Interview mit Greth Zweifel



(Bild: e.huber)
(Bild: e.huber)

gl24.ch Frau Zweifel, erzählen Sie uns doch kurz ein wenig über Ihre Kindheit, Ihre Ausbildung und Ihre Familie:G.Z. Geboren bin ich in Braunwald, ich bin ein echtes „Berglerchind“. Nach der Primarschule in Braunwald und der Sekundarschule in Linthal habe ich diverse Praktikums in verschiedenen Kindergärten und Kinderheimen absolviert. In den Jahren 1970 bis 1972 liess ich mich in Ebnat-Kappel als Kindergärtnerin ausbilden. Nach erfolgreichem Abschluss arbeitete ich in den folgenden Jahren als Kindergärtnerin und in verschiedenen Tätigkeiten, meiner Ausbildung entsprechend. Auch nach der Geburt meiner beiden Söhne Marc und Roger habe ich immer gearbeitet, entweder als Teilzeitbeschäftigte oder als Vollzeitangestellte. Während 3 Jahren in Weesen und zuletzt während 18 Jahren in Schwanden.gl24.ch. Sie haben nun eine neue Herausforderung gefunden. Wie ist es zu diesem Wechsel gekommen.G.Z. Bereits in den Jahren meines beruflichen Engagements habe ich mich nebenbei sehr intensiv mit Kultur und kreativer Kunst beschäftigt. Kunst und Kunsthandwerk haben mich schon immer fasziniert und in den Bann gezogen. Ich konnte diese Fähigkeiten dann auch sehr gut in meinen Beruf mit den Kindern umsetzen. Gestalten und kreatives Arbeiten mit Kindern trägt sehr viel zur Förderung des Kindes bei. Davon lebt meine Seele.gl24.ch Sie haben, wie uns scheint, ganz spezielle künstlerische Fähigkeiten. Haben Sie sich diese selbst beigebracht?G.Z. Die Begabung oder auch Fähigkeit muss mir wohl bereits in die Wiege gelegt worden sein. Seinerzeit hat der Berufsberater meinen Eltern empfohlen, mich in die Kunstgewerbeschule nach Zürich zu schicken. Zu jener Zeit war das aber scheinbar noch ein Experiment. Ueber meinen Beruf konnte ich mich dann aber trotzdem ständig weiterentwickeln und mich autodidaktisch weiterbilden. Ich bin in meiner Kreativität sehr vielseitig und arbeite mit sehr unterschiedlichen Materialien. Bereits 1980 habe ich künstlerische Puppen gestaltet und an einer Ausstellung der Oeffentlichkeit präsentiert. Ab 1988 bis heute folgten dann weitere Ausstellungen verschiedener Kunstrichtungen wie Aquarelle, Collagen, Assemblagen, Montage und Fotos etc. Im Herbst 2005 weilte ich zu einem Studienaufenthalt in der Toscana um mich künstlerisch weiterzubilden. Zurzeit findet in der linth-arena sgu in Näfels eine grössere Ausstellung, welche einen Querschnitt meines Schaffens zeigt, statt.. Kunst ist für mich genau so einfach wie auch schwierig – wie unser Leben.gl24.ch Fasnacht, ein Stichwort das unbedingt mit Ihnen in Verbindung gebracht werden muss. Was hat es damit auf sich?G.Z. Bei der Fasnacht hat mich stets nur das Kreative gereizt. Während 10 Jahren war ich aktives Mitglied der Geegä Guggä undd haben in dieser Zeit sehr viel zu den Kleidern und vor allem den phantasievollen Hütten beigesteuert. Während 9 Jahren traten mein Mann, Martin Zweifel und ich als „Bettmümpfeli“ (Schnitzelbänkler) an der Glarner Fasnacht auf. Neben den humorvollen und geistreichen Texten war für mich aber das Outfit immer ein zentraler Punkt. In all den Jahren habe ich für verschiedene Guggenmusiken Kostüme und Hütte kreiert und die Musiker jeweils zu Ihren Auftritten auch geschminkt. Die Musiker der „Rämlers“ kommen Jahr für Jahr in meinem Fundus und suchen mit Erfolg nach Kleidern und Perücken. Es gab Zeiten da habe ich bis 200 Gesichter geschminkt. Auch mit den Kindern im Kindergarten „Sunneschy“ lebte ich die jeweiligen Fasnachtsthemen, welche wir mit viel Freude am Fasnachtsumzug in Schwanden und Glarus präsentierten. Es gäbe noch sehr viel Erlebtes (Anekdoten) zu erzählen, dazu reicht aber die Zeit sicher nicht aus.gl24.ch wie sehen nun Ihre weiteren Pläne aus. Wo liegen dabei Ihre Schwerpunkte?G.Z. Zur Zeit ist mein Hauptziel, mich kreativ weiterzuentwickeln und mir, noch mehr Materialkenntnisse anzueignen. Zudem pflege ich die engen, seit Jahren bestehenden Kontakte zu meinen KünstlerkollegenInnen. Mein erklärtes Ziel ist es jedoch, meine gestalterischen Fähigkeiten an Kinder und auch an die Erwachsenen weiterzugeben. Ich stehen auch für künstlerische Gestaltungen in anderen Bereichen gerne zur Verfügung. Meiner Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ich hoffe natürlich, dass ich in absehbarer Zukunft mit meinen gestalterischen Fähigkeiten meinen Lebensunterhalt verdienen kann.glarus24.ch bedankt sich für das sehr ausführliche Gespräch und wünscht der Künstlerin noch viele neue Ideen und Erfolg.