Interview mit Walter Lacher



(Bild: e.huber)
(Bild: e.huber)

glarus24.ch: Kurz zu Ihrer Person. Seit wann sind sie als Vertreter des Wahlkreises Glarus-Riedern im Glarner Landrat? Seit wann führen Sie die Fraktion der Glarner CVP als Fraktionspräsident?

W. Lacher: Seit 1986 bin ich in der Politik tätig. Zuerst in der Gemeinde und dann im Jahre 1996 im Landrat. Ich bin als Nachfolger von Dr. Werner Stauffacher „nachgerutscht“. Seit 2004 amte ich als Fraktionspräsident der CVP und zwar als Nachfolger von Rolf Widmer. Er wurde ja dannzumal in den Regierungsrat gewählt.

glarus24.ch: Wie lassen sich die sicher zeitaufwendigen Aufgaben in der Politik mit Ihrem Engagement als Mitarbeiter beim Regionalen Arbeitsvermittlungs-zentrum RAV Glarus vereinbaren.? Wie schaffen Sie das Zeitmanagement?

W. Lacher: Die beiden Aufgaben lassen sich gut vereinbaren und bilden für mich überhaupt kein Problem. In Absprache mit meinem Arbeitgeber und mit meinem Vorgesetzten, Kurt Reifler, kann ich die Termine weitgehend wahrnehmen. Im Landrat finden in der Regel zehn bis zwölf Halbtagssitzungen im Jahr statt. Die meisten übrigen Termine kann ich auf den Abend verlegen. Die Vorbereitungsarbeiten und die Aktenstudien fallen halt auf die Wochenende. Die Fraktionssitzungen finden immer am Montag statt. Dies aus naheliegenden Gründen. Am Dienstag tagt jeweils die Regierung, sodass wichtige Punkte noch einfliessen können.

glarus24.ch: Wie funktioniert die Arbeit in der Fraktion generell? Was waren in Ihrer Zeit als Fraktionspräsident die wichtigsten Aufgaben und Projekte? Werden Sie nach erfolgreicher Wahl auch in der neuen Amtsperiode den Fraktionsvorsitz innehaben oder werden die Karten bei der CVP neu gemischt?

W. Lacher: Die CVP Landtagsfraktion bildet sich aus den gewählten dreizehn LandrätenInnen. Wir sind aufgrund unserer Fraktionsstärke in verschiedenen Kommissionen vertreten. In den verschiedenen Kommissionen werden die jeweiligen Geschäfte besprochen. Bei der CVP herrscht absolut kein Stimmenzwang. Es kann durchaus passieren, dass ein einzelnes Mitglied im Rat dann eine andere Meinung vertritt. Dies aber immer in vorheriger Absprache mit mir. Die CVP ist die sozial-liberale Partei und sehr familienfreundlich eingestellt. Dies beweist sie damit, dass immer wieder Vorstösse und Anträge in Richtung Familie vorgebracht werden. Als weiteres Beispiel nenne ich die Steuerreform für natürliche Personen, die wir stark mitgeprägt haben. Aber auch das geplante Mobilitätskonzept hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert, sowie auch die Finanzen unseres Kantons. Ich hoffe natürlich, dass ich für weitere vier Jahre das Vertrauen der Wähler gewinne und als Landrat bestätigt werde und natürlich hoffe ich als Fraktionschef auch auf Sitzgewinne. Bei einer Wiederwahl würde ich mich aber nicht mehr um das Amt des Fraktionschefs bewerben. Im nächsten Jahr würde ich als Vizepräsident amten. Und sofern alles normal verläuft, tournusgemäss im Jahre 2007 das Präsidium des Landrates übernehmen. Im Jahre 2010 würde ich mich aber nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Bis zu diesen Zeitpunkt habe ich mich während annähernd 25 Jahre in den Dienst der Politik, respektive der Bevölkerung gestellt.

glarus24.ch: Was muss Ihrer Meinung nach unternommen werden, um die jungen Glarnerinnen und Glarner Stimmbürger vermehrt in die politische Verantwortung zu nehmen? Wie können die Jungwähler motiviert werden?


W. Lacher: Die CVP hatte während vielen Jahren eine sehr gute und auch engagierte Jugendgruppe. Aus unerklärlichen Gründen ist leider eine Pause von fünf bis sechs Jahren eingetreten. In dieser Zeit sind die Aktivitäten der Jungen CVP praktisch eingeschlafen. Nun werden aber wieder vermehrt Anstrengungen unternommen, um die Junge CVP wieder zum Leben zu erwecken. Der Parteivorstand der Jung-CVP ist im Wiederaufbau. Die Abstimmung an der Landsgemeinde hat deutlich gezeigt, dass die Glarner Jugend bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Sie will die Zukunft wieder vermehrt in die eigenen Hände nehmen. Ein sehr gutes Zeichen. Dies wird auch der Jungen CVP neuen Auftrieb und zusätzliche Impulse verleihen.

Für die kommende Wahl wünschen wir Ihnen viel Erfolg und weiterhin gutes Gelingen in der neuen Amtsperiode.