An seiner Rede an der Maturafeier am letzten Freitag blickte der Glarner Autor Tim Krohn auf seine berufliche Tätigkeit. Neben seinem literarischen Schaffen ist er an einer Hochschule als Dozent tätig. Somit erlebt er jeweils den Übertritt von Maturandinnen und Maturanden in die akademische Welt. «Viele von Ihnen begleitet eine ungewisse und bekannte Angst.» Er begründete dieses Gefühl mit der Angst vor dem Versagen, dem Nichtgenügen. Grund dafür sei nach Krohn, dass das Elternhaus, aber zunehmend auch die Schule die Jugendlichen, vor Scheitern oder Versagen zu sehr behüten. «Durch das Scheitern lernt man aber sehr viel. Man erkennt seine Grenzen, Stärken und Schwächen.» Es sei keine Liebe, wenn man sein Kind von unangenehmen Erfahrungen verschonen will, es sei vielmehr der eigene Wunsch, vom Sprössling gemocht zu werden. «Verlangen Sie von Ihrem Kind mehr, als Sie von sich selber verlangen», riet Krohn den zahlreich anwesenden Eltern. Gleichzeitig bedankte er sich auch an seinen «harten» Lehrern, die ihm selbst vor einigen Jahren an der Kantonsschule diese Erfahrungen erleben liessen.
Rektor Peter Aebli konnte bei der Begrüssung nur Positives berichten. «2011 ist ein sehr guter Jahrgang.» Alle 52 Kandidatinnen und Kandidaten haben die Matura bestanden. «Zum ersten Mal, seit ich Rektor bin, musste ich keine unangenehmen Telefonate führen. Sprich die schlechte Nachricht überbringen.» Ausserdem erreichten 10 Schülerinnen und Schüler eine Punktezahl von 64 und höher. Zum Abschluss der würdig umrahmten Feier konnten die Maturandinnen und Maturanden das lang ersehnte Diplom von Regierungsrätin Christine Bickel und eine Rose von der Klassenlehrerin resp. Klassenlehrer in Empfang nehmen.