Ich verstehe die Glarner Politik nicht (mehr)


Nachdem SVP-Ständerat Werner Hösli im Rahmen der Verantwortlichkeitsklage der Glarner Kantonalbank erstinstanzlich verurteilt worden war, wurde öffentlich die Frage thematisiert, ob er als Standesvertreter von unserem Kanton noch tragbar sei. Das Glaubwürdigkeitsproblem ist schliesslich offensichtlich, und insbesondere die Grünen und die SP fanden dafür wohltuend klare Worte – UNTRAGBAR.

Und was passiert jetzt an den Wahlen? Werner Hösli darf im sogenannten Schlafwagen sitzen bleiben und soll möglichst still gewählt werden und die Glarner SP greift mit Nationalrat Martin Landolt ausgerechnet denjenigen Glarner Bundespolitiker an, der am stärksten eingemittet ist, deutlich am meisten Erfahrung aufweist und in Bern für das Glarnerland am meisten Einfluss geltend machen kann und sachpolitische Lösungen für unseren Kanton findet. Die SVP bringt in dieser Konstellation nur gerade eine «Stimmfreigabe» zustande, die CVP zeigt Profil zugunsten des bürgerlichen Kandidaten, die FDP wird dies hoffentlich demnächst ebenfalls tun. – Warum bringt niemand den Mut auf, dem Glarner Stimmvolk für die Ständeratswahlen eine Alternative zu bieten, obschon dies genau hier mehr als angebracht wäre? Warum bringt die Glarner SP nicht den Mut auf, sich dort zu zeigen, wo es jetzt naheliegend und nötig wäre? Mich ärgern die aktuellen Wahlspiele der Parteien, und ich finde in ihren Taten keine politische Logik.
Ist die Wahl eines erstinstanzlich verurteilten Politikers wirklich im Sinne unseres Kantons?

Ich wähle auf jeden Fall Martin Landolt in den Nationalrat und Dr. Thomas Hefti in den Ständerat. Für die 2. Ständeratszeile warte ich nach wie vor auf mutige Vorschläge.