Interview mit Marco Menzi



(Bild: e.huber)
(Bild: e.huber)

glarus24.ch: Herr Menzi, am vergangenen Sonntag wurden Sie von der Bevölkerung ihres Wahlkreises als neuer Landrat gewählt. Glarus24.ch gratuliert Ihnen zu dieser Wahl herzlich.Kurz zu Ihrer Person. Sie sind noch recht jung. Können Sie uns in wenigen Worten ihren beruflichen Werdegang schildern? Wie steht es mit Hobbys und wie sind Sie in Vereinen engagiert?

Marco Menzi:Ich bin im Jahre 1978 geboren. Die Primarschule habe ich in Mitlödi und die Realschule in Schwanden besucht. Nach erfolgreicher Lehre als Metzger bei der Metzgerei Fischli in Näfels arbeitete ich für kurze Zeit im Betrieb meiner Eltern. Nach einem 6 Monatigen Sprachaufenthalt an der University of Waikato in Hamilton, New Zealand und kurzen Arbeitsaufenthalten in Rapperswil und Locarno, trat ich wieder ins elterliche Geschäft ein. Nach der Ausbildung als Lehrmeister und Berufsprüfung machte ich das Diplom für Unternehmensführung SIU am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung. Seit einiger Zeit bin ich Mitinhaber der Menzi Metzgerei Partyservice GmbH. Mein grösstes Hobby ist sicher die Harmoniemusik Schwanden. Hier bin ich aktiv im Vorstand tätig und spiele Schlagzeug. Zudem bin ich im OK des Klamottenfestes, welches im Juni 2007 in Schwanden durchgeführt wird. Weiter bin ich aktives Mitglied in der Jungen Wirtschaftskammer Glarus.

glarus24.ch: Wie ist nun ihr politischer Werdegang? Sind sie schon lange in der Politik aktiv? Wie war ihr Gedanke, als sie angefragt wurden, als Landratskandidat auf eine Liste der FDP Ihres Wahlkreises zu kommen? Haben Sie sich zu Beginn Chancen ausgerechnet oder haben sie nur zugesagt, um die Liste zu füllen?

M.M: Aktiv in der Politik bin ich bisher nicht tätig gewesen, habe mich aber immer sehr für die Politik im Kanton interessiert. Als mich Jakob Etter, amtierender Landrat, angefragt hat, ob ich bereit wäre, für die FDP unseres Wahlkreises zu kandidieren bin ich um „5 cm gewachsen“ und war natürlich sehr stolz ob dieser Nominierung. Wichtig war für mich die Frage, habe ich auch genügend Zeit bei einer möglichen Wahl, dieses Amt auszuüben. Nachdem diese Frage für mich beantwortet war, kam bereits die nächste Frage: Wie werden die Leute auf diese Nomination reagieren? Für mich stand nie zur Diskussion, als Listenfüller zu agieren. Wenn ja, dann wollte ich den Wahlkampf auch ernsthaft führen. Denn die Anfrage an mich war ja auch ernsthaft gestellt worden.

glarus24.ch: Wie haben Sie nach der Nominierung und nachdem sie als Nr. 2 auf der Liste aufgeführt wurden ihren persönlichen Wahlkampf geführt?

M.M: Tatsächlich habe ich einen sehr persönlichen Wahlkampf geführt. Ich habe mit den Wählern das Gespräch gesucht. Zu Gute kam mir dabei natürlich mein Beruf, respektive die Metzgerei und die Vereinstätigkeit. Ich hatte oft die Gelegenheit noch über meine Kandidatur zu sprechen. Aufgrund der verschiedenen Reaktionen konnte ich mir sicher eine kleine Chance ausrechnen. Fest mit der Wahl habe ich aber nicht gerechnet, vielleicht im Stillen ein wenig gehofft.

glarus24.ch: Nun wurden Sie gewählt haben Einzug in den Glarner Landrat. Wie war das Gefühl, als Ihnen ihr Vater mitteilte, dass Sie gewählt wurden? Bei den vergangenen Wahlen haben einige junge Glarner den Einzug in den Landrat geschafft. Was ist nach Ihrer Meinung der Hauptgrund für diese positive Entwicklung?

M.M: Ich befand mich mit der Harmoniemusik Schwanden unterwegs in Deutschland als mich mein Vater mit den Worten: „Hallo Herr Landrat“ begrüsste. Meine erste Reaktion war ungläubiges Staunen. Erst nachdem mich Martin Leutenegger, kurz vor einem Musikvortrag anrief und mir zur erfolgreichen Wahl gratulierte, konnte ich es fassen. Sicher war ich im ersten Moment sehr überrascht, aber dann auch sehr erfreut.

Man spürt einen Umbruch bei den jungen Glarnerinnen und Glarnern. Man ist wieder offen für Neues. Dieser Spirit war bereits an der Landsgemeinde deutlich zu beobachten. Die Jugend ist Stolz auf das Glarnerland und ist auch bereit dieses Gefühl zu kommunizieren.

glarus24.ch Was sind nun ihre politischen Ziele für die Zukunft? Können Sie unseren Lesern das Gefühl beschreiben, was sie erwartet, wenn Sie das erste Mal den Landratsaal als gewählter Landrat betreten.

M.M: Ich hoffe, dass wir als junge Landräte auch in der Lage sein werden, angehenden Projekten wie die drei Einheitsgemeinden oder Linthal 2015 vermehrt Kraft zu verleihen. Vor allem Linthal 2015 ist ein wichtiges Projekt für das Glarnerland. Um nur Zwei zu nennen. Ich warte nun einmal die ersten Sitzungen im Landrat ab. Sicher wird bei meiner ersten Sitzung mein Herz um einiges schneller schlagen. Augen und Ohren offen, und den Mund anfangs zuhalten. Zum Glück kenne ich bereits einige aus der „alten“ Garde und ich werde mich zu Beginn stark an ihnen orientieren.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg in Ihrem neuen Amt und hoffen, dass Sie möglichst viele Ihrer gesteckten Ziele erreichen können.