Interview mit Caroline Trümpi-Althaus



(Bild: e.huber)
(Bild: e.huber)

glarus24.ch: Erzählen sie unseren Lesern kurz einiges aus Ihrem bisherigen Leben. Von der Schule bis zu Ihrer heutigen Tätigkeit.

C. Trümpi-Althaus: Nach der Kantonsschule Glarus studierte ich in Fribourg Germanistik und Geschichte. Ich arbeite zur Zeit mit einem Teilpensum an der Sportschule Glarnerland und bin verantwortlich für die Evaluation der Schulqualität. Seit gut eineinhalb Jahren bin ich nun aber für das Klausenrennen Memorial 2006 zuständig. Mein Mann Stefan hat mich seinerzeit motiviert diesen Job als Verantwortliche Gesamtkoordination und die Bereiche Sponsoring & Marketing/ Kommunikation mit ihm zusammen zu übernehmen.

glarus24.ch: Wir haben das auf gestern geplante Interview kurzfristig auf heute verschoben. Grund war das Fussballspiel Schweiz gegen Frankreich. Sind Sie ein Fan der Schweizer Nati? Was sagen Sie zum gestrigen Spiel?

C. Trümpi-Althaus: Es stimmt, ich bin ein Fan der Schweizer Fussballnati. Ich habe mich immer schon für Fussball interessiert. Seit Köbi Kuhn aber Trainer der Nati ist, bin ich ein begeisterter Fan geworden. Mit gefällt der Spirit, welcher in diesem jungen Team herrscht. Das Spiel, ein typisches Startspiel und dann erst noch gegen den starken Gegner Frankreich war ein ziemlich nervöses Spiel, aber die Schweizer haben sich einige Male doch gut in Szene gesetzt.

glarus24.ch: Nun wenden wir uns dem Hauptthema zu. Wer waren seinerzeit die Initianten des Klausenrennen Memorials? Wann entstand die Idee und wann wurde der Anlass wieder neu gestartet?

C. Trümpi-Althaus: Das erste Remake wurde nach einem langen Unterbruch 1993 durch Bernhard Brägger ins Leben gerufen. Es folgten die Rennen von 1998 und 2002. Zu jener Zeit suchte Herr Brägger einen Nachfolger oder eine Nachfolgeorganisation. Es wollte aber keinen Eventorganisator, welcher diesen Anlass unpersönlich durchführt. Er suchte Leute, welche mit Leib und Seele hinter diesem Traditionsanlass stehen. Mit Fritz und Stefan Trümpi wurde er dann fündig. Anfangs 2003 fanden erste erfolgreiche Gespräche statt.

glarus24.ch: Seit wann sind nun Sie für diese Grossveranstaltung zuständig? Wie gross ist Ihr MitarbeiterInnenstab? Wie gelangen Sie an die Teilnehmer? Ist die Teilnehmerzahl je Kategorie beschränkt?

C. Trümpi-Althaus: Anfangs 2004 wurde mit dem neuen Organisationskomitee gestartet. Das 4. Klausenrennen Memorial wird erstmals unter der Aegide der Familie Trümpi sowie weiteren freiwilligen Helfern durchgeführt. Das gesamte OK umfasst heute 15 Personen. Zurzeit ist das Sekretariat mit zwei Sekretärinnen zu 100% bestellt. Weiter unterstützt uns eine neue Kraft im Bereich Marketing und Sponsoring. Ich selber arbeite 60% für das Klausenrennen und ab Juli 100%. Ohne die anderen 15 OK-Mitglieder wäre es undenkbar, das Rennen durchzuführen, da viele Arbeiten unentgeltlich ausgeführt werden.

Die offizielle Ausschreibung erfolgte bereits 2004 und die Anmeldefrist ist erst Ende April 2006 abgelaufen. Das Teilnehmerfeld war stark überzeichnet, so mussten wir leider über 100 Fahrern absagen, doch wir können uns auf ein hochkarätig besetztes Klausenrennen freuen.

