Investitionen und Produkteentwicklung

Die Kalkfabrik Netstal AG, im Volksmund auch gerne «Chalchi» genannt, investiert laufend in neueste Anlagentechnik und kann so ihre Kalkprodukte verbessern. In den vergangenen Monaten konnte unter anderem eine neue Rohsteinaufbereitungsanlage in Betrieb genommen und mit den sehr reinen Kalkprodukten neue Absatzmöglichkeiten in Asien geschaffen werden.



Die neue Rohsteinaufbereitungsanlage der Kalkfabrik Netstal AG mit einer Lagerkapazität von über 2000 Tonnen. (Bild: zvg)
Die neue Rohsteinaufbereitungsanlage der Kalkfabrik Netstal AG mit einer Lagerkapazität von über 2000 Tonnen. (Bild: zvg)

Dank laufenden Investitionen in den Jahren 2009 bis 2011 in moderne Produktionsmittel, aber auch in neue Produktentwicklungen, kann sich die Kalkfabrik Netstal AG im hart umkämpften Markt behaupten und ihre Position sogar noch stärken. In den vergangenen zwei Jahren wurden in Netstal rund 10 Millionen Franken in neue, moderne Anlagen investiert.

Investitionen in die Zukunft


«Rein anlagetechnisch haben wir grosse Investitionen im Bereich einer neuen Rohsteinaufbereitung getätigt. Diese ersetzt drei kleinere Brechanlagen und auch die alten Anlagen inklusive der Materialtransportseilbahn sind seit Anfang 2011 ausser Betrieb.» Heinz Marti, Präsident und Delegierter der KFN, erklärte, dass der Standort der alten Anlagen im Abbaubereich des Steinbruches lag und sie deshalb abgebrochen werden mussten. Durch die Investitionen und dem Abbruch der alten Anlagen hat sich das Erscheinungsbild der KFN und des Abbaugebietes verändert. Die neue Anlage verfügt über die neuste Technologie und die Leistung wurde mit 180 Tonnen pro Stunde gegenüber der Altanlage fast verdoppelt. Dank der neuen, modernen Rohsteinaufbereitung konnte auch der Produktionsablauf optimiert werden.

Kalk für Nahrungsmittel

«Wir sind bereits seit über zehn Jahren dabei neue Produkte zu entwickeln, indem wir versuchen unter Verbesserung von gewissen Eigenschaften vor allem unsere Kalkhydratprodukte neuen Anwendungen zuzuführen.» Marti erwähnte, dass die «Chalchi» den Vorteil hat, dass sie am Elggis über einen sehr reinen Kalkstein verfüge, der nur geringe Anteile an Bestandteilen hat, die für einen Kalkeinsatz in hochwertigen Anwendungen störend sind. In diesem Zusammenhang haben wir in die bestehende Kalkhydratanlage zusätzlich 0,8 Millionen Franken investiert und einen Sichterkreislauf ersetzt.» Mit diesem neuen Anlageteil können sie das Hydratpulver noch feiner herstellen, um die neuen Produkte noch besser in die speziellen Märkte absetzen zu können. «Dank der sehr guten Rohsteinqualität sind wir in der glücklichen Lage, auch sehr hochwertige Produkte herzustellen und können uns damit von den meisten Mitkonkurrenten deutlich abheben.» Urs A. Höhener, Leiter Marketing und Vertrieb, erklärte, dass sie dadurch in der Lage sind, auch in die Nahrungsmittel-, Pharma- und Kunststoffindustrie ihre Produkte zu liefern. «Es ist dabei fast selbstverständlich, dass wir vor allem im Lebensmittelbereich spezielle Vorschriften zu erfüllen haben.» Höhener wies darauf hin, dass auch ganz klare Vereinbarungen mit den Abnehmern getroffen werden und sie als Hersteller alles daran setzen müssen, diese auch strikte einzuhalten. Die Abnehmer für die Spezialprodukte liegen alle im Ausland. Der Export in die benachbarten EU-Länder begann vor einigen Jahren, und seit Kurzem kann die Firma ihr Spezialprodukt aber auch bis nach Asien (China, Malaysia und Singapur) liefern.

Verschiedene Zertifikate


Die Kalkfabrik Netstal ist bereits seit 1995 ISO-9001-zertifiziert und strebt im Zusammenhang mit den neusten Produktanwendungen das Zertifikat ISO 22000 an. Dieses ist vor allem für die Lebensmittelherstellung sehr wichtig. Die Verantwortlichen der KFN rechnen damit, das Zertifikat im Herbst 2012 zu erlangen.

*Edi Huber ist Pressebeauftragter der Glarner Handelskammer.