Im Marschschritt durch Näfels

Ganze sechs Stunden dauert der Marathon der Harmoniemusik und führt auf verschlungenen Wegen durch Näfels. Auch wenn die olympischen 42 Kilometer nicht erreicht werden und auch keine Medaillen den Ausdauer-Spielern umgehängt werden, am Ziel erwartet sie jedoch eine neue Uniform zur 125-jährigen Feier ihrer Harmoniemusik anlässlich des 10. Glarner Kantonalen Musikfestes im nächsten Juni.



Noch mit „alter“ Uniform bekleidet spielte die Harmoniemusik jeweils an der Näfelser Chilbi auf. (Bild: zvg)
Noch mit „alter“ Uniform bekleidet spielte die Harmoniemusik jeweils an der Näfelser Chilbi auf. (Bild: zvg)

Viel Fitness und Ausdauer werden die Musiker/-innen für das Spiel ihrer Instrumente brauchen und auch gegen Blasen gefeites Schuhwerk. Es wird eine enorme Herausforderung werden, morgens in drei Stunden vom Gemeindehaus über den Bahnhof bis hin ins Oberdorf musizierend in Marschmusikformation zu laufen, um am Nachmittag in wiederum drei Stunden von der alten Bahnhofstrasse ausgehend über das Quartier Grüt via Klosterweg bis zum Turnhallenplatz zu marschieren.
So ganz abwegig ist der sportliche Vergleich nicht, auch wenn keine 42 Kilometer-Strecke an einem einzigen Tag zu bezwingen ist. In den vergangenen Monaten haben sich alle Mitglieder/-innen jedoch schon intensiv dafür vorbereitet und auf eine ausgedehnte Sponsorensuche gemacht, um für ihren je musizierend gelaufenen Kilometer einen festen Betrag zu gewinnen. Und diese „Fränkli“ dienen dem Zweck, die Kasse für die Neuuniformierung ganz mächtig anschwellen zu lassen.

Ein mitgeführtes Zählrad, das zentimetergenau die jeweils zurückgelegte Strecke festhält, dient der Berechnung des zu erwartenden Betrages. Doch was nicht gemessen werden kann, ist das Total der gespielten Noten, die aneinander gereiht mit Sicherheit olympisches Ausmass erreichen. Nach Vollbringung der musikalisch und ganzheitlich körperlichen Herausforderung nimmt Rechtsanwalt Stefan Müller die Siegerehrung vor, indem mit einer notariell beglaubigten Urkunde alle Musiker/-innen beehrt werden. Ob es letztlich nur noch für einen zaghaften Tusch reicht oder vielleicht doch noch ein klangvolles Musikstück erklingen wird – lassen wir uns überraschen.