Im Näfelser Häxächessl brodelt es gewaltig

An der Näfelser Fasnacht dreht sich 2012 alles um Hexen und Zauberer. Von der «Alöschetä» bis zur Beizenfasnacht steht das Rautidorf eineinhalb Wochen im Banne von Flüchen und Hexerei.



Näfels ist bereit für die 5. Jahreszeit. (Archivbild: jhuber)
Näfels ist bereit für die 5. Jahreszeit. (Archivbild: jhuber)

Es ist eisig kalt, sodass die Gasversorgung klemmt, die Kühe geben saure Milch und manch einer findet «Gufen» in der Ovomaltine. Das kann nur Hexenwerk sein! Die zischenden Laute und der ätzende Schwefelgeruch weisen Richtung Näfels. Böse kichernd ziehen düstere Gestalten am Samstag, 11. Februar, ab 19.00 Uhr in einem Nachtumzug durch das Oberdorf. Gegen 20.00 Uhr parkieren die Hexen ihre Besen gleich reihenweise vor der Dorfturnhalle. An der «Alöschetä» sorgen aber nicht etwa das Nachtvolk, sondern die Band «Alpenräper» und zahlreiche Guggen für musikalische Unterhaltung. «Gmüätlich» können sich Teufel und schwarze Katzen beim gleichnamigen «Schwiizer-Örgeli-Trio» im Festzelt näher kommen.

Ab dem 16. Februar geht der wilde Reigen erst richtig los. Am Schmutzigen Donnerstag versammeln sich Junghexen und Zauberlehrlinge von 14.00 bis 17.00 Uhr zum Kindermaskenball. Clown Flux und ein DJ unterhalten die Kinder, bis auch das letzte Konfetti fliegen gelernt hat. Ab 19.00 Uhr präsentieren die «Chäller Rattä» den Guggen-Pitstop auf dem Dorfschulhausplatz. Wer weiss, vielleicht beschliesst auch der sagenhafte Geisterjodler ein Liedchen vorzutragen.

Am Samstag, 18. Februar, sind ausnahmsweise auch Dämonen und Waldschrate zum Fasnachtsgottesdienst in der Näfelser Hilari-Kirche willkommen. Um 17.30 Uhr beginnt das Ritual. Die «Heugümper» aus Ennenda bringen die Teilnehmer zum Tanzen. Anschliessend bewahrt der Blauring Näfels die Gäste dank heissem Punsch vor dem Erfrieren. Ab 20.30 Uhr treffen sich die geladenen Oberhexen und Meisterzauberer zur Geltenball-Walpurgisnacht im «Schwert»-Saal. Schnitzelbänke und das Duo «Blue Birds» sorgen für Stimmung.

Manch eisig kaltes Vreneli wird am Sonntag vom Gärtli auferstehen und 14.00 Uhr den grossen Umzug besuchen. Über 40 Guggen und Gruppen bringen den Häxächessl ganz gewaltig zum Brodeln. Nach dem Umzug geht es zünftig weiter, bis auch die letzten Rattenschwänze und Spinnenbeine im Süppchen landen. Auf dem Turnhallenplatz gibt es eine Guggentribüne und im Festzelt spielt dank dem Einschellnerverein Näfels die Ländlermusik «Fluebriggruess» zum Tanz. In der Halle findet zuerst der Kindermaskenball mit dem Clown Mugg und anschliessend die «Häxägrottä» des Ski-Clubs Näfels statt. Ein DJ und viele Guggen garantieren Gruselgaudi.

Ein würdiges Ende wird dem faulen Zauber durch die Beizenfasnacht am Dienstag, 21. Februar, gesetzt. Ab 20.00 Uhr wird Anna Göldi durch «Schwert», «Bahnhöfli», «Schützenhof», «Freihof», «Josy's Bistro» und «Mausefalle» ziehen. Ob Anna oder der Scharfrichter die 1800 Franken Preisgeld kassieren, entscheidet die Jury.