Imkerinnen und Imker mit eidgenössischem Fachausweis diplomiert

Am vergangenen Samstag durften 26 Imkerinnen und Imker, darunter auch Robert Knobel aus Mitlödi, den vom Bund anerkannten eidgenössischen Fachausweis entgegennehmen. Dies ist erst der zweite Kursabschluss dieser Art und somit ein Novum in der Bildungslandschaft der Schweizer Imkerorganisationen. Für die glücklichen Absolventinnen und Absolventen aus allen Regionen der Deutschschweiz ist es ein persönlicher Meilenstein.



Die frischgebackenen Imkerinnen und Imker mit eidgenössischem Fachausweis (Foto: Ruedi Ritter)
Die frischgebackenen Imkerinnen und Imker mit eidgenössischem Fachausweis (Foto: Ruedi Ritter)

Der Ansturm auf die Ausschreibung dieses neuen Weiterbildungslehrgangs im Herbst 2014 war überwältigend. Aus den 160 Interessierten mussten die ersten Kursplätze per Los vergeben werden. Diplomiert wurde nun der zweite Kurs, welcher im Februar 2015 seinen Anfang nahm. «Seither starten wir in der Deutschschweiz jedes Jahr mit zwei Klassen zu je 24 Teilnehmenden», erläutert Hanspeter Gerber, Geschäftsleiter der Imkerbildung Schweiz GmbH, eine Tochtergesellschaft des Imker-Dachverbandes apisuisse. «Seit 2016 wird auch in der Romandie jährlich ein Kurs in französischer Sprache durchgeführt. Die Prüfungen können zudem auch in Italienisch absolviert werden. Dies ist eine Vorgabe, um einen eidgenössischen Abschluss anbieten zu können», so Gerber. 

Herausforderung angenommen 

Trotz professioneller Ausbildung betreut die grosse Mehrheit der Imkerinnen und Imker in der Schweiz ihre Bienen in der Freizeit. Für die Teilnehmenden ist es eine grosse Herausforderung, sich nebst beruflichem und familiärem Alltag die Zeit für die Ausbildung einzuteilen. Voraussetzung für diese Ausbildung ist zudem das Halten eigener Bienenvölker, der Besuch eines Grundausbildungskurses und Praxiserfahrung von mindestens drei Jahren. 

Die Ausbildung ist modulartig aufgebaut und beinhaltet 27 Ausbildungstage. Als Teil der Abschlussprüfung schreiben die Absolventinnen und Absolventen eine Diplomarbeit und das Fachwissen muss in einer mündlichen Prüfung unter Beweis gestellt werden. Neben den Kurstagen müssen rund weitere 70 Tage in Selbststudium, Erarbeiten der Leistungsnachweise und Verfassen der Diplomarbeit investiert werden. Diese Hürden haben dieses Jahr nun 26 Personen gemeistert und durften im Rahmen einer Feier am Plantahof in Landquart ihr Diplom entgegennehmen.

Botschafter für die Bienen 

«Nebst all den engagierten Personen und den Imkervereinen sind die Imkerinnen und Imker mit eidgenössischem Fachausweis weitere wichtige Botschafterinnen und Botschafter für die Anliegen der Bienen», so Mathias Götti Limacher, Präsident von BienenSchweiz, welche zusammen mit den anderen sprachregionalen Verbänden unter dem Dach von apisuisse Träger der Ausbildung ist. Nebst der Vertiefung des imkerlichen Wissens rund um die Honigbiene geht es bei dieser Ausbildung auch um eine ganzheitliche Betrachtungsweise. So lernen die Teilnehmenden viel über das Umfeld der Bienen und insbesondere über die Ansprüche von Wildbienen. Und Götti Limacher weiter: «Nur wenn es uns gelingt, mit möglichst allen Akteuren im Themenfeld Bienen in die gleiche Richtung zu arbeiten, können wir etwas zum Wohle der Bienen erreichen.»