Interview mit Claudia Colaninno




gl 24: Wie bist du zum Judo gekommen?C.C.: Mein Bruder hat schon länger Judo gemacht und ich habe ihm oft beim Training zugeschaut. Etwa mit neun Jahre –also eher ein bisschen spät – machte ich einen Einführungskurs und es hat mir sehr viel Spass gemacht. Ich war so begeistert, dass ich schon nach dem zweiten Training an einem internen Wettkampf teilnehmen wollte.gl24: Welchen Gurt trägst du?C.C.: Ich trage den blauen Gurt, 2. Kyu (Schülergrad), das ist der dritt höchste. Der Gurt hat jedoch keinen Einfluss auf die Turniere. Die Gurte bekommt man nach einer Prüfung, in der man Würfe, Festhalter, Hebel- und Würgetechniken ausführen und die richtigen Ausdrücke kennen muss.gl24: Was sind deine Ziele im Judo?C.C.: Ich war im Junioren-Nationalkader bis Ende 2005. Da ich jetzt aber mit meiner Lehre begonnen habe, habe ich nicht mehr gleich viel Zeit, wie früher. Ich möchte während der Lehre in der Schweiz an der Spitze mithalten und plane, später den Sport wieder intensiver auszuüben.gl24: Du warst im vergangen Jahr sehr erfolgreich. Wie wären deine Perspektiven in diesem Jahr?C.C. In diesem Jahr müsste ich in einer höhren Altersklasse starten und wäre hier bei den Jüngsten, was sicher im ersten Jahr meine Erfolgschanden reduziert hätten. Das Alter und vor allem die Routine spielt in unserem Sport doch eine sehr wichtige Rolle. Das war aber nicht entscheidend vorderhand auf den Spitzersport zu verzichten.gl24: Hat deine Familie Einfluss auf deine Entscheidung genommen?C.C.: Nein überhaupt nicht. Sie haben mir die Freiheit gegeben, meine Entscheidung selber zu treffen. Sie haben mich auch immer unterstützt und finden Judo einen guten Sport. Es ist ja nicht die gleiche Art Kampfsport wie zum Beispiel Boxen.gl24: Du hast das Nationalkader erwähnt. Ist dir der Rücktritt aus dem Nationalkader schwergefallen?C.C.: Es geht. Sehr schwer fiel es mir nicht. Es hat mir im Nationalkader nicht so gefallen, wie zum Beispiel im Club. Ich hatte auch das Gefühl, die Organisation sei nicht optimal. Es fehlte jedoch auch an Motivation und Kollegialität im Team.gl24: Wie sieht der Trainingsaufwand aus?C.C.: Wir haben zweimal in der Woche 1¾ Stunde Training im Club JC Yawara Glarnerland in Niederurnen. Dazu kommt noch mehrmals in der Woche Krafttraining und Ausdauer – zum Beispiel Joggen.Um bei den Judokas in der Spitze mithalten zu können ist dieser Trainigsaufwand nötig.Im Moment fehlt mir die Zeit fürs Nationalkadertraining, die Liebe zum Sport besteht aber nach wie vor ungetrübt.gl24:Vielen Dank für das interessante Gespräch und viel Erfolg sowohl im Sport als auch in der Lehre.Die sportlichen Erfolge von Claudia:1. Rang Schweizer Meisterschaft 2005 U17 -63 kg2. Rang Schweizer Meisterschaft 2004 U17 -63 kg3. Rang Int. Turnier in Strasswalchen (AUT) 2005 U17 -63 kg3. Rang Int. Turnier in Vöcklabruck (AUT) 2005 U17 -63 kg5. Rang Schweizer Meisterschaft 2005 U20 -63 kg