Hundert Jahre Kulturgesellschaft Glarus

Wenn man das hundertjährige Bestehen so schwungvoll feiern kann, wie es im Saal des «Schützenhauses» Glarus unlängst der Fall war, muss man sich mit Bedachtsamkeit, sich Wiederholendem und Alter gar nicht erst auseinandersetzen. Martin Leutenegger, Präsident, zeigte auf, dass er und sein Vorstand mit Mut zu Neuem, zu spannenden Begegnungen gerne bereit sind, sich stets auf der Suche mit ihren Ressorts Konzerte, Ds dritt Programm, Theater und kindgerechten Spielstücken befinden.



Hundert Jahre Kulturgesellschaft Glarus

Vorerst war es Martin O., Stimm- und Wortakrobat im wahrsten Sinne des Wortes, der sich mit Verschiedenem befasste, von der noch beinahe feuchten Festschrift, dem von Dafi Kühne, Näfels, echt clever gestalteten Plakat und dem bedeutsamen Geburtstag zu singen und schildern wusste. «I feel so good down in my soul» war sein Credo, das sich auf andere übertrug.
Martin Leutenegger begrüsste unter anderem Regierungsrat Benjamin Mühlemann, Vorsteher des Amtes Bildung und Kultur; Dr. Fritz Riegendinger, die Ehrenmitglieder Regula und Markus Nöthiger, Erika und Jakob Brauchli. Den Vorgaben wegen des – als ungebetener Gast – zu jeder Veranstaltung gehörenden Coronavirus, wurde selbstverständlich Rechnung getragen. Eingestimmt wurde man im Eingangsbereich zum Saal mit einer Vielzahl von Plakaten und Texten, die unter anderem auf Vergangenes hinwiesen.
Martin Leutenegger erläuterte willkommen knapp. In Zusammenhang mit der umfangreichen Festschrift zum Bestehen wurde die riesige Arbeit von Swantje Kammerecker (Redaktion), Nadja Slongo (Gestaltung & Layout), Jakob Brauchli (ehemaliger Präsident und Verfasser der ersten fünf Jahrzehnte des Kulturvereins) und Susanne Leuppi (Lektorat) und das Wirken von Silvia Grossmann (Leiterin der Geschäftsstelle) gewürdigt und herzlich verdankt.
Martin Leutenegger dankte auch dem gesamten Vorstand und den Ressortverantwortlichen, die so kreativ und engagiert tätig sind, neue Spielstücke und musikalische Interpreten suchen und für eine Aufführung im Glarnerland zu gewinnen wissen. Diesmal fällt das Programm anders als gewohnt aus.

Am 27. September 1920 wurde die damalige «Glarner Musikgesellschaft» gegründet, das erregte nicht eben grosses Aufsehen und – dennoch – sollten gemäss Zielvorstellungen der damaligen Initianten Standort- und Lebensqualität gefördert und hochstehende Kultur etabliert werden. Bis heute hat sich an diesen Vorgaben nicht vieles geändert. Darüber wird in der Festschrift berichtet. Bedeutende Kunstschaffende werden für Auftritte verpflichtet, davon profitiert auch das einheimische Kunstschaffen.

Mit dem Zustandekommen der Jubiläumsversammlung hat sich der Vorstand über dreieinhalb Jahre hinweg gewissenhaft beschäftigt. Den Bereichen Leitkultur, Teilhabe und Vermittlung, Geschichte und Gegenwart und Glarner Bezüge soll die notwendige Bedeutung geschenkt werden. Im Jubiläumsjahr wird Glarnerischem besondere Beachtung geschenkt, die mit dem Theater «Stets in Truure», das am 17. Juni 2021 in der ehemaligen Tuchfabrik Hefti &Co. AG, Hätzingen erstmals zur Aufführung gelangt.

Wegen der Corona-Pandemie mussten das Jubiläumsprogramm und der Festakt um ein Jahr verschoben werden. Es sind zuerst kleinere Veranstaltungen geplant. Die Vorstandsmitglieder wurden namentlich vorgestellt: Martin Zimmermann ist Vorsitzender des Bereichs Konzerte, dem gleichen Ressort gehören Swantje Kammerecker (zugleich Medienverantwortliche) und Jakob Strebi an. Caroline Trümpi-Althaus steht dem Bereich Theater und Kinderprogramm «GLKB Sternstunden» vor, da sind auch Severin Fischli und Beni Hunziker zuständig. Quästor ist Walter Hauser. Dem Dritten Programm gehören Heini Nod (Vorsitz), Angelika Echsel und Corinna Reusser an. Als neues Vorstandsmitglied mit Schwerpunkt «Ds dritt Programm» wurde Susanne Schwegler gewählt.

Der Mitgliederbestand beträgt 519 Personen (davon je 171 Einzel- und ebenso viele Paarmitglieder). Gegenüber dem Vorjahr bleiben die Mitgliederbeiträge unverändert. Ein verdient herzlicher Dank ging an die vielen Sponsoren. Zu Finanziellem äusserte sich Quästor Walter Hauser. Ihm attestierten die Revidierenden Irene Reichenbach und Fritz Jakober eine tadellose Arbeit.

Die Anlässe der kommenden Jahre stellten die Ressortverantwortlichen wie folgt vor:
Sarah Hakenberg mit «Dann kam lange nichts», am 15. Januar in der Aula der Kanti Glarus; Paul Meyer, Klarinette, Gérard Caussé, Viola, Frank Braley, Klavier, 12. Februar in der Aula;
Strohmann-Kauz mit «Sitzläder» am 25: Februar im Gesellschaftshaus Ennenda;
Hänsel und Gretel mit dem Reisetheater Zürich am 25. April in der Kanti-Aula;
Kleinkunstfestival vom 23. – 25. September im Güterschuppen Glarus und auf den Strassen des Hauptortes (nur 25. September);
Das Tapfere Schnyderle, Reisetheater Zürich, am 20. November in der Kanti-Aula;
Klavierabend Alexander Lonquich am 27. November in der Kanti-Aula;
Dreigroschenoper am 11. Dezember in der Kanti-Aula;
Ohne Rolf, am 22. Januar 2022 in der Kanti-Aula;
Violinrezital Joseph Szigeti am 26. März 2022 in der Kanti-Aula
Schön & Gut, Frühjahr 2022
Oper Fiorina (La fanciulla di Glaris), Mai 2022 in der Kanti-Aula, am 19. Mai ist die Premiere dieses Regierungskonzerts, weitere Aufführungen schliessen an.

Es gratulierte und dankte Regierungsrat Benjamin Mühlemann. Er verglich Damaliges mit Heutigem. Das Bedürfnis nach sozialen Kontakten und kulturellen Angeboten sei gewiss gewachsen. Gemeinsam etwas zu erleben und einen intensiven Gedankenaustausch zu pflegen seien spürbar und verständlich. Mühlemann gratulierte, würdigte, dankte in sehr anerkennender Art.

Die Jubiläumsschrift stellte Swantje Kammerecker vor, bevor der Apéro an den verschiedenen Tischen serviert wurde.