Die Herren Wildbolz, bekannt vom Fernsehen, und Peter Kraus, bekannter Schlagersänger, nehmen bereits zum dritten Mal an diesem Anlass teil. Um nur zwei der vielen bekannten Rennfahrer zu nennen. Dazu wird Clay Regazzoni und weitere Rennfahrerpersönlichkeiten an der Klausen-Night vom 22. September an einem Podiumsgespräch teilnehmen.

glarus24.ch: In welchem Rhythmus wird das Klausenrennen durchgeführt? Wann jeweils beginnen die Arbeiten für den nächsten Event? Wie gross ist das Budget für diesen doch etwas speziellen Anlass?

C. Trümpi-Althaus: Neu werden wir versuchen, dieses Rennen alle drei Jahre durchzuführen. Voraussetzung ist natürlich, dass das diesjährige Rennen gut abläuft. Es stehen für das OK noch riesige Arbeiten aus. Der grösste Teil der Organisation musste neu erarbeitet werden und auf unsere Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst werden. Es mussten neue Konzepte und auch neue Strategien entwickelt werden. Bei einem geplanten Rhythmus von drei Jahren geht die Arbeit praktisch nie zu Ende. Nach dem Rennen ist bereits wieder vor dem Rennen. Die Arbeit mit der Presse, mit dem Sponsoring und auch die Planung von Anlässen muss schon relativ kurz nach dem Rennen wieder begonnen werden. Es müssen auch neue Ideen entwickelt werden. Die Zeit steht nicht still, das Interesse der Zuschauer könnte sich ändern. Dies ist immer wieder eine neue Herausforderung für mich. Das diesjährige Budget liegt bei rund 1.8 Mio Franken. Die Hälfte wird über Sponsoring finanziert. Die andere Hälfte, also rund 900.000 Franken müssen durch die Eintrittsgelder eingenommen werden. Dabei spielt natürlich das Wetter eine grosse Rolle. Es sollten im Minimum 20.000 Besucher das Rennen am Klausen verfolgen. Nach Aussage von Brägger haben das Rennen 2002, trotz schlechtem Wetter, gegen 30.000 Personen besucht. Es haben in letzter Zeit noch einige namhafte Automarken zugesagt, als Sponsoren am Klausenrennen mitzumachen. Für ihre LeserInnen gebe ich gerne einen kleinen Einblick, wofür die grosse Summe verwendet wird. Um den strengen Vorschriften der FIA gerecht zu werden, fliessen gegen 200.000 Franken in die Strecken- und Rennsicherheit ein. Für die Sicherheit der Zuschauer auf der 21.5 km langen Rennstrecke müssen wir gegen 400.000 Franken aufbringen. Vor allem die Sicherheit der Zuschauer und Fahrer ist für unser OK eine enorme Herausforderung. Die beiden Kantone Uri und Glarus haben die Bedeutung des Klausenrennes als kantonalen Anlass von nationaler Bedeutung mit internationaler Ausstrahlung erkannt und gemeinsam das Patronat übernommen.

glarus24.ch:Nach Abschluss des Klausen Memorial sind sicher noch einige Zeit administrative Arbeiten zu erledigen? Wie lange dauern diese Arbeiten und haben Sie zwischen den jeweiligen Anlässen noch Zeit für andere berufliche Beschäftigungen?

C. Trümpi-Althaus: Das Sekretariat wird vermutlich noch einen Monat nach dem Rennen besetzt sein. Es sind viele Dankesschreiben und sonstige Korrespondenz zu erledigen. Ich werde weiter einen 30-50% Job ausüben. Vor allem mit der Ausarbeitung der gesammelten Erfahrungen. Statistiken müssen erstellt und auch neue Strategien für das Memorial 2009 erarbeitet werden. Weiter werde ich mich mit der Gründung eines Archivs beschäftigen. Ich bin persönlich an historischem Originalmaterial, an alten Bildern, Texten und auch Zeitungsberichten interessiert. In der Sportschule Glarnerland werde ich zeitlich stark beschränkt weiterarbeiten sowie ab Juli im Betrieb meines Mannes, der Jackcontrol AG, arbeiten.