HV der Fischer und Freunde des Klöntals

Die 95. Hauptversammlung wählt im «Glarnerhof» am letzten Novembersonntag mit Patrick Schadegg den Nachfolger von Kurt Eggli, der den 360 Mitglieder zählenden Verein seit 14 Jahren umsichtig präsidiert und zum Ehrenmitglied ernannt wird. Nach der aktuellen Fischereistatistik hat sich die Zahl der gefangenen Fische in den vergangenen drei Jahren fast halbiert – das Felchen-Essen nach der HV kann trotzdem stattfinden.



Die Fischer und Freunde des Klöntals wählen an ihrer 95. Hauptversammlung im Glarnerhof-Saal Patrick Schadegg als Nachfolger von Präsident Kurt Eggli und freuen sich auf das traditionellen Fische-Essen. (Bilder: e.willi)
Die Fischer und Freunde des Klöntals wählen an ihrer 95. Hauptversammlung im Glarnerhof-Saal Patrick Schadegg als Nachfolger von Präsident Kurt Eggli und freuen sich auf das traditionellen Fische-Essen. (Bilder: e.willi)

Traditioneller Verein als gesellschaftliche Klammer

Zu den Erfolgsrezepten des Vereines gehört ausser dem breiten gemeinsamen Nenner der Freizeitnutzung des beliebtesten Glarner Bergsees auch die Tatsache, dass der Mitgliederbeitrag mit dem vom Verein subventionierten Fischessen am letzten Novembersonntag nahezu ausgeglichen wird. Die stabil hohen Mitgliederzahlen von 360 Vereinsmitgliedern erstaunt somit kaum.

Preiserhöhung beim Fisch-Essen

Das Fisch-Essen ist der grösste Ausgabenposten des Vereins. Um die von Kassier Fridli Jacober geführte Jahresrechnung, die bei einem Ertrag von Fr. 5183.80 und einem Aufwand von Fr. 5928.80 erneut mit einem kleinen Verlust von Fr. 744.90 schliesst, künftig ausgeglichener zu gestalten, stimmt die Versammlung oppositionslos einer Preiserhöhung für das Znacht von 10 auf 15 Franken zu. Das Vereinsvermögen hat sich durch den Jahresverlust von Fr. 24 280.65 auf 23 538.75 verringert.

Am Putztag 500 kg Unrat gesammelt

Mitte Mai haben die fleissigen Hände der Vereinsmitglieder und des Zeltclubs bei der jährlichen Uferreinigung 400 kg Abfall und 100 kg Metall gesammelt. Als Ursachen für die grosse Menge erwähnt Präsident Kurt Eggli in seinem Jahresrückblick den ungewöhnlich tiefen See-Wasserstand sowie die Unart mancher Klöntal-Gäste, ihren Unrat liegen zu lassen.

Nur 77 Felchen

In der Saison 2021 sind gemäss neuster Statistik noch 1697 Fische an einer Angel oder mit dem Netz aus den Fluten des Klöntalersees gezogen worden. Das ist eines der schwächsten Fangjahre seit Bestehen des Vereines. Auffällig ist der Rückgang bei den Felchen auf noch 77 Tiere, was nur 10% des Vorjahres entspricht, bei den anderen Fischarten sind es 107 Forellen (Vorjahr 74), 82 Hechte (114), 1428 Egli (1801).

Familientag geplant

Der Vorstand plant für 2023 einen Familientag im Fischereimuseum Mettlen. Solche Anlässe wechseln sich jede zweite Saison mit dem traditionellen Ufer-Reinigungstag ab. Die Vereinsaktivitäten verlaufen damit ebenso ruhig wie die Hauptversammlung, die den Vorstand «am Stück» und die Revisoren diskussionslos wiederwählt und den (günstigen) Vereinsbeitrag beibehält.

Gruss von Regierung und Gemeinde

Kaspar Becker überbringt die Grüsse der Glarner Regierung, Hanspeter Spälti jene der Gemeinde und Christoph Jäggi jene der Jagd- und Fischerei-Verwaltung. Die «Fischer und Freunde» seien für die Gemeinde und das Klöntal wichtig. Die Arbeit im Klöntal werde der Gemeinde noch nicht ausgehen, man plane nach der Verlegung einer Elektrizitätsleitung auf dem Seegrund auch eine Entwässerungsleitung, die bestehende komme an ihr Lebensende. Positiv sei das umgesetzte Schutzprojekt im Güntlenau, welches die raumplanerischen Vorgaben erfülle. Der Rundweg um den See werde demnächst fertiggestellt und bei den in den Vorjahren (zu) hohen Besucherzahlen sei man mit dem Landsgemeinde-Entscheid «gut unterwegs» und die «Mitfahr-Bänggli» würden gut genutzt.

Jahrzehntelang ein sicherer Wert

Nach der HV lassen sich die «Fischer und Freunde» im voll besetzten «Glarnerhof»-Saal das Fisch-Menu schmecken, bevor sie kurz vor acht in die erste Adventsnacht 2022 und noch rechtzeitig zum WM-Fussballspiel Deutschland–Spanien im fernen Qatar entschwinden. Beides ist bei der HV des Traditionsvereins ungewöhnlich – einerseits stapft man häufig statt trockenen Fusses durch den ersten Schnee nach Hause und anderseits fand nach der HV noch nie eine Fussball-WM statt. Alles ändert, nur die Fischer und Freunde des Klöntals bleiben verlässlich wie ein Fels in unsicherer Brandung.