Ich konnte doch meine Kinder nicht in Stich lassen!

Erwartungsvoll und mit grosser Vorfreude konnten Netstals Schulkinder, angefangen bei den Kleinsten der Spielgruppe, die Kindergärtner sowie die Primarschüler der 1. – 6. Klasse am Donnerstagabend und am Freitagvormittag trotz der momentan schwierigen Situation den Buchwald-Samichlaus samt Knecht Ruprecht würdevoll empfangen. Als Lohn durfte jedes Kind einen prall gefüllten Chlaussack mit nach Hause nehmen.



Ich konnte doch meine Kinder nicht in Stich lassen!

Über lange Zeit hat der Buchwald-Samichlaus gemeinsam mit Knecht Ruprecht und seinen drei Schmutzlis in seiner Hütte im Netstaler Buchwald überlegt, wie er trotz der momentan schwierigen Situation und wegen dem Verzicht auf den diesjährigen beliebten Chlausumzug den vielen, erwartungsvollen Kindern im Dorf am Fusse des Wiggis trotzdem eine kleine Freude bereiten könnte. Nach eingehender Absprache mit der Schule und dem Verkehrsverein Netstal stand für ihn definitiv fest: «Mit einem guten Schutzkonzept, bei welchem die Kinder der Spielgruppe in kleine Gruppen aufgeteilt und in Begleitung einer erwachsenen Person mit Mundschutz am vorgesehenen Treffpunkt erscheinen, dazu der Chlaus-Empfang im Freien und dazu noch ganz in der Nähe seiner Hütte – Ja, so müsste es gehen», war er sich nach kurzer Rücksprache mit seinen Knechten einig. «Ich kann doch meine Kinder wegen diesem blöden Käfer nicht in Stich lassen», war seine dezidierte Meinung!

Gesagt getan! Am vergangenen Donnerstagabend kurz nach 17 Uhr – es war um diese Zeit schon stockdunkel und dazu eine Eiseskälte – bewegten sich kleine Lichtergruppen in Richtung alter Spielplatz in der Hinter Allmeind. Dort wartet bereits der Buchwald-Samichlaus mit seiner Entourage, die sich in Anbetracht der aktuellen Lage auf den Knecht Ruprecht beschränkte. Nach einem herzlichen Willkommensgruss durch den in rotem Bischofsornat gekleideten Buchwald-Samichlaus überreichte der weihnachtliche Vorbote den Kindern einen prallgefüllten Chlaussack, indessen sich zu seiner Rechten wie immer der knorrige Knecht Ruprecht darum bemühte, aus seiner normalerweise eher hohen Stimme die tiefsten Töne herauszuholen. Oder steckte vielleicht gar eine Chläusin namens Ruprechta unter der schwarzen Kapuze und dem weissen Bart? Den Kindern war es jedenfalls total schnuppe, ob dahinter eine Ruprechta oder ein Ruprecht steckte. Hauptsache, sie bekamen einen Chlaussack! Ein richtig herziger kleiner «Schnüggel» mit langen schwarzen Haaren meinte nach dem Erhalt seines Chlaussäcklein mit leuchtenden Augen zu seiner Mutter: «Das isch dä aber ä liebä Samichlaus»! Nach dem artigen Aufsagen eines Chlaus-Sprüchleins verschwand die fröhliche Gesellschaft glücklich und zufrieden mit ihren selbstgebastelten Laternen in der Dunkelheit der Nacht.

Am Freitagvormittag wiederholte sich das gleiche Prozedere wie schon am Vortag. Kinder vom Kindergarten Bruggli und Grünhag und anschliessend die Schüler der 1. – 6. Klasse bereiteten dem Buchwald-Samichlaus einen begeisterten Empfang. Auch hier wurde jedes Kind mit einem Chlausssack belohnt und auch hier konnte das Schutzkonzept jederzeit eingehalten werden. Der ganze Anlass ging nebst ein paar Tränen aus Angst wegen dem Samichlaus problemlos über die Bühne. Dabei durften die Netstaler Kinder ein ungewöhnliches Treffen in einer aussergewöhnlichen Zeit mit dem Buchwald-Samichlaus erleben. Vielleicht werden sie später einmal darüber erzählen. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Organisatoren, Sponsoren und Teilnehmern, die es ermöglichten, allen Kindern trotz widrigen Umständen eine grosse Freude zu bereiten.