Interpellation

Interpellation ESAF als Chance.



Interpellation ESAF als Chance (zvg)
Interpellation ESAF als Chance (zvg)

Gestützt auf Art. 82 der Landratsverordnung reichen wir die folgende Interpellation ein.

Wir freuen uns auf das ESAF 2025 und sehen darin eine grosse Chance für das Glarnerland, sich von seiner besten Seite zu präsentieren. Wir wollen tolle Gastgeber sein.

In den letzten Wochen sind uns von verschiedenen Seiten Informationen zugetragen worden, die uns Sorgen bereiten. Die Dossiers Finanzen und Verkehr bedürfen aus unserer Sicht mehr und transparentere Informationen.
Der Regierungsrat ist in Kontakt mit dem OK des ESAF und verschiedene Amtsstellen sind involviert. Ein gelungenes Fest ist für den gesamten Kanton sehr wichtig, sowohl imagemässig als auch aus finanzieller Sicht. Wird das ESAF ein Erfolg, stärkt das unseren Kanton. Ein Misserfolg wäre hingegen nicht nur eine verpasste Chance, sondern geradezu verheerend für das Image des Kantons.

Auch wenn wir einsehen, dass die Verantwortung bei einem privaten, kommerziellen Anlass nicht beim Kanton oder bei den Gemeinden liegen kann, so resultiert aus den möglichen Folgen doch auch eine gewisse Mitverantwortung für den Regierungsrat.

Wir gelangen deshalb mit folgenden Fragen an den Regierungsrat:
1. Betreffend finanzielle Belastung für den Kanton:
Hat der Regierungsrat Einblick in das Budget das ESAF und geht er nach seinem Informationsstand davon aus, dass das Fest nicht defizitär abschliessen wird? Aus dem letzten Fest hat man öffentlich vernommen, dass vor allem die Kosten für die Sicherheit exponentiell gestiegen sind. Sind diese im Budget berücksichtigt? Wie gross erachtet der Kanton die möglichen zusätzlichen Eventualkosten für den Kanton? Was unternimmt der Regierungsrat, dass die bereits gesprochenen finanziellen Ressourcen der öffentlichen Hand ausreichen und für Kanton und Gemeinden keine weiteren Kosten entstehen?

2. Betreffend Verkehrskonzept:
Wir sind nun weniger als ein Jahr vor Baustart der Infrastruktur und haben bisher kein Verkehrskonzept gesehen. Hat der Regierungsrat mehr Kenntnisse dazu? Wie geht der Regierungsrat damit um, respektive welche Möglichkeiten ergreift der Regierungsrat, damit bald ein verlässliches, sicheres und verständliches Verkehrskonzept vorliegt?

3. Betreffend Anreise mit dem ÖV:
Aus Informationen von VIP-Gästen und aus den Medien erfahren wir, dass die Anreise mit dem ÖV (noch) nicht organisiert sei. Jedoch seien offenbar für jedes VIP-Ticket Parkplätze reserviert. Die bisherigen Grossanlässe auf dem Flugplatz haben gezeigt, dass der ÖV für die Bewältigung des Besucherstroms entscheidend ist. Wir nehmen diese Haltung bei der Festorganisation bisher nicht wahr. So ist zum Beispiel im Ticket der ÖV nicht integriert, wie dies an den vergangenen ESAF immer der Fall war. Stimmen unsere Annahmen, dass die ÖV-Anreise noch nicht organisiert ist? Welche Instrumente stehen dem Regierungsrat zur Verfügung, um sicherzustellen, dass sich ein Verkehrskollaps verhindern lässt? Welche Massnahmen hat der Regierungsrat bereits von den Organisatoren eingefordert oder welche erwägt er einzufordern oder zu ergreifen?

4. Betreffend Bewilligung:
Gibt es Szenarien, in welchen das Fest keine Bewilligung zur Durchführung erhält, weil gewisse kritische Punkte bis zu einem gewissen Termin ungenügend geklärt sind (Verkehrskonzept, Baubewilligungen, Sicherheitskonzept, Einsatzkräfte oder Weitere)? Steht der Regierungsrat diesbezüglich mit der Gemeinde Glarus Nord im Austausch?

5. Betreffend weiteren Handlungsbedarf:
Wo sieht der Regierungsrat den grössten Handlungsbedarf, damit das ESAF zu einem erfolgreichen Anlass wird, worauf wir Glarnerinnen und Glarner stolz sein können?

Im Namen der SP-Fraktion

Samuel Zingg
Landrat

Sabine Steinmann
Fraktionspräsidentin