Interview mit Frau Caroline Althaus



(Bild: e.huber)
(Bild: e.huber)

gl24: Zusammen mit Ihrem Team führen Sie das schmucke Confiseriegeschäft der Firma Läderach in Glarus.....C.A. Richtig, in unserem Team arbeiten noch zwei teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen und über die Weihnachtszeit noch zusätzlich eine Teilzeitkraft. Sie müssen sehen, dass wir von der Produktionsfirma Läderach lediglich die Rohprodukte wie die verschiedenen Sorten Pralinées und Konfekt erhalten. Die Verpackung dieser Produkte ist dann einzig und alleine unsere Angelegenheit. Wir sind hier sehr frei in der Gestaltung und farblicher Auswahl der Verpackungen. All diese in Handarbeit verpackten Pralinées und Konfekt sind nur hier in unserem Verkaufsgeschäft in Glarus erhältlich. Man darf dabei durchaus sagen: Jede Verpackung ist ein kleines Unikat.gl24: Wie sind Sie zu diesem anspruchsvollen und sehr interessanten Job gekommen und wie ist Ihre berufliche Ausbildung?C.A.: Ich bin gelernte Confiserieverkäuferin, also in dieser Beziehung vorbelastet. Wir sind 1972 von Basel ins Glarnerland gezogen. Mein Mann arbeitete dann während 30 Jahren als Betriebsleiter in der Firma Läderach. In dieser Zeit wurde ein, vom heutigen Seniorchef, Rudolf Läderach, seit langem gehegter Wunsch, realisiert. Ein eigener Confiserieladen in Glarus. Im Jahre 1981 wurde dann dieser Laden eröffnet. Gleichzeitig begann damit mein beruflicher Werdegang. Wobei das Wort Werdegang besser durch „Berufung“ ersetzt werden sollte. Die Ladenlokalitäten befinden sich noch immer am selben Standort in Glarus.gl24: Wie konnten Sie während den vielen Jahren Ihr berufliches Engagement in Einklang mit Familie und Kinderziehung bringen?C.A.: Meine Tochter war zu diesem Zeitpunkt acht Jahre und mein Sohn zwölf Jahre alt. Nur Dank sehr grosser Toleranz und Entgegenkommen seitens meiner Familie war es mir möglich diese Doppelbelastung Hausfrau und Mutter sowie Beruf in Einklang zu bringen und auch zu bewältigen. Ohne diese Unterstützung hätte ich meine „Berufung“ nicht ausüben können. Wären irgendwann grössere Probleme aufgetreten, ich hätte sofort meiner Familie den Vorzug gegeben. Aber dank guter Organisation – jedes Mitglied in der Familie hatte die ihr zugeordnete Aufgaben zu erfüllen – wurde mein Beruf nie zur Belastung für meine Kinder und meinen Ehemann. Nur die jeweiligen Saisongeschäfte bringen mich und auch meine beiden Mitarbeiterinnen jeweils an die Grenze des Möglichen. Dann beginnt der Tag bereits am Morgen um 05.00 und endet nicht selten spät in der Nacht. Aber die Zufriedenheit unserer zahlreichen treuen Kunden ist dann wieder der Dank für diese zeitliche Mehrbelastung. Aber eine solche Parforceleistung ist nur mit einem eingespielten und guten Team möglich. Und das habe ich zum Glück.gl24: Das Confiseriegeschäft in Glarus feiert dieses Jahr das 25jährige Jubiläum. Sind in diesem Zusammenhang spezielle Aktivitäten geplant?C.A. Wir feiern dieses Jahr im Mai das 25jährige Jubiläum. Für dieses Jubiläum habe ich weitgehend freie Hand. Mein Chef Jürg Läderach (ein toller Chef) hat für neue Ideen und Pläne immer ein offenes Ohr, so auch im Zusammenhang mit diesem Jubiläum. Ideen die dann auch umgesetzt werden können. Es sind tatsächlich Aktivitäten geplant, die sind aber noch geheim und werden zum gegebenen Zeitpunkt der Kundschaft und der Glarner Bevölkerung mitgeteilt. Soviel kann ich sagen, es wird eine Ueberraschung.gl24: Sicher haben Sie in den vergangenen Jahren als Geschäftsführerin auch viel Positives erlebt. Können Sie unseren Lesern ein bis zwei Müsterchen geben?C.A. Sicher, so haben wir zum Teil sehr prominente Kunden von Nah und Fern welche immer wieder bei uns einkaufen. Toll ist auch, dass wir per Post immer wieder Geschenkpackungen an bekannte Persönlichkeiten senden dürfen. Zum Beispiel an den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder oder an unseren Nationalmannschaftstrainer der Fussballer, Köbi Kuhn. Es wären noch viele Namen aufzuführen, aber für mich ist jeder Tag ein kleiner Höhepunkt, wenn ich unsere Kunden mit unseren Produkten verwöhnen kann. Viele Kontakte sind in den Jahren über das geschäftliche hinaus gegangen. (Um dieser Aussage besondere Kraft zu verleiben summt das Telefon und eine langjährige Kundin aus München meldet Frau Althaus einen speziellen Wunsch an, welcher mit dem eigentlichen Geschäft nichts zu tun hat.) Grosse Freude bereitet mir, dass heute bereits KundenInnen der 4. Generation in unserem Geschäft einkaufen. Schön ist natürlich auch, dass wir den Umsatz Jahr für Jahr steigern können. Sicher ein Zeichen der Wertschätzung unserer seriösen Leistung und der guten Qualität unserer Produkte.gl24: Das Ladengeschäft ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Sind dabei auch Ihre Ideen und Anregungen berücksichtig worden?C.A. Bereits bei der ersten Ladengestaltung im Jahre 1981 und dann bei der Neugestaltung im Jahre 1998 konnte ich viele Ideen einfliessen lassen. Beim zweiten Umbau hatte ich sehr grosse Freiheit und weitgehend freie Hand, aber auch grosse Unterstützung durch unseren Chef, Jürg Läderach. Während dem Jahr reise ich viel herum, besuche zusammen mit meinen Mitarbeiterinnen verschiedene Messen, wie auch andere Firmen. Wichtig ist, dass man den kommenden Trend frühzeitig erkennt. Unsere sehr guten Produkte lassen sich in einer trendigen Verpackung noch besser verkaufen, denn das Auge kauft bekanntlich mit.gl24: Wir danken Ihnen für dieses sehr interessante Gespräch. Man spürt die Freude und Begeisterung in Ihren Worten. Es ist sicher nur mit einem guten Rückhalt in der Famile möglich, über so viele Jahre diese Freude aufrecht zu erhalten.