Interview mit Chrigel Stähli



Interview mit Chrigel Stähli

glarus24: Die holästei.Bar gibt es jetzt bald seit einem Jahr. Wie sieht das Fazit des ersten Jahres aus?

Chrigel Stähli: Eigentlich gut. Vor allem die Feedbacks waren durchwegs positiv und auch die Besucherzahl zieht stetig an. Es kommen auch immer wieder Leute mit Ideen. Leider sind unsere finanziellen Mittel sehr beschränkt und deshalb können wir nicht immer grosse Namen engagieren. Wir versuchen jedoch mindestens zwei bis drei grössere Acts pro Saison zu organisieren. Aber das ist nicht immer so einfach.

glarus24: Wer steckt eigentlich hinter der holästei.Bar und mit welchem Ziel wurde die Bar ins Leben gerufen?

Chrigel Stähli: Die holästei.Bar ist ein Projekt des Vereins KVZG (Kulturvereinszentrum Glarus), und dessen Mitglieder. Insgesamt sind es momentan zwischen 8 und 10 Personen, die mit der Bar beschäftigt sind. Einige sind eher im Hintergrund tätig, organisieren die Bands und betreuen diese. Andere arbeiten hinter der Bar und „schmeissen“ den Abend. Da wir alle ehrenamtlich arbeiten, freuen wir uns immer über neue Freiwillige und Helfer. Techniker, die die Bands abmischen, Leute die Plakate aufhängen sowie Verstärkung für die Barteams können wir immer gebrauchen.

Das Wort Kultur in Kulturvereinszentrum wollten wir wieder stärker im Holästei einbringen. In letzter Zeit gab es nebst all den Partys fast keine Konzerte mehr. Da wollten wir gegensteuern und die Veranstaltungen nicht nur auf Konzerte beschränken. Sondern die ganze kulturelle Vielfalt präsentieren. Ausserdem wurden wir auch vermehrt von Gästen und Bekannten darauf angesprochen und wir sahen, dass im Kanton ein Interesse dafür besteht. Wir haben uns für den Donnerstag entschieden, weil es am Wochenende aus finanziellen Gründen nicht möglich ist eine solche Serie zu lancieren und der Donnerstag ein guter Abend ist um das Wochenende zu begrüssen.

Am Anfang wollten wir eine Kulturplattform bieten, eine offene Bühne für alle interessierten Künstler. Die Künstler können nach Wunsch bei uns auftreten und wir sorgen für die passende Infrastruktur. Aber die Nachfrage war zu Beginn sehr gering, so mussten wir Künstler weiterhin suchen und engagieren. Das Ziel haben wir noch nicht aufgegeben, wissen aber, dass es seine Zeit braucht. An diesem Donnerstag läuft es in diesem Sinne. Zwei Bands die am Kaba spielen, möchten im Vorfeld einmal auftreten. Wir würden uns freuen wenn mehr solche Anfragen an uns kämen.

glarus24: Wie sieht die Zukunft der holästei.Bar aus?

Chrigel Stähli: Wir wollen die Bar sicher weiterführen. In welchem Ausmass das sein wird, hängt natürlich vor allem von den finanziellen Mitteln ab. Momentan sind wir etwa „eben aus“, wir machen keinen Gewinn, aber auch kaum Verluste. Ausserdem haben wir seit kurzem zwei Sponsoren, die uns unterstützen. Wir sind den Sponsoren natürlich sehr dankbar, suchen aber weiterhin Gönner und Spender. Die Werbung soll jedoch nicht die Veranstaltung überdecken.

Ende Mai werden wir alle zusammensitzen und das erste Jahr Revue passieren lassen. Aufgrund dieser Erfahrungen werden wir die nächste Saison planen. Aber wir alle wollen die holästei.Bar noch lange weiterführen.

glarus24: Wie bringt ihr die Künstler eigentlich ins Glarnerland?

Chrigel Stähli: Es ist teilweise schon schwierig Leute in unser Tal zu locken. Vieles hängt natürlich vom Geld ab, da liegen Künstler wie z.B. Plüsch, Baschi oder gar Züri West, einfach nicht drin. Bei den Einen spürt man auch eine gewisse Arroganz, die sie davon abhält ins Glarnerland zu kommen. Oft sind es Idealisten oder Vollblut Musiker, die auftreten wollen oder gar kleinere Bühnen suchen oder einfach in der Nähe sind.

Aber auch weil sich das Publikum aus anspruchsvollen Musikfans zusammensetzt hat das für viele Künstler seinen Reiz, dass sie für einen anständigen Preis bei uns auftreten. Oftmals helfen auch alte Kontakte und Beziehungen, wie bei Ardian Weyermann oder Reto Burrell, dass sie wieder bei uns auftreten.

glarus24 bedankt sich für das interessante Gespräch und freut sich auf das neue Programm der holästei.Bar.