Intensiv-, Anästhesie- und Notfallpflege: Kanton übernimmt Weiterbildungskosten

Der Kanton Glarus investiert in die Weiterbildung des Pflegepersonals. Dabei wartet er die Umsetzung der schweizerischen Pflegeinitiative nicht ab, welche zusätzliches Geld für die Ausbildung bereitstellen wird. Damit reagiert der Kanton auf den Mangel an Fachpersonal.



Kanton Glarus übernimmt Kosten der Pflege-Weiterbildung • (Foto: iStock)
Kanton Glarus übernimmt Kosten der Pflege-Weiterbildung • (Foto: iStock)

Neben dem allgemeinen Mangel an Pflegefachpersonen ist auch die Rekrutierung von Fachpersonal in den Bereichen Intensiv-, Anästhesie- und Notfallpflege sehr herausfordernd. Gemäss dem Kantonsspital Glarus (KSGL) besteht beim spezialisierten Personal dringender Handlungsbedarf. Diplomierte Berufsleute in der Pflege betreuen selbstständig Patientinnen und Patienten auf einer Intensiv- oder Notfallstation sowie in der Anästhesie. Dafür müssen sie ein zweijähriges Nachdiplomstudium absolvieren.

Um künftig mehr Pflegefachpersonal in diesen Bereichen zur Verfügung zu haben, unterstützt der Kanton Glarus die entsprechenden Weiterbildungen am KSGL finanziell. Er übernimmt die gesamten Gebühren für die Studiengänge mit Beginn zwischen September 2023 und April 2025. Diese betragen 17 200 Franken für einen zweijährigen Studiengang. Bei erwarteten 5–7 Studierenden pro Jahr betragen die Gesamtkosten damit zwischen 43 000 und 60 200 Franken pro Jahr.

Voraussetzung für die Kostenübernahme ist, dass das KSGL die gleiche Summe in die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung investiert. In Betracht kommen dafür beispielsweise eine Verbesserung der Anstellungsbedingungen oder die Aufstockung der Arbeitspensen von Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern. Die Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge werden ausserdem verpflichtet, für eine gewisse Zeit am Kantonsspital tätig zu bleiben.

Im Lauf des Jahres 2024 wird die Unterstützung überprüft und über das weitere Vorgehen entschieden. Dieses hängt im Wesentlichen auch davon ab, welche Massnahmen künftig in der Umsetzung der Pflegeinitiative an die Hand genommen werden.