Huldrych Zwingli in Glarus

Der berühmte Reformator Huldrych Zwingli trat vor 500 Jahren seine Pfarrstelle in Glarus an. Die Zeit, die er in Glarus verbrachte, war für seinen Werdegang prägend. Mit verschiedenen Veranstaltungen wird in diesem Jahr sein Wirken in Glarus gewürdigt. Auftakt bildet ein konfessionsübergreifender Vortragsabend mit Dr. Andreas Gäumann und Abt Martin Werlen.



In der Stadtkirche von Glarus werden die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 500. Jahrestags des Amtsantritts von Huldrych Zwingli eröffnet. (Bild: j.huber)
In der Stadtkirche von Glarus werden die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 500. Jahrestags des Amtsantritts von Huldrych Zwingli eröffnet. (Bild: j.huber)

Vor 500 Jahren, im Jahre 1506, übernahm der erst 22-jährige Theologe Huldrych Zwingli eine Pfarrei, zu der die heutigen Dörfer Glarus, Riedern, Ennenda, Mitlödi und Netstal gehörten. Zu Beginn seines Schaffens war Zwingli keineswegs kirchenkritisch eingestellt. Die zehn Jahre, während denen er in der Pfarrei Glarus wirkte, sollten für seinen Werdegang zum Reformator aber prägend sein. Als Pfarrer von Glarus beschäftigte sich Zwingli intensiv mit humanistischen Studien und lernte Griechisch. Dies ermöglichte es ihm, sich mit dem eben erst erschienenen griechischen Neuen Testament des Erasmus von Rotterdam zu befassen. Bald erschien ihm die Lehre der Kirche widersprüchlich zu seiner Deutung des Neuen Testaments zu sein. Auch nahm er, während dieser Zeit, für den Papst an den Feldzügen der Glarner gegen die Franzosen teil, aus deren Erfahrungen Zwingli eine tiefe Abneigung gegen den Krieg entwickelte. In verschiedenen Anlässen soll im Lauf dieses Jahres an diese, für Zwingli so überaus prägenden Jahre im Glarnerland erinnert werden. Dabei sollen nicht die konfessionellen Unterschiede hervorgehoben werden, sondern vielmehr die Glarner Wurzeln des berühmten Pfarrers in vielfältigen Aspekten beleuchtet werden. Den Auftakt dieser Veranstaltungsreihe anlässlich des 500. Jubiläums des Amtsantritts von Zwingli bildet am kommenden Freitag, dem 24. Februar, ein Vortragsabend in der Stadtkirche Glarus. Organisiert von der Glarner Staatsbürgerlichen Gesellschaft, soll in zwei konfessionsübergreifenden Vorträgen ein erstes Bild von Zwingli entworfen werden. Der Reformationsspezialist und Stadtpfarrer von Glarus, Dr. Andreas Gäumann, wird in Zwinglis Glarner Schaffen einführen. Abt Martin Werlen, der Vorsteher des Klosters von Einsiedeln, erläutert am Beispiel des Klosters Einsiedeln die Situation der Kirche im 15. und 16. Jahrhundert. Moderiert wird der Anlass vom Präsidenten der Glarner Staatsbürgerlichen Gesellschaft, Fridolin Hauser, für die musikalische Umrahmung sorgt Emanuele Jannibelli, Hauptorganist der Stadtkirche Glarus. Huldrych Zwingli in Glarus
Freitag, 24. Februar 2006
20 Uhr, Stadtkirche Glarus

Zusätzliche Informationen

Das detaillierte Programm zum Vortragsabend finden Sie auf der Homepage der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Glarus-Riedern.