Inszenierung UNESCO-Weltnaturerbe Sardona

Die Gemeinde Glarus Nord wird ab Sommer 2015 auf dem Wanderwegabschnitt Habergschwänd–Talalpsee–Spaneggsee–Fronalppass–Fronalp das UNESCO-Weltnaturerbe Tektonikarena Sardona und seine geologischen Phänomene in Szene setzen. Im Amtsblatt von dieser Woche wurde bereits das Baugesuch publiziert.



Wanderwegabschnitt Habergschwänd–Talalpsee–Spaneggsee– Fronalppass–Fronalp. (Bilder: zvg) Informations-Elemente.
Wanderwegabschnitt Habergschwänd–Talalpsee–Spaneggsee– Fronalppass–Fronalp. (Bilder: zvg) Informations-Elemente.

Wenn im Kanton Glarus bislang das UNESCO-Weltnaturerbe Sardona thematisiert wurde, standen die Hauptüberschiebung beim Martinsloch, die Tschingelhörner oder die Lochsite in der Gemeinde Glarus Süd im Vordergrund. Dass der UNESCO-Weltnatur-Perimeter jedoch bereits unterhalb des Talalpsees in Glarus Nord/Filzbach beginnt, war bisweilen kaum bekannt.

Dies möchte die Gemeinde Glarus Nord ändern: In Zusammenarbeit mit den Welterbe-Verantwortlichen und mit der Einwilligung der Genossame Filzbach, in dessen Gebiet die Informations-Elemente hauptsächlich zu stehen kommen, hat eine Arbeitsgruppe unter dem Lead der Gemeinde Glarus Nord in den vergangenen Monaten ein Projekt ausgearbeitet.

Mittels attraktiven Wegstelen und Blicktrichtern werden interessierten Wandergästen die einzigartigen geologischen Phänomene auf dem gesamten Wegabschnitt leicht verständlich vermittelt.

Weiterentwicklung zu Mehrtageswanderungen und Verbindung mit dem Schabziger-Höhenweg

Beim aktuellen Vorhaben handelt es sich um ein Teilprojekt des Förderprogramms «Sardona-Aktiv», welches durch drei Tourismusorganisationen in den Kantonen Glarus, Graubünden und St. Gallen, die IG Tektonikarena Sardona sowie den Geopark lanciert wurde und das Welterbe touristisch verstärkt in Wert setzen soll. Unterstützt wird das Projekt durch die Neue Regionalpolitik des Bundes.

Mit der Darstellung des UNESCO-Weltnaturerbes auf diesem Abschnitt wird dem immer mehr aufkommenden Trend zu Mehrtageswanderungen und zum naturnahen Tourismus Rechnung getragen: So kann der Weg beispielsweise mit dem bereits existierenden Schabziger-Höhenweg zu einer Zweitageswanderung kombiniert werden. Oder man wandert weiter Richtung Aeugsten ins Glarnerland hinein. Die Gemeinde Glarus Nord lässt sich somit auch touristisch als «Tor zum Glarnerland» bezeichnen.

Die Projektkosten belaufen sich auf 30 000 Franken, welche zu zwei Dritteln mit Kurtaxen und einem Drittel mit Geldern der Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP) finanziert werden. Ähnliche Projekte sind gegenwärtig am Flumserberg, am Pizol, in Elm sowie in Flims Laax Falera geplant. Das UNESCO-Weltnaturerbe soll mit diesen Massnahmen kantonsübergreifend zu einem touristischen Anziehungsmagnet werden und so einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung leisten.