Interpellation Treibhausgasausstoss im Kanton Glarus

Gestützt auf Art. 82 der Landratsverordnung reichen die Unterzeichnenden folgende Fragen betreffend des Treibhausgasausstosses des Kantons als Interpellation zur Beantwortung durch den Regierungsrat ein. Die Unterzeichnenden möchten mit dieser Interpellation erfahren, wie hoch der Ausstoss der nicht energiebedingten CO2-Emissionen und weiterer relevanten Treibhausgase ist und welches Vorgehen die Regierung plant, um eben diese Treibhausgasemission zu senken.



Interpellation Treibhausgasausstoss im Kanton Glarus (Archivbild: e.huber)
Interpellation Treibhausgasausstoss im Kanton Glarus (Archivbild: e.huber)

In der Energieplanung 2035 werden die im Kanton Glarus emittierten energiebedingten CO2-Emissionen aufgezeigt. Darin lassen sich auch Massnahmen für deren Reduktion finden. Ein wichtiger erster Schritt, um den Treibhausausstoss im Kanton Glarus zu senken und die Klimaziele des Bundes und unserer Verfassung zu erreichen. Nebst den energiebedingte CO₂-Emissionen gibt es weitere sehr relevante Treibhausgase. Dazu gehört der Lachgasausstoss der Kläranlage in Bilten sowie die Lachgasemissionen der Landwirtschaft durch stickstoffhaltige Düngemittel, Methangasemissionen oder synthetische Treibhausgase wie Fluorkohlenwasserstoffe. Auch CO₂ entsteht nicht nur durch den typischen Verbrennungsprozess, sondern auch auf andere Art und Weise. Zu diesen anderen Arten von CO₂ gehört beispielsweise das geogene CO₂ der KFN. 

Methan und Lachgas machen ca. 17 Prozent des nationalen Treibhausgasausstosses in der Schweiz aus. Aus diesem Grund umfassen die Ziele des Bundes alle Sektoren und neben CO2 auch andere Treibhausgase1. Die Unterschiede der Kantone sind hierbei recht gross. Insbesondere die Treibhausgasemissionen der Kantone im Landwirtschaftssektor, welcher sich zu einem grossen Teil aus nicht energiebedingten CO2-Emissionen zusammensetzt, weisen grosse Unterschiede auf. DerLandwirtschaftssektor macht im Kanton Zürich 7 Prozent des kantonalen Treibhausgasausstosses aus. Im Kanton Thurgau liegt dieser Wert bei 24 Prozent, im Kanton Uri bei 17 Prozent und im Kanton Obwalden bei 34 Prozent. 

Somit wird auch klar, dass man nicht per se vom nationalen auf den kantonalen Ausstoss schliessen kann. Die Erfassung der nicht energiebedingten CO2-Emissionen ist sehr wichtig, wenn man gezielte und wirksame Massnahmen zur Reduktion des Treibhausgasausstosses ergreifen und der Kanton Glarus bis spätestens 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreichen möchte. 

Fragen 

  1. 1. Wie hoch (prozentual und absolut) ist im Kanton Glarus der Ausstoss von nicht energiebedingten CO2-Emissionen? Dazu gehören folgende Treibhausgase, welche in der Antwort des Regierungsrates enthalten sein sollen: • Geogenes CO2 
  2. • Methan 
  3. • Lachgas 
  4. • Synthetische Gase 
  5. • Biogenes CO₂ (dies ist insbesondere für spätere Negativemissionen wichtig zu wissen) 
  6.  
  7. 2. Welche Massnahmen plant der Regierungsrat zu ergreifen, um den gesamten Treibhausgasausstoss und insbesondere die Emissionen der obengenannten Treibhausgase zu reduzieren, um die Klimaziele in unserer Verfassung zu erreichen? 
  8. 3. Warum ist auf der kantonalen Internetseite ausschliesslich eine Übersicht der energiebedingten CO2-Emissionens des Glarnerlands einsehbar und nicht eine Gesamtübersicht aller Treibhausgasemissionen? 
  9. 4. Welche Absenkpfade strebt der Regierungsrat für die verschiedenen Sektoren an? 

Genehmigen Sie, sehr geehrter Herr Präsident, den Ausdruck unserer vorzüglichen Hochachtung. Wir danken für die Beantwortung unserer Fragen. 

Kaj Weibel und Marius Grossenbacher