Importierte Wildpilze auf Radioaktivität untersucht

Wald und Forstflächen, der natürliche Lebensraum von Wildpilzen, können radioaktives Cäsium in einem Kreislauf zwischen Boden und Vegetation speichern. Deshalb wurden importierte Wildpilze auf Radioaktivität untersucht.



Weil gefährliche Radioaktivität nicht sichtbar ist, werden regelmässig Pilze kontrolliert • (Foto: Uwe Wittbrock)
Weil gefährliche Radioaktivität nicht sichtbar ist, werden regelmässig Pilze kontrolliert • (Foto: Uwe Wittbrock)

Wildpilze können auch 35 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl mit radioaktiven Isotopen wie Cäsium-137 belastet sein, vor allem, wenn sie in östlich von der Schweiz gelegenen Ländern geerntet werden. 

Im Herbst 2021 wurden von den Lebensmittelkontrolleuren der Kantone Graubünden und Glarus zwölf Proben von importierten Steinpilzen auf Radioaktivität untersucht. Als Herkunftsland wurden Rumänien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Österreich und China genannt. Es wurden sowohl getrocknete Steinpilze als auch frische Steinpilze erhoben.

Unbedenkliche Werte

Mittels Gammaspektrometrie wurden mehrere radioaktive Isotope gefunden. Für die Strahlenexposition ist in Mitteleuropa allerdings nur noch das langlebige Cäsium-137 von Bedeutung. Der Höchstwert für radioaktives Cäsium in Lebensmitteln liegt bei 600 Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg). Erfreulicherweise lagen die gemessenen Werte lediglich zwischen 1,45 und 60,7 Bq/kg. Somit durften alle Pilze als unkritisch beurteilt werden.

Trotz der erfreulichen Resultate werden weiterhin importierte Wildpilze auf Cäsium-137 untersucht, damit auch künftig Jägersauce und Steinpilz-Risotto bedenkenlos genossen werden können.