Interpellation «Liegenschaft Baer», Glarus

Gestützt auf Artikel 82 der Landratsverordnung reicht die SVP Landratsfraktion folgende lnterpellation ein:



Interpellation SVP-Fraktion «Liegenschaft Baer, Glarus» (Archivbild: e.huber)
Interpellation SVP-Fraktion «Liegenschaft Baer, Glarus» (Archivbild: e.huber)

Mit dem Mehrjahresprogramm für Hochbauten 2021–2025 hat der Landrat an seiner Sitzung vom 2. Dezember 2020, unter anderem auch einen Kredit in der Höhe von total CHF 960 000 für den Ausbau der «Liegenschaft Baer» an der Schweizerhofstrasse in Glarus bewilligt. Mit dem Vorhaben beabsichtigt der Regierungsrat zusätzlichen Platzbedarf zu decken, welcher im laufenden Jahr für die Integration der Informatik aus dem Berufsschulzentrum Ziegelbrücke in die Abteilung lnformatik des Kantons ansteht. Dafür ist eine Aufstockung des Nordtraktes vorgesehen.

lm Rahmen der Verhandlungen in der vorberatenden Landratskommission wurde damals bereits über die Höhe des Kredites diskutiert. Mit einem Kreditvolumen von CHF 960 000 liegt das Projekt nur knapp im Kompetenzbereich des Landrates. Das Departement entgegnete bei den Kommissionsberatungen, dass dieser Betrag durch einen externen Architekten geprüft worden sei und der eingestellte Kredit ausreiche.

Neben den Vorbehalten bezüglich des Kreditrahmens wurde an der Landratssitzung seitens der SP auf eine fehlende langfristige Strategie zum Raumbedarf der Verwaltung hingewiesen.

Erst vor Kuzem konnte man zudem einer offiziellen Mitteilung des Kantons entnehmen, dass ein Architekturauftrag für die Umnutzung des Erd- sowie des Obergeschosses der Liegenschaft vergeben wurde. Anstelle des ursprünglichen Projektes auf der Nordseite wird nun jedoch auf der Südseite des Gebäudes geplant.

Uns vorliegenden lnformationen hinsichtlich dieses Bauprojektes haben die SVP-Landratsfraktion veranlasst, mit folgenden Fragen an den Regierungsrat zu gelangen:

1. Der mit dem Ausbau der «Liegenschaft Baer» erhaltene zusätzliche Raumbedarf wurde unter anderem mit der neuen Stelle «lT-Support für Schulen» begründet. Darüber hinaus wird mit weiteren Arbeitsplätzen für zusätzliche Verwaltungsstellen argumentiert. Besteht ein Zusammenhang mit dem Projekt «DiGla» oder wofür werden diese zusätzlichen Arbeitspläne benötigt?

2. Besteht das Projekt, wie von der Kommission «Bau, Raumplanung und Verkehr» vorberaten und im Hochbauprogmmm für die Jahre 2021–2025 durch den Landrat verabschiedet, noch in seiner ursprünglichen Form? Oder wie ist es zu verstehen, dass den beiden Mietern auf der Südseite der Liegenschaft auf Herbst 2021 gekündigt wurde? Diese Mieter bewohnten die beiden Wohnungen, welche notabene in den letzten Jahren mit einigem finanziellem Aufwand renoviert wurden, während 28 bzw. sogar 36 Jahren.

3. Sollte es zu einer Anpassung des Projektes gekommen sein, wie dies anhand der küzlich erfolgten Auftragsvergabe angenommen werden kann, hätten wir gerne eine Antwort auf die Frage, ob die zuständige Landratskommission oder zumindest deren Präsident über die Projektanpassung und die dafür verantwortlichen Gründe informiert wurden.

4. Wenn eine Projektänderung erfolgt ist, aber keine lnformationen stattgefunden haben, würde uns interessieren, wie die Regierung gedenkt, solche Kommunikationspannen zu verhindern und zu beheben.

5. Stimmt die Annahme, dass eine allfällige Projektanpassung mit der personellen Veränderung in der zuständigen Hauptabteitungsleitung in Verbindung steht?

6. Liegen die veranschlagten Kosten nach wie vor im bewilligten Kreditrahmen des Landrates?

7. Anhand dieses Bauprojektes ist unschwer erkennbar, dass eine langfristige lmmobilienstrategie, welche den benötigten Raumbedarf der Verwaltung widerspiegelt und die damit einhergehenden Kosten damit korrekt erhoben werden können, zu entwickeln ist. Diese Forderung wurde bereits anlässlich der Beratungen im Landrat platziert. Wie weit ist der Regierungsrat bei der Erarbeitung dieser Gesamtübersicht und wann darf mit einem konsolidierten Ergebnis gerechnet werden?

Besten Dank für die fristgerechte Beantwortung unserer Fragen.

lm Namen der SVP-Landratsfraktion

Toni Gisler                                             Rolf Blumer
Fraktionspräsident                               Landrat

Franz Freuler                                         Thomas Tschudi-Plaz                                   
Landrat                                                    Landrat