabei gewesen bin. Ich bin der Meinung, dass es mehr solche Leute, wie mich geben sollte, die ihren Club auf diese Weise unterstützen. Ich gebe ja zu, dass es ein bisschen verrückt ist. Aber das Leben sollte schliesslich Spass machen. Und Spass habe ich auch, wenn ich in meinem Urlaub, der immer auf den Spielkalender des FC Glarus abgestimmt wird, im Buchholz stehe und mein Team, ausgerüstet mit Servelat, Brot und Ricola, anfeuern kann. Kommen Sie doch auch mal wieder. Wie schön waren doch die Zeiten als viele Hundert FC Glarus Fans ins Buchholz gepilgert sind. All denen die nun sagen: „Ja früher, da waren sie noch gut“, denen möchte ich ans Fussballerherz appellieren. Die Burschen brauchen Eure Unterstützung. Ein HOPP GLARIS aus vielen hundert Mäulern spornt an und bringt Stimmung. Und nebenbei, 90 Minuten frische Luft hat noch niemandem geschadet.

In diesem Sinne, HOPP GLARIS

Ihr Martin C. Mächler