Auf musikalischer Mission ist Christoph «Baum» Baumgartner im Zigerschlitz beileibe kein neues Gewächs. Sowohl als Solokünstler wie auch begleitet von seiner Band, trat er in den vergangenen Jahren schon mehrmals im Kulturzentrum holäStei und im «Citychäller» auf.
In seinen Liedern singt Baum über unerfüllte Liebschaften und schwarze Krähen. Über Bryan Adams Frau und Trennungsschmerzen. Aber vor allem macht er Musik für den Sonntagmorgen. Musik, die einfach in jeder erdenklichen Stimmungslage perfekt zu Kaffee und Gipfeli passt. Bei Nebel und bei Sonnenschein. Musik, zerbrechlich und vergänglich wie der Schaum auf einem Espresso, der auf einer intensiven, dunkelschwarzen Tiefe schwebt. Musik, die zwar im Ansatz melancholisch anmutet, aber nie in die Depression abrutscht.
Marc Hemantha Hufschmid (Schlagzeug/Perkussion), Tobias Bolfing (Bass), Simon Winiger (Gitarre, Piano, Trompete, Bluesharp) und Marcel Vogler (Vibrafon) lieferten Baum den soliden musikalischen Boden, der Baums Texte durch die zusätzliche Vielfalt an Klanglandschaften noch tiefgründiger erscheinen liess. Aber auch wenn fast eine halbe Fussballmannschaft auf der Bühne stand, blieb die Musik transparent und leicht. Getreu dem Motto «so viel wie nötig, so wenig wie möglich». Die experimentelle Verwendung eines Geigenbogens auf seiner Twelve-String-Gitarre oder auch am Vibrafon vervollständigt das tiefgründige Klangpaket. Durch das Auskosten jedes Tons und das musikalische Reduzieren auf das Wesentliche schafft es Baum, die Wirkung der Songs zusätzlich zu intensivieren. Und so zergehen seine Lieder im Ohr wie Honig auf der Zunge und machen durchaus Lust auf mehr.
Baum präsentierte an diesem Abend alte und neue Kost. Er hat vor 16 Monaten (!) sein zweites Studio-Album in Alicia Keys Studio in New York aufgenommen. Aber wer sich einst mit dem Titel «Best European Breakthrough Artist» brüsten konnte und im Vorprogramm von Van Morrison oder auch dem John-Butler-Trio auftrat, hat nun mal seine Kontakte. Und das ist auch gut so.
Seither ist das Album – einem guten Wein gleich – gereift, ging über die ganze Welt verteilt durch zahlreiche, aber dennoch wohlweislich ausgewählte Finger und wurde schliesslich am Freitag, kurz vor dem Konzert im «holäStei», backfrisch angeliefert. Somit war das Glarner Publikum weltweit das erste, das das neue Album «/2013» zu Gesicht bekam und sich eines der auf 2013 Stück limitierten Exemplare (daher der Albumtitel) sichern konnte.
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Internationale Plattentaufe im «holäStei»
Der Basler Singer-Songwriter Baum spielte am vergangenen Freitag im «holäStei» und hatte erstmals überhaupt sein pressfrisches Alum «/2013» mit dabei.