Nach einigen Monaten gewöhnt man sich an die neue Sprache und ich träume mittlerweile sogar regelmässig in Englisch. Das ist eines der schönsten und komischsten Erlebnisse, die ich hier erlebt hatte. Plötzlich habe ich nämlich mit Leuten aus der Schweiz, von denen ich weiss, dass sie kein gutes Englisch haben, Englisch gesprochen.
Auch beim Skypen wird das Sprachwirrwarr in meinem Kopf immer deutlicher. Oft passiert es, dass ich ein Wort oder einen ganzen Satz von Englisch nicht mehr auf Deutsch übersetzen kann. Die Satzstellung verändere ich inzwischen auch schon. Das Ganze ist eigentlich ziemlich lustig. Manchmal kreiere ich sogar neue Wörter, wie zum Beispiel «die Beginnung».
Viele fragen mich, ob ich in Englisch oder Deutsch denke. Das kommt eigentlich ganz darauf an. Wenn ich den ganzen Tag Englisch rede, denke ich mehrheitlich in Englisch. Nach einigen Minuten Deutsch reden, habe ich mich aber auch wieder daran gewöhnt, nur dass es dann halt passieren kann, dass mir irgendwelche englischen Sätze aus dem Mund geflogen kommen.
Mein Englisch hat sich hier definitiv um einiges verbessert und doch mache ich jeden Tag noch unzählige Fehler und lerne immer wieder neue Wörter kennen. Auch wenn mein Englisch nicht perfekt ist, ist es für mich jetzt normal, Bücher in Englisch zu lesen, Radio zu hören oder fernzusehen.
Eine andere Sprache so zu beherrschen, sodass man eigentlich allen Gesprächen folgen und auch einfach so, ohne gross darüber nachdenken zu müssen, antworten kann, ist eigentlich ganz cool.
Zudem habe ich ja auch etwas vom Dialekt hier übernommen, was bestimmt ganz interessant wird, wenn ich wieder zu Hause bin und im Englischunterricht reden muss.
Leider werden die Englischstunden so ziemlich die einzigen Chancen sein, Englisch zu reden, weshalb ich die letzten paar Tage in einem Englisch sprechenden Land noch geniessen muss, bevor ich mich dann wieder mit all diesen ä’s, ö’s, ü’s und ch’s ausdrücken muss.