In Betschwanden entsteht ein umfassendes Behandlungszentrum

Im ehemaligen Bahnhof Betschwanden samt Güterschuppen sollen ein Beratungszentrum, ein Kurs- und Schulungsraum, der gemietet werden kann, sowie drei B&B-Zimmer entstehen. Bis der Bahnhof vor dem Abriss gerettet werden konnte, brauchte es einen langwierigen Verhandlungsweg.



Nach dem Umbau soll aus Bahnhof und Güterschuppen das Beratungszentrum Betschwanden entstehen. (Bilder: a.lombardi) Architekt Peter Zimmermann erklärt anhand von Plänen das Umbauprojekt. Sie haben grosse Verdienste am Zustandekommen des Beratungszentrums (von links): Architekt Peter Zimmermann
Nach dem Umbau soll aus Bahnhof und Güterschuppen das Beratungszentrum Betschwanden entstehen. (Bilder: a.lombardi) Architekt Peter Zimmermann erklärt anhand von Plänen das Umbauprojekt. Sie haben grosse Verdienste am Zustandekommen des Beratungszentrums (von links): Architekt Peter Zimmermann

Auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten für ihr Beratungszentrum sind Monika und Werner Murer auf den Bahnhof Betschwanden samt Güterschuppen gestossen und haben ein erstes Projekt ausarbeiten lassen. Dass dieses Projekt für eine neue Nutzung überhaupt infrage kam, ist dem Schwandner Landrat Rolf Hürlimann zu verdanken. Dieser stiess im Jahre 2012 auf die Meldung, dass das Bahnhofgebäude samt Schuppen abgerissen werden soll. Anstelle des Gebäudes war ein Kiesplatz vorgesehen. Für Hürlimann ist ein Bahnhof, gerade in einem kleinen Ort, ein Begegnungsort und erfüllt damit auch eine Zentrumsfunktion. Hürlimann nahm Kontakt mit den SBB auf. Wie er an der Vorstellung des Umbauprojektes am vergangenen Samstagvormittag in Betschwanden erklärte, war es ein unglaublich mühsamer Weg mit Briefen, Kontakten und Verhandlungen. «Es war ein Riesenkrampf und es brauchte eine Eselsgeduld.» Es war dann vor allem das Projekt der Murers, die die SBB überzeugen konnten. Im Juli dieses Jahres hat das Ehepaar den Verkaufsvertrag mit den SBB unterzeichnet. Noch steht die nächste Hürde bevor, die Einzonung des Bahnhofes, die an der Gemeindeversammlung von Glarus Süd im Juni 2015 behandelt werden soll.

Bestehende Substanz erhalten


Architekt Peter Zimmermann stellte das Umbauprojekt näher vor. «Ich habe versucht, aus der bestehenden Substanz etwas zu machen», sagte er. So werden das Stationsgebäude und der Güterschuppen soweit wie möglich erhalten. Im 1. Obergeschoss des Stationsgebäudes sind Beratungsraum, Büro, Wartevorraum und zwei Gruppenräume geplant. Im Dachgeschoss ist ein zweiter Beratungsraum mit Büro und Archivraum vorgesehen. Ein weiterer Raum ist zu anderweitiger Nutzung ausbaubar. Im Erdgeschoss werden drei moderne B&B-Zimmer mit Dusche/WC und eigenem Eingang eingerichtet. Der Güterschuppen wird zum Kurs- und Schulungsraum mit moderner Infrastruktur umgebaut. «Die schöne Tragkonstruktion der Holzbalken soll dabei erhalten bleiben», erklärte der Architekt.

Breites Behandlungsangebot


Monika und Werner Murer hoffen, Mitte 2016 hier ihr neues Beratungszentrum in Betschwanden eröffnen zu können. Die beiden bestens ausgebildeten Fachleute bieten psychosoziale Beratung und Krisencoaching, Erziehungsberatung und Elternweiterbildung sowie Potenzialabklärung und Coaching bei Sonder- und Hochbegabung an. Zudem werden sie auch Kommunikationsworkshops offerieren. Der umgebaute Güterschuppen soll auch für Workshops und Kurse, für Versammlungen, Vereine und kulturelle Veranstaltungen vermietet werden.