In den alten Räumen entsteht neues Leben

In der ehemaligen Gewürzmühle in Näfels wird neues Leben entstehen. Das Kerngebäude soll so originell wie möglich erhalten bleiben. Geplant sind jedoch ein Restaurant mit Gartensitzplatz, Büros und Wohnungen. Anstelle eines Holzschopfs an der Südseite ist ein Wohnhaus vorgesehen.



In einigen Räumen stehen noch alte Produktionsmaschinen. (Bilder: a.lombardi) In den alten Produktionsräumen mit den typischen Holzsäulen stellen zurzeit zehn Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus. Im wunderschönen Dachstock soll eine Wohnung entstehen. Urs Bertschinger (links) und Heinz Moser vor den Planskizzen
In einigen Räumen stehen noch alte Produktionsmaschinen. (Bilder: a.lombardi) In den alten Produktionsräumen mit den typischen Holzsäulen stellen zurzeit zehn Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus. Im wunderschönen Dachstock soll eine Wohnung entstehen. Urs Bertschinger (links) und Heinz Moser vor den Planskizzen

«Ich habe mich sofort in das Gebäude verliebt», sagt Besitzer Urs Bertschinger über die Gewürzmühle Näfels. Das alte Kerngebäude habe nicht nur einen besonderen Charme, es habe für ihn auch einen besonderen Wert, den er unbedingt erhalten wolle, fuhr Bertschinger fort. So sind zusammen mit Architekt und Maler Heinz Moser Skizzen und Pläne entstanden, was aus dem alten Gebäude gemacht werden könnte. «Das alte Kerngebäude hat Qualität, damit kann und muss man arbeiten», sagt Moser.

Ein Restaurant als Treffpunkt

Geplant ist im Parterre ein Restaurant, und anstelle eines alten Anbaus, den man abbrechen will, soll eine grosszügige Gartenbeiz entstehen. Allerdings sind für diesen Wunsch offenbar noch gesetzgeberische und politische Hürden zu überwinden. In den weiteren Räumen und oberen Geschossen könnten ein Laden, Büros und Loftwohnungen entstehen. Wichtig ist für Besitzer Bertschinger, dass in der künftigen Gewürzmühle Menschen wohnen, leben, arbeiten und sich begegnen. An der Südseite sollen die Holzschöpfe durch ein turmartiges Gebäude aus Holz mit drei Wohnungen ersetzt werden.

Kulturausstellung


Besitzer Bertschinger liegt die Kultur sehr am Herzen. Er ist von klein auf damit aufgewachsen, denn seine Mutter war eine grosse Porzellankünstlerin. So präsentieren zurzeit zehn Künstlerinnen und Künstler in der ehemaligen Gewürzmühle ihre Werke. Diese alten Räume haben ihren ganz speziellen Charme mit den Holzdecken, die von etlichen Holzsäulen gestützt werden. «Wir machen Kunst und das mit Pfeffer im Arsch», lautet ein Werbespruch auf dem Flyer, der zu den Tagen der offenen Tür im September, jeweils von Freitag bis Sonntag, einlädt. In einigen Räumen stehen auch alte Produktionsmaschinen. Eine davon kann heute noch das von der Gewürzmühle Landolt Hauser AG produzierte eigene Produkt «Trietolt» herstellen. Bedient wird die Maschine von Edi Fritz, der 46 Jahre im Unternehmen gearbeitet hat. Das Kulturverständnis von Bertschinger zeigt sich auch darin, dass er demnächst in Dürnten in einer ehemaligen Seidenfabrik ein Klangmaschinen-Museum eröffnen will. Ganz besonders glücklich über die nun getroffene Lösung sind Bertram und Tochter Tina Hauser, die die Gewürzmühle in der dritten und vierten Generation geführt haben.