Interview mit Hermann Luchsinger



(Bild: e.huber)
(Bild: e.huber)

gl24: Wer ist „Echo vom Tödi“ und wie ist es zu dieser Formation gekommen?H.L.:Im Jahre 1980 gründete Kurt Albert sein „Echo vom Tödi“. Die Musikanten traten landauf, landab mit stets zunehmendem Erfolg auf. Im Jahre 1989 bin ich dann zu dieser Kappelle gestossen, welche heute von Zeit zu Zeit noch in folgender Besetzung auftritt: Kurt Albert und Jakob Kamm an der Handorgel, Christian Grob am Bass und ich spiele Klavier.gl24: Wo würden Sie Ihre Musik zwischen Ländlermusik und der heutigen Volksmusik einordnen?H.L.: Wir sind von Grund auf eine Kappelle welche sich der traditionellen Ländlermusik widmet und bei Veranstaltungen auch zum grössten Teil diesen Musikstil spielt. Hier liegen auch die Wurzeln unserer Gruppe. Wenn wir aber einen ganzen Abend von 20.00 bis morgens 02.00 Uhr zur Unterhaltung musizierten, haben wir auch ab und zu einige Stücke aus der Schublade der Volksmusik gespielt. Heute haben es die reinen Landlermusikformationen schwer zu Auftritten im Fernsehen zu gelangen. Sie sind immer mehr an den Rand gedrängt worden. Die Volksmusik lässt sich kommerziell leider besser vermarkten. Als früheres Vorstandsmitglied vom schweizerischen Volksmusikverband kann ich davon ein Lied singen. Aber zum Beispiel die Ländlerweihnacht erfreut sich einer immer grösseren Beliebtheit und wird von vielen begeisterten Ländlermusikfreunden Jahr für Jahr besucht.gl24.: am 29. Dezember 1999 hat „Echo von Tödi“ eine Abschiedsvorstellung vor grossem Publikum gegeben. Wie waren Ihre Gefühle an diesem Abend?H.L.: Der Moment des grossen Abschiedes war sicher sehr bewegend,sensationell und mit starken Emotionen verbunden. So viele Freunde haben uns an diesem Abend noch einmal begeistert zugejubelt. Dazu kam, dass wir im Rahmen dieses Abschiedes den Fans versprachen, noch eine CD auszunehmen. Das Album „so isch es gsy“ wurde dann auch zu einem grossen Erfolg. Mit diesem Abschied sind wir aber nicht gänzlich von der Bühne verschwunden. Die abendfüllenden Auftritte haben wir aber gestrichen und wir spielen nur noch bei speziellen Anlässen oder Einladungen. Dazu später mehr. Deshalb entstand bei uns Musikern keine Leere wie das immer wieder bei Spitzensportlern etc. auftritt. Das Publikum kennt uns nach wie vor.gl24.ch Ich entnehme Ihren Worten, dass „Echo vom Tödi“ doch noch von Zeit zu Zeit auftritt. Wann und wo?H.L.: Wir treten nur noch bei ganz speziellen Anlässen und Veranstaltungen auf. Zurzeit haben wir ein Engagement auf einer 11tägigen Kreuzfahrt vom 22. Mai bis 1. Juni 2006. Diese Reise bedeutet für uns Ferienverbunden mit einigen Auftritten vor internationalem Publikum. Im vergangen Jahr erhielten wir eine Anfrage der schweizerischen Botschaft in Peking für einen Auftritt in China. Wir konnte so eine Woche Peking, verbunden mit lediglich zwei Stunden Auftritt geniessen. Oder ein Reisebüro aus dem Wallis verschaffte uns eine zwölf tägige Reise nach Argentinien. Wir hatten lediglich 4 Auftritte in Schweizer Clubs. Diese Engagements bilden sicher Highlights in unserer „Karriere“, aber auch die Honorierung für zwölf Jahre seriöser Musik.gl24: Was sind die weiteren Pläne von „Echo vom Tödi“?H.L.: Wir haben keine festen Zukunftspläne was unsere Auftritte betrifft. Wir befinden uns in der glücklichen Lage Anfragen in Ruhe zu beurrteilen, um dann im Kollektiv zu, entscheiden welche Engagement wir annehmen. Wir sind sämtliche im Arbeitsprozess stark engagiert und könnten auf keinen Fall mehr im gleichen Rahmen wie bis 1999 fast jedes Wochenende auftreten. Wir werden aber gerne, sofern es die Gesundheit zulässt, noch weiter im erwähnten Rahmen musizieren. In der Zwischenzeit haben wir zudem noch zwei neue CD’s aufgenommen. Darunter eine, „s’Maximum“, zusammen mit der Kappelle von Carlo Brunner“.gl24: Vielen Dank für das offene und sehr interessante Gespräch. Wir hoffen mit diesem Interview unseren Lesern die Ländlermusik etwas näher gebracht zu haben. Sie sind ja mit dem Glarnerland sehr verbunden, was Ihre Engagements bei der Mettmenalp und auch im Ausflugsrestaurant Tannenberg deutlich zeigen.