In der Schweiz rauchen 73% der Bevölkerung nicht. Trotzdem raucht jede und jeder Fünfte im Schnitt täglich während mindestens einer Stunde unfreiwillig mit. „Unsere persönliche Freiheit hört dort auf, wo wir Dritte in unserem Handeln beeinträchtigen. Wir wollen das Rauchen nicht verbieten, sondern den Menschen vor dem gesundheitsschädigenden Passivrauchen schützen“, führte Ständerätin Erika Forster, FDP St. Gallen, bei der Lancierung der Volksinitiative im Mai aus. Und Otto Piller, Präsident der Lungenliga Schweiz, betonte, dass die Initiative lediglich Standards einführen wolle, die in den meisten Ländern Europas bereits selbstverständlich sind.
Für Gesundheit, Lebensqualität und eine einheitliche Regelung
Die mehr als 100'000 Arbeitnehmenden in der Gastronomie sind täglich bis zu acht Stunden dem Passivrauchen ausgesetzt. Diese Feinstaubbelastung kann Lungenkrebs, Asthma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Untersuchungen aus Ländern mit rauchfreier Gastronomie belegen klar die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit.
Drei von vier Nichtrauchenden wünschen sich, ihr Essen und ihre Getränke in rauchfreier Atmosphäre geniessen zu können. Mit zahlreichen kantonalen Abstimmungsergebnissen hat die Bevölkerung dieses Begehren klar unterstrichen. Von einer national einheitlichen Lösung, wie sie die Volksinitiative „Schutz vor Passivrauchen“ verlangt, profitieren alle: die Gäste, Gastwirtinnen und Gastwirte. Die wettbewerbsverzerrenden ungleichen Regelungen werden beseitigt und in allen Kantonen gleiche Bedingungen für Gastronomiebetriebe geschaffen.
Breite Trägerschaft
Vor allem Personen aus dem Gesundheitsbereich gehören dem 26-köpfigen Initiativkomitee an. Dies verwundert nicht, liessen sich doch durch Einführung von rauchfreien Arbeitsplätzen und öffentlichen Gebäuden jährlich viele Millionen Franken an Gesundheitskosten einsparen. Eine grosse Allianz von über 40 Organisationen aus Medizin, Prävention, Arbeitnehmenden- und Konsumentenschutz sowie Eltern- und Jugendarbeit trägt die Volksinitiative. „Unser Ziel ist, auch aus dem Glarnerland möglichst viele gültige Stimmen für die Initiative nach Bern schicken zu können“, erklärt Dr. med. Jakob Brunner, der Präsident der Lungenliga Glarus.
