Enthalten waren umfassende Hinweise aus dem Forum Palliative Care Glarnerland, der Palliative Care-Einheit des Kantonsspitals Glarus und den Betreuenden des Hospiz. Es handelte sich um zahlreiche kurze, willkommen informative, gut dokumentierte Aussagen.
Das Hauptreferat gestalteten Susanne de Wolf-Linder und Christina Ramsenthaler von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) aus. Sie und weitere Betreuende zeigten auf, was umfassend und sorgsam über die vier Jahre hinweg erarbeitet worden ist.
Für den vier Jahre umfassenden Pilotbetrieb sprach der Landrat im August 2020 einen Verpflichtungskredit von maximal 800 000 Franken aus. Nun wurde der unbefristete Leistungsauftrag erteilt.
Im stationären Hospiz werden Patientinnen und Patienten aus dem ganzen Kantonsgebiet und darüber hinaus aufgenommen, die in ihrer letzten Lebensphase stehen und die im Spital, zuhause oder in einem Pflegeheim nicht mehr umfassend genug begleitet werden können. Im ersten Hospiz unseres Kantons sind Ruhe, Geborgenheit für unheilbar Kranke und sterbende Mitmenschen in der spezialisierten Palliative Care-Abteilung angeboten. Angehörige, Fachleute und weitere Personen sind in dieses Begleiten einbezogen. Willkommen sind Personen ab 18 Jahren. Für den Eintritt ist eine ärztliche Verordnung erforderlich. Drei Hospizzimmer sind als Pflegestation eingerichtet. Sie konnten nach den Informationen besichtigt werden.
Der gesamte Entwicklungsprozess begann bereits im Jahre 2017. Damals wurde die Koordinationsstelle gegründet und alle Netzwerkpartner an einen Tisch gebracht. Heute – mit der Überführung in den geregelten Betrieb – zählt das Palliativ Care Forum Glarnerland 43 Mitglieder.
Fürs Hospiz zuständig sind Karin Möckli, Zentrumsleitung; Barbara Rickenbacher, Stv. Zentrumsleitung / Gruppenleitung Wohnbereich und Brigitte Gribi, Fachverantwortliche Betreuung und Pflege, Gruppenleitung Hospiz.
In allen Voten spürte man die hohe gegenseitige Wertschätzung, die dem ganzen Team galten.
Andrea Schneider sprach über die Palliative Care-Situation wie sie an unserem Kantonsspital und den sechs Zimmern auf der Medizinischen Abteilung besteht. Umfassendes Helfen (Physiotherapie, Musik, Seelsorge, Hundetherapie, Pflege, Sozialdienst und anderes sind in diese beeindruckende Gesamtheit eingebunden.
Elisabeth Maduz und andere zeigten auf, wie behutsam und kenntnisreich aufs Bewahren einer erfüllenden, angepassten Lebensqualität geachtet wird und welchen Stellenwert die periodisch durchgeführten Assessements haben. Ganzheitliches Erfassen ist unabdingbar und wird durch die Verantwortlichen wahrgenommen.
Das präsentierte Qualitätsmodell umfasst die Bereiche Struktur, Prozess und Ergebnis. Es ist mit den Erfassungskriterien breit abgestützt.
Anhand eines Fallbeispiels mit einer fiktiven Person wurden die im Modell einbezogenen Kriterien vertieft. Es erfolgten Ausführungen zu den Bereichen Schmerzen, Übelkeit, Atemnot, Schläfrigkeit, Depression, Angst, Mitteilungsbedürfnis, anderes.
Nach diesem Erfassen sind meistens geeignete Therapiemassnahmen, Gespräche, spezifisches Nachfragen notwendig. 16 Punkte sind in diesem Modell enthalten.
Stets wurde alles auf die Leinwand projiziert, ein Verdeutlichen war damit möglich.
Im Anschluss an diese Hinweise äusserte sich Dr. Pietro L `Abate, Hausarzt, Schmerzspezialist, umfassend Beratender. Er hat das ganze Projekt über alle Jahre hinweg begleitet. Er verglich die Palliativmedizin mit der Tätigkeit der Hebamme. Es schliesse sich mit dem würdigen Abschied ein Kreis. Achtsamkeit und Zuwendung würden in bewegender Weise gelebt.
Zeit zum Verweilen und Fragen blieb. Kontakte zum Hospiz im Salem sind über Tel. +41 55 646 81 11 oder [email protected] möglich.