Die Sozialhilfequoten der drei Gemeinden Nord, Mitte und Süd liegen mit 2,0, 2,1 und 2,2 Prozent sehr nahe beieinander (vgl. Tabelle T.1). Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Sozialhilfequote des Kantons Glarus konstant bei 2,1 Prozent.
Der stärkste Anstieg bei den Jüngsten
Im Vergleich zu 2009 stieg die Sozialhilfequote der Personen in den Altersklassen 15 bis17 Jahre und 18 bis 25 Jahre stark an. Mit 2,8 Prozent (0- bis 17-Jährige) und 2,7 Prozent (18- bis 25-Jährige) wiesen Kinder und junge Erwachsen die höchsten Sozialhilfequoten im Kanton Glarus auf (vgl. Grafik G.1). Dieser Anstieg ist insofern zu relativieren, als dass die absolute Zunahme nur gering ausfällt. Bei den 18- bis 25-Jährigen beispielsweise entspricht die Zunahme 9 Personen. Hat sich die Quote bei den Personen vor der Pensionierung von 2008 auf 2009 noch stark erhöht, scheint sich das Blatt 2010 gewendet zu haben. Die Sozialhilfequoten der 46- bis 55-Jährigen und 56- bis 64-Jährigen nahmen um 0,2 bzw. 0,1 Prozentpunkte ab und lagen 2010 noch bei 2,4 Prozent. Ob die Abnahme in diesen Altersklassen anhält, wird sich aufgrund der Daten aus der nächsten Erhebung weisen. Weiter ist zu beachten, dass die prozentuale Abnahme bei den 46- bis 64-Jährigen aufgrund von nur 12 Personen zustande gekommen ist. Die Entwicklung der Sozialhilfequote bei Kindern und jungen Erwachsenen muss auch die nächsten Jahre beobachtet werden. Problematisch wäre eine weitere Zunahme, da die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass wer in der Jugend Sozialhilfe bezog, diese auch später im Leben beanspruchen muss.
Während alle anderen Altersklassen eine Sozialhilfequote von über 2 Prozent aufweisen, liegt diese bei den Personen im Rentenalter bei 0,1 Prozent. Aufgrund des Bezugs der AHV und von Ergänzungsleistungen sind die höchsten zwei Altersgruppen nur selten auf Sozialhilfe angewiesen.
Zunahme bei den Alleinerziehenden
Augenfällig ist die Zunahme der alleinerziehenden Personen seit 2008. Im Jahr 2010 bezogen im Kanton Glarus 81 Fälle von Alleinerziehenden (210 Personen) Sozialhilfeleistungen. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr, absolut jedoch nur 12 Fälle. Wie die Grafik G.2. zur Unterstützungseinheit nach Fallstruktur zeigt, haben sich Ein-Personen-Fälle und Paare ohne Kinder über die letzten zwei Jahre auf relativ konstantem Niveau gehalten. Bei Personen im Falltyp der Paare mit Kindern ist sogar eine Abnahme zu verzeichnen.
Frauen wieder in der Mehrheit
Nach zwei Jahren in Unterzahl stellen Frauen im Kanton Glarus wieder den grösseren Teil an Sozialhilfeempfangenden dar. Letztes Jahr bezogen 413 Frauen und 393 Männer Sozialhilfe. Dieser Wechsel kann mit der starken Zunahme der Alleinerziehenden seit 2009 erklärt werden. In den Jahren 2008 und 2009 waren die männlichen Sozialhilfebeziehenden sowohl absolut als auch bzgl. der Quote in der Überzahl. Betrachtet man die Zahlen seit 2005, zeigt sich, dass es keine starken Geschlechterdifferenzen gibt. 2005 und 2006 lagen die Quoten auf gleicher Höhe, danach wechselten sich die Mehrheiten mehr oder weniger ab (vgl. Grafik G.3).
